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Berlin – Der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Klaus Reinhardt, fordert von Bund und Ländern rechtzeitige Planungen für die Coronastrategie im Herbst mit besonderem Augenmerk auf Kinder und Jugendliche. „Die Zeit drängt“, sagte der Chef der Bundesärztekammer.
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Bremen – Finanzielle Sicherheit für die Arztpraxen hat heute Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), eingefordert. Die als Folge des völkerrechtswidrigen Krieges gegen die Ukraine jetzt stark ansteigenden Kosten und der hohe Inflationsdruck würden die Praxen akut bedrohen.
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Sophie Krickeberg, Victor Banas /Gebhardt
Bremen – Der zunehmende Fachkräftemangel im Gesundheitswesen kann nur reduziert werden, wenn Ärztinnen und Ärzte von patientenferner Arbeit entlastet werden. Das wurde gestern auf der 139. Hauptversammlung des Marburger Bundes (MB) in Bremen deutlich. „Die Krankenhäuser müssen die ärztliche Arbeit anders organisieren“, forderte Victor Banas, stellvertretender Vorsitzender im Sprecherrat der sich weiterbildenden Ärztinnen und Ärzte des MB-Bundesverbands. „Die ärztliche Arbeitszeit muss auf eine wertschöpfende ärztliche Tätigkeit konzentriert werden.“ Eine Voraussetzung dafür sei zum Beispiel das papierlose Krankenhaus. „Wenn es in einem Krankenhaus noch Papierakten gibt, verbringe ich die meiste Zeit damit, sie zu suchen, zu entziffern und zu übertragen“, kritisierte Banas.
Zeit für die patientennahe Versorgung gehe zudem für Transporte verloren oder „fürs Hinterhertelefonieren“. „Wir müssen daran arbeiten, die Zeitfresser im Krankenhaus zu reduzieren“, betonte Banas. Vielfach sei dies mithilfe digitaler Prozesse möglich. Zudem forderte er Arbeitszeitmodelle, auf die sich die Ärztinnen und Ärzte auch verlassen können. „Wenn ich meine Arbeitszeit auf 80 Prozent reduziert habe, muss das auch bedeuten, dass ich 80 Prozent arbeite“, stellte er klar. Das sei heute in vielen Krankenhäusern jedoch nicht der Fall. Die derzeit in den Krankenhäusern herrschende Arbeitsverdichtung mache die Ärztinnen und Ärzte krank.
„Die Weiterbildung kommt zu kurz“
Sophie Krickeberg, ebenfalls stellvertretende Vorsitzende im Sprecherrat der sich weiterbildenden Ärztinnen und Ärzte des MB-Bundesverbands, kritisierte, dass von den Ärzten eine ständige Erreichbarkeit gefordert werde, um in Notfällen einspringen zu können. „Wir brauchen funktionierende Dienstpläne, mit denen wir planen können“, forderte sie.
Die Weiterbildung komme im heutigen Krankenhausalltag zudem viel zu kurz. „Auch die Oberärzte kommen mit ihrer Arbeit kaum hinterher“, sagte Krickeberg. „Sie wollen uns ja etwas beibringen, sie haben aber oft nicht die Zeit dafür.“ In der Folge müsse die Weiterbildung vielfach in die Freizeit verschoben werden. „Eine gute Weiterbildung macht aber aus, dass wir die Zeit erhalten, die wir für die Weiterbildung benötigen“, sagte Krickeberg und mahnte: „Wenn sich nichts ändert, werden wir sehen, dass noch mehr Ärztinnen und Ärzte aus der Versorgung abwandern und dass sich der Fachkräftemangel weiter verschärfen wird.“
Ruf nach mehr Medizinstudierenden
Auch der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Stephan Hofmeister, warnte vor einer Zunahme des Ärztemangels in den kommenden Jahren. Einer aktuellen Umfrage der Apobank zufolge planten fast ein Drittel der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, in den kommenden drei Jahren in den Ruhestand zu gehen. Zugleich kämen zu wenige Medizinstudierende aus den Universitäten. „Wenn wir so weitermachen wie bisher, wird das Delta zwischen dem, was wir brauchen, und dem, was wir der Bevölkerung anbieten können, immer größer werden“, sagte Hofmeister. „Deshalb brauchen wir eine höhere Zahl an Medizinstudierenden.“
Zudem führten die Trends innerhalb der Ärzteschaft nach und nach zu einer Verringerung der für die Patientenversorgung zur Verfügung stehenden Arztzeit. Zwar sei die Zahl der im ambulanten Bereich tätigen Ärzte von 139.538 im Jahr 2011 um neun Prozent auf 152.028 im Jahr 2021 angestiegen, so Hofmeister. Das sogenannte Bedarfsplanungsgewicht, das die Arztzeit darstellt, sei im selben Zeitraum jedoch nur um ein Prozent gestiegen.
Mehr Angestellte, mehr Teilzeit
Dabei entschieden sich immer mehr Ärztinnen und Ärzte dazu, in Anstellung zu arbeiten. „Dieser Trend ist ungebrochen“, erklärte Hofmeister. „Waren es im Jahr 2011 noch 16.561 angestellte Ärztinnen und Ärzte, waren es im Jahr 2021 schon 43.238.“ Ungebrochen sei ebenso der Trend zur Teilzeittätigkeit. „Zwei halbe Anstellungen schaffen aber keine ganze“, betonte Hofmeister. Denn zum Beispiel durch die entstehenden Schnittstellen gehe Arbeitszeit verloren. Das müsse in der Bedarfsplanung berücksichtigt werden. Ebenfalls müssten die Wünsche der jungen Ärztegeneration berücksichtigt werden. So habe eine Umfrage des Hartmannbundes unter Assistenzärztinnen und -ärzten im vergangenen Jahr ergeben, dass 51 Prozent gerne in einer Gemeinschaftspraxis arbeiten wollen und nur fünf Prozent in einer Einzelpraxis.
Insbesondere die steigende Zahl der angestellten Ärzte im ambulanten Bereich habe Auswirkungen auf das System, so Hofmeister: „Das SGB V regelt die vertragsärztliche Versorgung, die von selbständigen Ärztinnen und Ärzten vorgenommen wird. Jeder mit einem Arbeitsvertrag kann hingegen sagen: Das betrifft mich gar nicht. Wenn wir dahin kommen sollten, dass auch im ambulanten Bereich die überwiegende Mehrheit der Ärztinnen und Ärzte angestellt ist, ist das System des SGB V irgendwann tot.“
Dokumentation auf medizinische Behandlung beschränken
Auch in den Krankenhäusern nimmt die Zahl der Ärztinnen und Ärzte in Teilzeittätigkeit kontinuierlich zu, wie die Geschäftsführerin der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft, Claudia Brase, erklärte. Waren es im Jahr 2005 noch 7,2 Prozent, stieg die Zahl bis 2020 auf 14,6 Prozent. Zwar gebe es im Vergleich zum ambulanten Sektor weniger Ärztinnen und Ärzte, die bald in den Ruhestand gehen würden. Brase zufolge liegt die Zahl der über 60-jährigen Klinikärzte bei 8,9 Prozent.
Dennoch sei auch im stationären Bereich der Fachkräftemangel groß, betonte Brase. So hätten dem DKI-Krankenhausbarometer zufolge 76 Prozent der Krankenhäuser im Jahr 2019 Probleme gehabt, offene Stellen zu besetzen. Probleme hätten vor allem Krankenhäuser in strukturschwachen Regionen gehabt.
Unter anderem, um dem Fachkräftemangel zu begegnen, forderte auch Brase den Gesetzgeber auf, die Bürokratie im Krankenhaus abzubauen, mit der sich die Ärzte beschäftigen müssen. „Wir würden uns wünschen, dass die Dokumentation auf die medizinische Behandlung beschränkt wird“, sagte sie. Das sei allerdings nicht zu erwarten. © fos/aerzteblatt.deaerzteblatt.deMarburger Bund fordert stärkeren Fokus auf ärztlichen FachkräftemangelBundesärztekammer warnt vor Ärztemangel
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Bremen – Der Marburger Bund (MB) hat die enorme Bedeutung des zunehmend größer werdenden Fachkräftemangels für das deutsche Gesundheitswesen betont. Heute werde noch unzureichend wahrgenommen, „mit welch großer Wucht uns dieses Problem treffen wird“, sagte die 1. Vorsitzende des MB, Susanne Johna heute in Bremen auf der 139. Hauptversammlung des Verbandes. Oft genug werde der Fachkräftemangel allenfalls im Zusammenhang mit der Pflege thematisiert. Doch auch im ärztlichen Bereich werde der Mangel in den nächsten Jahren erheblich zunehmen.
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Berlin – Für erstattungsfähige Gesundheits-Apps, die vorläufig in das Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) aufgenommen werden, gibt es eine neue Vergütungspauschale. Darauf haben sich die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der GKV-Spitzenverband geeinigt, wie die KBV mitteilte.
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Wiesbaden – Der quantitative Schnelltest auf C-reaktives Protein (CRP) und sein Handling am Point-of Care (POC) liefern wichtige diagnostische Erkenntnisse für die Therapieentscheidung über den Einsatz von Antibiotika. Lange konnten entsprechende Tests jedoch nur von Laborärzten abgerechnet werden.
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Berlin – Ärzte können ihrer Arbeitszeiten jetzt in einer vollständig überarbeiteten Zeiterfassungs-App des Marburger Bundes (MB) erfassen. Das teilte die Ärztegewerkschaft heute mit. Die App sei komplett neu programmiert worden und habe mit der Vorgängerversion eigentlich nur den Namen gemein, sagte MB-Sprecher Hans-Jörg Freese.
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Jena – Zunehmende Hitzewellen und Extremwetterereignisse, massive Luftverschmutzung sowie die Ausbreitung von Infektionskrankheiten zeigen, dass der Klimawandel auch Ärzte angeht. Vor diesem Hintergrund appelliert die Landesärztekammer Thüringen dafür, unter dem Dach des Thüringer Gesundheitsministeriums eine Arbeitsgruppe „Klimaschutz und Gesundheit“ zu gründen.
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München – Die möglichen Folgen des wachsenden Einflusses von Finanzinvestoren auf das deutsche Gesundheitswesen thematisiert die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) in einer Reihe von kurzen Erklärvideos.
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Berlin – Ob Ergotherapie, medizinische Reha oder psychiatrische häusliche Krankenpflege: Psychotherapiepraxen können immer mehr Leistungen verordnen. Die von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) neu aufgelegte Broschüre „Verordnungen in Psychotherapiepraxen“ zeigt auf, was dabei beachtet werden muss.
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Berlin – Auch in Krisenzeiten sehen viele Schönheitschirurgen eine steigende Nachfrage nach größeren und kleineren Eingriffen. Für das vergangene Jahr sei im Vergleich zu 2020 ein Zuwachs an ästhetischen Behandlungen um rund 15 Prozent zu verzeichnen, geht aus einer Umfrage der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) hervor.
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Berlin – Die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KV) fordert den GKV-Spitzenverband (GKV-SV) und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) als die Vertragspartner auf Bundesebene auf, die aktuellen Kostensteigerungen bei der Anpassung des Orientierungswertes für das Jahr 2023 angemessen zu berücksichtigen. Dazu hat die Vertreterversammlung der KV gestern eine Resolution verabschiedet.
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Berlin – Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren haben höhere Überlebenschancen, wenn sie sich in zertifizierten Zentren behandeln lassen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung die unter anderem vom Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV) der TU Dresden und von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren (ADT) durchgeführt wurde.
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Berlin – Der Hartmannbund (HB) setzt sich für eine grundlegende Reform des Systems der diagnosebezogenen Fallpauschalen von Krankenhausleistungen (Diagnosis Related Groups, DRG) ein. Er erwartet, dass sich der 126. Deutsche Ärztetag Ende Mai dazu klar positionieren wird.
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Berlin – Im Jahr 2020 haben die Jugendämter in Deutschland mehr als 60.000 Fälle von Kindeswohlgefährdung festgestellt. Ein breites Bündnis von Fachverbänden mahnte jetzt bessere Versorgungsstrukturen für vernachlässigte und misshandelte Kinder an.
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Berlin – Eine gelungene Kommunikation zwischen Arzt und Patient hat maßgeblichen Einfluss auf den Behandlungserfolg. Daher braucht es „endlich mehr Zeit für das Patientengespräch“. Das hat der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Klaus Reinhardt, in einem Grußwort für den Deutschen Ärztekongresses für Homöopathie betont.
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Berlin – Eine neue Leitlinie auf S2k-Niveau umreißt die relevanten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu einer SARS-CoV-2-Infektion während Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit.
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Berlin/Ulm – Rund 470 Mitgliedskrankenhäuser der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) haben ihre Qualitätsergebnisse des Jahres 2021 veröffentlicht. Darauf hat die Initiative jetzt hingewiesen.
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Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) hat ein Online-Curriculum „Algesiologische Fachassistenz (ALFA)“ für nicht ärztliche Berufsgruppen entwickelt. Mit dem E-Learning Programm können Angehörige medizinischer Assistenzberufe Fachwissen erwerben, um in schmerztherapeutischen Teams mitzuarbeiten.
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Berlin – Nach mehreren Fällen in Großbritannien sind die Affenpocken nun auch in Spanien und Portugal registriert worden. In der spanischen Hauptstadt Madrid infizierten sich acht Menschen mit dem Virus, wie die Nachrichtenagentur Europa Press unter Berufung auf die Gesundheitsbehörden meldete.
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