Für Sie gelesen
Sehr geehrte Ärzte,
hier ist der vollständige Text für Sie:
Heidelberg - Professor Dr.
Peter Krammer aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum erhält gemeinsam
mit Professor Dr. Klaus Michael Debatin vom Universitätsklinikum Ulm den
Deutschen Krebshilfe-Preis 2011. Die beiden Wissenschaftler erhalten
die Auszeichnung für ihre Pionierarbeit bei der Erforschung von
Signalwegen, die zum Zelltod führen und das Krebswachstum bremsen
können.
Peter Krammers Arbeiten, die oft in Zusammenarbeit mit seinem
langjährigen Kooperationspartner Klaus Michael Debatin entstanden,
gelten als Schlüssel zum Verständnis eines Signalwegs, der in vielen
Zellen das Todesprogramm Apoptose auslöst. Die molekulare Botschaft, die
Zellen über ihren Oberflächenrezeptor CD95 erhalten, steuert eine
Vielzahl wichtiger Lebensprozesse: Zellen, die ihre Aufgabe erfüllt
haben, im Laufe der Embryonalentwicklung überflüssig geworden sind oder
Fehler im Erbgut aufweisen, werden durch Apoptose beseitigt.
Viele Krankheiten resultieren jedoch aus fehlgesteuerten CD95-Signalen,
die "zu viel" oder "zu wenig" des programmierten Zelltods bewirken: So
ist zuviel Apoptose verantwortlich für die Selbstzerstörung von Geweben
bei Autoimmunerkrankungen und zerstört Gehirnzellen nach einem
Schlaganfall. Bei Krebs dagegen funktioniert der programmierte Zelltod
nicht oder nicht in ausreichendem Maße. Ganz im Gegenteil: Bei vielen
Tumoren fördern CD95-Signale sogar das Wachstum.
Peter Krammer konnte einen Wirkstoff entwickeln, der in die
CD95-Signalgebung eingreift. Die Substanz wird unter anderem gegen
Leiden erprobt, deren Symptome durch zu viel Zelltod ausgelöst werden.
Bereits in der klinischen Prüfung ist der Wirkstoff im Einsatz gegen
bösartige Hirntumoren - hier bremst das Medikament Zellteilung und
invasives Tumorwachstum. "Mein Antrieb war immer, über den
wissenschaftlichen Erfolg hinaus mit meiner Arbeit auch einen Beitrag im
Kampf gegen den Krebs zu leisten", schildert Peter Krammer seine
Motivation.
Der Mediziner Peter Krammer kam 1976 ans Deutsche
Krebsforschungszentrum, wo er seit 1989 die Abteilung Immungenetik
leitet. Für seine herausragende Forschung wurde er bereits im In- und
Ausland mit vielen Auszeichnungen geehrt.
Seine Fachpublikationen zählen zu den am meisten zitierten im Bereich der Lebenswissenschaften.
Die Deutsche Krebshilfe verleiht den mit 10.000 Euro dotierten Preis
jährlich seit 1996. Preisträger der vergangenen Jahre waren unter
anderem der Lymphom-Experte Volker Diehl, der Genomforscher Peter
Lichter aus dem DKFZ und der spätere Nobelpreisträger Harald zur Hausen.
Ein Bild von Peter Krammer steht im Internet zur Verfügung unter:
http://www.dkfz.de
Bildquelle: Tobias Schwerdt, Deutsches Krebsforschungszentrum
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 2.500
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische
Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen
Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern,
dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Ansätze, mit denen
Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher
behandelt werden können. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum
Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen
(NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der
Krebsforschung in die Klinik übertragen werden. Die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes (KID) klären Betroffene,
Angehörige und interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf.
Das Zentrum wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und
ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.
Diese Pressemitteilung ist abrufbar unter http://www.dkfz.de
Kontakt
Dr. Stefanie Seltmann
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 280
D-69120 Heidelberg
T: +49 6221 42 2854
F: +49 6221 42 2968
presse@dkfz.de
http://www.dkfz.de
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