• 10.10.2024 – Hochpreiser-Abrechnung: Apotheker verliert Tausende

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Hochpreiser-Abrechnung: Apotheker verliert Tausende

 

Barmer verweigert Vergütung für teure Arzneimittel

Technische Pannen können für Apotheker schwerwiegende Folgen haben, wie ein aktueller Fall aus Baden-Württemberg zeigt. Ein Apotheker musste einen erheblichen finanziellen Verlust hinnehmen, nachdem die Barmer Ersatzkasse die Vergütung für zwei Hochpreispräparate abgelehnt hat. Der Grund: Der erforderliche elektronische Quittungsdatensatz konnte aufgrund eines technischen Problems nicht erstellt werden. Dieser Vorfall wirft essentielle Fragen zur finanziellen Absicherung von Apotheken auf, insbesondere zur Notwendigkeit von Retax-Versicherungen, die vor den Folgen von Abrechnungsfehlern schützen sollen. Der Fall beleuchtet die Herausforderungen, mit denen Apotheker im digitalen Zeitalter konfrontiert sind, sowie die Risiken, die mit der Abgabe teurer Arzneimittel verbunden sind.


Ein Apothekeninhaber aus Baden-Württemberg erlebte im Februar eine bittere Überraschung, als er einem Barmer-Versicherten mehrere teure Arzneimittel ausgab, darunter auch zwei sogenannte Hochpreispräparate. Diese Medikamente, die oft mehrere tausend Euro pro Packung kosten, stellen in der Regel einen großen Teil der Gesamtausgaben einer Apotheke dar. Die Versorgung des Versicherten verlief zunächst reibungslos, bis es zu einem technischen Problem kam: Der für die Abrechnung notwendige elektronische Quittungsdatensatz konnte zum Zeitpunkt der Abgabe nicht erstellt werden.

Da die elektronische Abrechnung für gesetzlich versicherte Kunden mittlerweile zwingend erforderlich ist, wandte sich der Apotheker unmittelbar an die Barmer Ersatzkasse, um das Problem auf direktem Wege zu klären. Er hoffte auf eine pragmatische Lösung, schließlich war die Leistung in vollem Umfang erbracht worden und die Medikamente hatten den Patienten erreicht. Doch die Krankenkasse zeigte keine Kulanz. In ihrer Ablehnung betonte sie, dass eine nachträgliche Abrechnung ohne den korrekten elektronischen Abrechnungsdatensatz nicht möglich sei.

Für den Apotheker bedeutet dies einen herben finanziellen Rückschlag. Die Medikamente, die er aus eigenem Bestand abgegeben hatte, konnten nicht vergütet werden, was zu einem Verlust im vierstelligen Bereich führte. Ein solcher Ausfall kann für Apotheken, insbesondere in Zeiten steigender Betriebskosten und sinkender Margen, existenzbedrohend sein.

Technische Probleme wie diese sind leider kein Einzelfall und unterstreichen die immense Abhängigkeit der Apotheken von funktionierenden digitalen Abrechnungssystemen. Insbesondere bei teuren Arzneimitteln, sogenannten Hochpreisern, ist das Risiko enorm, da schon kleine Fehler oder technische Ausfälle gravierende finanzielle Folgen haben können. Die Einführung der E-Abrechnung sollte eigentlich Erleichterung und Sicherheit bieten, doch wie dieser Fall zeigt, kann sie bei Störungen auch zu großen Verlusten führen.


Kommentar:

Die Bedeutung der Retax-Versicherung in der Apotheke – Ein unverzichtbares Schutzinstrument
Der Fall des Apothekeninhabers aus Baden-Württemberg verdeutlicht eindrucksvoll, wie schnell eine Apotheke durch äußere Umstände in eine finanzielle Schieflage geraten kann. In einer Branche, in der Margen zunehmend unter Druck stehen und die Ausgaben stetig steigen, können solche Fälle wie der vorliegende gravierende Auswirkungen haben.

Die zentrale Rolle, die die E-Abrechnung inzwischen im Gesundheitswesen spielt, birgt nicht nur Vorteile, sondern auch erhebliche Risiken. Apotheken sind verpflichtet, die Abrechnungsdaten korrekt und fristgerecht an die Krankenkassen zu übermitteln. Kleinste Fehler – sei es durch technische Probleme, formale Unstimmigkeiten oder gar menschliches Versagen – können dazu führen, dass Krankenkassen die Vergütung verweigern. Besonders kritisch wird es bei Hochpreispräparaten, die schnell mehrere tausend Euro kosten können. Ein Verlust in dieser Größenordnung ist für viele Apotheken kaum tragbar, insbesondere wenn es sich um wiederkehrende Vorfälle handelt.

In solchen Fällen erweist sich eine Retax-Versicherung als unverzichtbarer Schutz. Diese spezielle Form der Versicherung deckt Retaxationen ab, also die Fälle, in denen Krankenkassen die Vergütung verweigern, obwohl die Apotheke die Medikamente bereits abgegeben hat. Die Gründe für eine Retaxierung können vielfältig sein – von fehlenden Quittungsdatensätzen über unvollständige Dokumentationen bis hin zu formalen Fehlern, die für den Apotheker oft schwer nachvollziehbar sind. Was bleibt, ist der finanzielle Verlust, der in solchen Fällen erheblich sein kann.

Ein umfassender Versicherungsschutz gegen Vermögensschäden, wie ihn eine Retax-Versicherung bietet, ist daher essenziell. Gerade in Zeiten, in denen die Digitalisierung in den Apotheken weiter voranschreitet und die Abhängigkeit von reibungslosen elektronischen Prozessen wächst, darf die finanzielle Absicherung nicht vernachlässigt werden. Versicherer bieten mittlerweile spezielle Policen an, die genau auf diese Bedürfnisse zugeschnitten sind. Sie greifen in Fällen wie dem vorliegenden und schützen die Apotheke vor den finanziellen Folgen technischer Ausfälle oder formaler Fehler bei der Abrechnung.

Für Apothekenbetreiber ist es entscheidend, sich intensiv mit diesen Risiken auseinanderzusetzen und die entsprechenden Versicherungen abzuschließen. Eine Retax-Versicherung sorgt dafür, dass Retaxationen nicht zu einem finanziellen Desaster werden und die wirtschaftliche Existenz der Apotheke absichern. Sie bietet Schutz, wenn Krankenkassen wie im vorliegenden Fall die Vergütung verweigern – und kann somit zum entscheidenden Rettungsanker in einem zunehmend komplexen und digitalisierten Umfeld werden.

Gerade bei der Abgabe von teuren Arzneimitteln ist es unerlässlich, jeden Schritt des Abrechnungsprozesses sorgfältig zu überprüfen und sicherzustellen, dass alle technischen Systeme ordnungsgemäß funktionieren. Der Fall aus Baden-Württemberg zeigt, dass schon kleine technische Defekte zu erheblichen wirtschaftlichen Belastungen führen können. Eine lückenlose Dokumentation, regelmäßige Schulungen des Personals und eine enge Zusammenarbeit mit den IT-Dienstleistern sind weitere Maßnahmen, die Apotheken ergreifen sollten, um solche Risiken zu minimieren. Dennoch bleibt das Risiko bestehen – und hier setzt die Bedeutung einer Retax-Versicherung an.

Zusammengefasst: Die Einführung der E-Abrechnung bringt zwar Effizienzgewinne, aber auch erhebliche Risiken. Für Apothekenbetreiber ist es daher unerlässlich, ihre Betriebsabläufe so abzusichern, dass sie im Falle einer Retaxation nicht den finanziellen Ruin riskieren. Die Retax-Versicherung ist hierbei ein unverzichtbares Instrument, um die wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten und den Apotheker vor unvorhergesehenen Verlusten zu schützen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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