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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Der Freispruch der Apothekerin, die wegen angeblichen Diebstahls vor Gericht stand, wirft ein Schlaglicht auf die sensiblen Vertrauensverhältnisse innerhalb von Apotheken. In einem Umfeld, das zunehmend von wirtschaftlichem Druck und schwindenden Margen geprägt ist, spielen interne Konflikte und rechtliche Auseinandersetzungen eine immer größere Rolle. Gleichzeitig wird der Wettbewerb für Vor-Ort-Apotheken durch den aggressiven Markteintritt von Versandhändlern wie DocMorris verschärft, die mit groß angelegten Werbekampagnen direkt in der Nähe stationärer Apotheken auftreten. Doch der wirtschaftliche Druck beschränkt sich nicht nur auf externe Konkurrenz: Apotheken sehen sich auch mit steigenden Betriebskosten, der Umstellung auf neue digitale Infrastruktur wie die Telematikinfrastruktur 2.0 sowie der Anpassung an neue Rahmenbedingungen, wie bei der Abgabe der antiretroviralen Suspension Viramune®, konfrontiert. Die geplante Apothekenreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach könnte die Zukunft vieler Apotheken weiter erschweren, wenn die berechtigten Bedenken der Branche nicht ausreichend berücksichtigt werden. Apotheken sind und bleiben ein unverzichtbarer Teil der Gesundheitsversorgung, doch ohne klare politische Unterstützung drohen flächendeckende Schließungen, insbesondere in ländlichen Regionen.
Im Landkreis Südwestpfalz sorgte ein aufsehenerregender Fall für viel Gesprächsstoff. Eine Apothekerin, die beschuldigt wurde, ihren Arbeitgeber um mehrere tausend Euro betrogen zu haben, wurde vor dem Amtsgericht Pirmasens freigesprochen. Der Vorwurf lautete, dass die 53-jährige Approbierte zwischen Januar und Oktober 2023 Produkte im Wert von rund 3600 Euro über den Apothekenbetrieb bestellt und privat verwendet habe, ohne die Rechnungen zu begleichen. Zusätzlich wurde ihr vorgeworfen, sich aus dem Lager und der Kasse Artikel im Wert von 1500 Euro angeeignet zu haben. Da jedoch entscheidende Beweise fehlten, wurde sie schließlich freigesprochen.
Neben rechtlichen Herausforderungen stehen Apotheken auch vor betriebswirtschaftlichen Hürden. Die Kostenstruktur in Apotheken ist zunehmend ein zentrales Thema, da steigende Betriebskosten und sinkende Margen den Apothekenbetrieb erschweren. Apotheker müssen sich intensiv mit ihrer Kostenstruktur befassen, um die finanzielle Stabilität langfristig zu sichern. Dabei stellt sich die Frage, wie viel vom Umsatz nach Abzug der laufenden Kosten übrig bleibt, was viele Apotheken vor Herausforderungen stellt.
Eine Apotheke in einem kleinen hessischen Ort sieht sich derzeit mit einem brisanten Problem konfrontiert, nachdem ein riesiges Werbeplakat von DocMorris in unmittelbarer Nähe aufgestellt wurde. Das Plakat wirbt für die Vorteile des E-Rezepts, was besonders brisant ist, da der nahegelegene Nahkauf-Markt, der zur Rewe-Gruppe gehört, bereits Produkte des niederländischen Versandhändlers vertreibt. Für die örtliche Apotheke, die die einzige Vor-Ort-Apotheke im Ort ist, stellt diese Maßnahme eine erhebliche Bedrohung dar, da die Konkurrenz durch den Online-Handel zunehmend spürbar wird.
Diese Werbemaßnahme von DocMorris ist kein Einzelfall. In mehreren deutschen Städten wurden Apotheken von ähnlichen Plakatkampagnen überrascht, die in unmittelbarer Nähe ihrer Standorte angebracht wurden. Besonders kritisch wird die Nähe zu Supermärkten, die bereits mit dem Versandhändler kooperieren, bewertet. Für die Apotheken vor Ort bedeutet dies eine zusätzliche Konkurrenz, die ihre wirtschaftliche Lage weiter verschärft.
Die Einführung des E-Rezepts in Deutschland verlief nicht ohne Herausforderungen. Ein Beispiel hierfür ist der Fall der Erlen-Apotheke aus Möckern, die von der Barmer Krankenkasse wegen einer vermuteten Doppelabrechnung retaxiert wurde. Apotheker Jörg Preininger hatte ein Naproxen-Rezept sowohl in Papierform als auch elektronisch abgerechnet. Nach einer Prüfung wurde die Retaxation jedoch von der Barmer zurückgezogen, da sich herausstellte, dass es sich nicht um einen Betrugsversuch handelte.
Ein weiteres großes Thema in der Apothekenwelt ist die geplante Notdienstreform in Bayern, die ab 2025 in Kraft treten soll. Eine softwarebasierte Steuerung soll künftig dafür sorgen, dass die Anzahl der Notdienste für Apotheken sinkt und gleichzeitig eine flächendeckende Versorgung gewährleistet bleibt. Während bisher die Notdienste in festen Rhythmen organisiert wurden, soll die neue Regelung die Verteilung der Dienste unregelmäßiger und bedarfsgerechter gestalten. Dies wird von vielen Apotheken als Erleichterung wahrgenommen, da die Anzahl der Notdienste insbesondere in ländlichen Regionen stark belastend ist.
Die geplanten Reformen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach stoßen bei vielen Apothekern auf scharfe Kritik. Bei einer Veranstaltung in Walsrode äußerten mehrere Apotheker ihre Bedenken gegenüber Lauterbachs Apothekenreform. Viele befürchten, dass die Reform die bewährten Strukturen gefährden könnte und nicht zur Stärkung der flächendeckenden Versorgung beiträgt. Besonders in ländlichen Regionen sehen viele Apotheker ihre Existenz gefährdet.
Ab Oktober 2024 wird die antiretrovirale Suspension Viramune® (Nevirapin) ohne die bisher beigefügte Dosierspritze und den Adapter ausgeliefert. Dies stellt Apotheken und Patienten vor neue Herausforderungen, da die genaue Dosierung des Medikaments, das zur Behandlung von HIV-1 eingesetzt wird, erschwert wird. Insbesondere bei Kindern ist eine präzise Dosierung von entscheidender Bedeutung, was durch den Wegfall der Hilfsmittel komplizierter wird.
Am Weltapothekertag 2024, der am 25. September gefeiert wird, betonen Apotheker ihre zentrale Rolle in der Gesundheitsversorgung. Angesichts zunehmender Lieferengpässe bei Arzneimitteln fordern sie bessere Rahmenbedingungen und Anerkennung ihrer Arbeit. Mathias Arnold, Vizepräsident der ABDA, hob die Bedeutung der Apotheken hervor und würdigte ihren täglichen Einsatz für die Patientensicherheit.
Das Bündnis Gesundheit, ein Zusammenschluss von 40 Verbänden der Gesundheitsberufe, hat sich mit einem dringenden Appell an die Bundesregierung gewandt. Die Allianz fordert einen Gesundheitsgipfel im Kanzleramt, um die Zukunft des deutschen Gesundheitssystems zu sichern. Auch der Bundesverband der Pharmazeutisch Technischen Assistenten ist Teil des Bündnisses und fordert weitreichende Reformen.
Mit dem bevorstehenden Abschied von den physischen Konnektoren der Telematikinfrastruktur stehen Apotheken vor steigenden Kosten. Bis 2025 müssen sie ihre bisherigen Konnektoren austauschen, was mit erheblichen finanziellen Belastungen verbunden ist. Besonders der Anbieter CompuGroup Medical treibt den Übergang auf TI 2.0 voran, was eine tiefgreifende Umstellung für viele Apotheken bedeutet.
Die Phoenix Group konnte im ersten Halbjahr ihres Geschäftsjahres 2024/25 einen beeindruckenden Gewinnanstieg verzeichnen. Der Vorsteuergewinn stieg auf 261 Millionen Euro, während der Nettogewinn um 125 Prozent auf 195 Millionen Euro anwuchs. Trotz eines schwierigen Marktumfelds konnte das Unternehmen seine Geschäftsmodelle erfolgreich behaupten und hohe Umsatzerlöse erzielen.
Auch auf politischer Ebene gibt es Bewegung. Nach den schweren Verlusten der Grünen bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg haben die Parteivorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour ihren Rücktritt angekündigt. Die Grünen erreichten in Sachsen nur knapp die 5-Prozent-Hürde und schafften es in Thüringen und Brandenburg nicht mehr in die Landtage. Dies führt nun zu einem strategischen Neuanfang für die Partei.
Im deutschen Gesundheitssystem steht der GKV-Spitzenverband vor einem Führungswechsel. Stefanie Stoff-Ahnis wurde zur stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden gewählt und führt den Verband nun gemeinsam mit Doris Pfeiffer. Dieser Wechsel markiert einen wichtigen Schritt in der Weiterentwicklung des deutschen Gesundheitssystems.
Mit einem neuen THC-Rohextrakt bringt der Berliner Hersteller Becanex Mitte Oktober ein innovatives Produkt auf den Markt. Der Extrakt mit einem THC-Gehalt von 70 Prozent soll Apotheken Zeit und Kosten sparen, da er aufgrund seiner Konsistenz leichter handhabbar ist und aufwendige Erwärmungsschritte entfällt. Dies verspricht eine präzisere Dosierung und breitere Anwendungsmöglichkeiten.
Medikationsfehler gehören zu den größten Gesundheitsrisiken in Deutschland. Apotheken spielen eine zentrale Rolle, um solche Fehler zu vermeiden, indem sie als beratende Schnittstelle zwischen Arzt und Patient agieren. Besonders bei der Abgabe von Arzneimitteln ist die genaue Dosierung und korrekte Anwendung entscheidend, um Risiken zu minimieren.
Pflegende Angehörige von Demenzkranken stehen vor großen Herausforderungen. Apotheken können eine wertvolle Unterstützung bieten, indem sie eine Anlaufstelle für Fragen zur Medikation und Pflege darstellen. Besonders in einer alternden Gesellschaft nehmen Apotheken eine immer wichtigere Rolle bei der Versorgung von pflegebedürftigen Menschen und deren Angehörigen ein.
Ein Versorgungsmangel beim RSV-Impfstoff Beyfortus wurde in Deutschland bekanntgegeben. Um den Mangel zu beheben, soll der Import ausländischer Ware erleichtert werden. Der Impfstoff spielt eine entscheidende Rolle in der Prophylaxe schwerer Atemwegserkrankungen, weshalb die Behörden auf eine schnelle Lösung des Engpasses drängen.
Trotz der kontroversen Diskussionen rund um die Einnahme von Vitamin D zeigen Studien, dass die Supplementierung nicht mit einem erhöhten Risiko für Nierensteine oder Arterienverkalkung verbunden ist. Die Einnahme des Vitamins wird nach wie vor als sicher und gesundheitsfördernd eingestuft.
Der Fall der freigesprochenen Apothekerin aus dem Landkreis Südwestpfalz wirft Fragen auf, die weit über den Einzelfall hinausgehen. Der Vorwurf des Diebstahls innerhalb eines Apothekenteams zeigt auf, wie sensibel das Vertrauensverhältnis zwischen Arbeitgeber und Mitarbeiter in diesem Sektor ist. Apotheken sind nicht nur Orte der Gesundheitsversorgung, sondern auch komplexe Wirtschaftsunternehmen, die auf ein hohes Maß an Integrität angewiesen sind. Der Freispruch mangels Beweisen unterstreicht, dass Anschuldigungen von Diebstahl in sensiblen Bereichen wie Apotheken stets mit größter Vorsicht und auf der Grundlage harter Fakten behandelt werden müssen. Gleichzeitig zeigt dieser Fall, wie schnell der Ruf einer langjährigen Mitarbeiterin beschädigt werden kann, auch wenn am Ende die Unschuld bewiesen ist. Dies wirft die Frage auf, inwieweit Apotheken stärkere interne Kontrollmechanismen etablieren sollten, um derartige Vorfälle präventiv zu verhindern, ohne das Vertrauensverhältnis im Team zu gefährden.
Parallel dazu geraten Apothekenbetriebe zunehmend unter wirtschaftlichen Druck. Die Kostenstrukturen, geprägt durch steigende Betriebsausgaben und sinkende Margen, stellen Apothekerinnen und Apotheker vor immense Herausforderungen. Es wird immer deutlicher, dass eine betriebswirtschaftlich fundierte Herangehensweise unabdingbar ist, um in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Markt bestehen zu können. Hierbei stellt sich die Frage, wie viel vom Umsatz tatsächlich übrig bleibt, nachdem alle laufenden Kosten wie Mieten, Personalkosten und Warenaufwand gedeckt sind. Diese Zahlen müssen transparent aufbereitet und analysiert werden, um nachhaltige Geschäftsmodelle zu schaffen.
In diesem Kontext ist der Konkurrenzdruck durch Online-Apotheken wie DocMorris ein weiteres beunruhigendes Signal. Die Plakatkampagne in unmittelbarer Nähe von Vor-Ort-Apotheken verdeutlicht die aggressive Marktstrategie des Versandhandels. Der Apothekenmarkt steht vor einem Paradigmenwechsel: Die Digitalisierung und das E-Rezept treiben diesen Wandel unaufhaltsam voran, und es liegt an den Vor-Ort-Apotheken, sich diesen Entwicklungen anzupassen. Hierbei braucht es aber auch einen fairen Wettbewerb, der die essenzielle Rolle der Vor-Ort-Apotheken als unverzichtbaren Bestandteil der Gesundheitsversorgung anerkennt und stärkt.
Die geplante Apothekenreform, die von Gesundheitsminister Lauterbach vorangetrieben wird, muss daher nicht nur die Effizienz und Digitalisierung im Blick haben, sondern auch die nachhaltige Sicherung der flächendeckenden Versorgung gewährleisten. Die Stimmen der Apotheker, die bei Veranstaltungen wie in Walsrode Kritik äußern, müssen Gehör finden. Es darf nicht dazu kommen, dass Reformen auf Kosten kleinerer Apotheken durchgesetzt werden, die bereits jetzt um ihre Existenz kämpfen.
Besonders vor dem Hintergrund neuer Herausforderungen wie der Umstellung auf die Telematikinfrastruktur 2.0 oder der Anpassung an den Wegfall von Hilfsmitteln wie bei der antiretroviralen Suspension Viramune® ist klar: Apotheken brauchen verlässliche politische Rahmenbedingungen und eine langfristige Perspektive. Der Einsatz von Apotheken im Bereich der Medikationssicherheit und ihre Rolle als unverzichtbare Partner im Gesundheitssystem wird oft unterschätzt. Gleichzeitig zeigen die enormen Gewinnsteigerungen großer Konzerne wie der Phoenix Group, dass der Markt sich weiter konsolidiert und die Finanzkraft in wenigen großen Händen liegt.
Der Übergang in eine digitalisierte Apothekenlandschaft muss daher umsichtig gestaltet werden. Die flächendeckende Versorgung, besonders in ländlichen Regionen, darf nicht dem freien Spiel der Kräfte überlassen werden, sondern muss als öffentliches Gut betrachtet werden, das es zu schützen gilt. Apotheken stehen an einem Scheideweg – es liegt an der Politik, die Weichen für eine zukunftssichere und gerechte Apothekenlandschaft zu stellen.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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