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Steuer & Recht |
In Deutschland wird der Wunsch nach nachhaltigem Konsum zunehmend von ökonomischen Unsicherheiten und steigenden Preisen gedämpft. Laut dem aktuellen GfK Nachhaltigkeitsindex, der im Oktober seinen niedrigsten Wert seit der ersten Erhebung im Februar 2022 erreichte, sind 73 Prozent der Konsumenten der Meinung, dass sie durch ihr Verhalten zum Klima- und Umweltschutz beitragen können. Paradoxerweise kaufen sie jedoch derzeit weniger nachhaltig ein.
Der Index fiel im Oktober auf 92,7 Punkte, was einen Rückgang um 8,8 Punkte im Vergleich zu August 2023 darstellt. Petra Süptitz, Nachhaltigkeitsexpertin bei GfK, betont, dass die aktuelle Situation verdeutlicht, dass nachhaltiger Konsum zunehmend von Einkommen abhängt. Personen mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von 4.000 Euro oder mehr zeigen eine höhere Bereitschaft, unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten einzukaufen.
Ergebnisse im Überblick:
Die Studie "GfK Consumer Life" zeigt, dass der Klimawandel weiterhin zu den Top-Sorgen der Deutschen gehört. Dennoch hindern wirtschaftliche Unsicherheiten und steigende Preise die Verbraucher daran, nachhaltig zu handeln. Petra Süptitz betont, dass Unternehmen eine wichtige Rolle dabei spielen, die Menschen für Veränderungen im Lebensstil zu begeistern.
Die Studie zeigt auch, dass 65 Prozent der Verbraucher trotz ökologischem Bewusstsein nicht auf bestimmten Komfort verzichten möchten, darunter das eigene Auto. Der schlechte Ausbau des Nahverkehrs ist für 62 Prozent ein Hindernis, sich alternativ fortzubewegen.
Jüngere Zielgruppen zeigen eine Ambivalenz zwischen hedonistischen Gründen und dem Mangel an nachhaltigen Produkten, die ihren Ansprüchen genügen. Glaubwürdigkeit und Vertrauen in nachhaltige Versprechen sind für alle Altersgruppen entscheidend.
Insgesamt zeigt die Studie, dass der nachhaltige Konsum in Deutschland vor Herausforderungen steht, die von wirtschaftlichen Unsicherheiten bis zu einem Mangel an umweltfreundlichen Produkten reichen.
Die aktuellen Ergebnisse des GfK Nachhaltigkeitsindex werfen ein Licht auf die komplexen Herausforderungen, denen sich der nachhaltige Konsum in Deutschland gegenübersieht. Es ist besorgniserregend, dass trotz des Bewusstseins um die Dringlichkeit des Klima- und Umweltschutzes die Kauflaune im Oktober einen Tiefpunkt erreicht hat. Der Einbruch des Index für nachhaltige größere Anschaffungen und FMCG-Produkte verdeutlicht die aktuelle Krise des nachhaltigen Konsums.
Die festgestellte Verunsicherung der Verbraucher angesichts der anhaltenden Inflation und der Befürchtungen bezüglich Arbeitslosigkeit zeigt, dass nachhaltiger Konsum immer mehr zu einer Frage des Einkommens wird. Dies unterstreicht die dringende Notwendigkeit, Maßnahmen zu ergreifen, um nachhaltige Produkte für alle Bevölkerungsschichten zugänglich zu machen.
Besonders bemerkenswert ist die Erkenntnis, dass die Bereitschaft, mehr Geld für nachhaltige Einkäufe auszugeben, abnimmt. Dies deutet darauf hin, dass die höheren Preise von nachhaltigen Produkten für viele Verbraucher ein entscheidender Faktor sind. Es wird daher wichtig sein, nachhaltige Lösungen zu finden, die nicht nur umweltfreundlich sind, sondern auch finanziell zugänglich.
Die Bedenken junger Konsumenten, die sowohl hedonistische Neigungen als auch den Mangel an entsprechenden Angeboten betonen, zeigen, dass Hersteller und Händler gefordert sind, ihr Sortiment zu erweitern und gleichzeitig die Bedürfnisse einer jüngeren Zielgruppe zu berücksichtigen.
Insgesamt unterstreicht die Studie die Bedeutung von Glaubwürdigkeit und Vertrauen in nachhaltige Versprechen. Es ist entscheidend, dass Unternehmen nicht nur umweltfreundliche Produkte anbieten, sondern auch transparente Informationen liefern, um das Vertrauen der Verbraucher zu stärken.
Die Herausforderungen des nachhaltigen Konsums in Deutschland erfordern eine ganzheitliche und umfassende Strategie, die sowohl wirtschaftliche Unsicherheiten anspricht als auch das Vertrauen der Verbraucher gewinnt. Nur so kann eine nachhaltige Zukunft für den deutschen Konsummarkt gewährleistet werden.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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