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Steuer & Recht |

Konstante Gründungszahlen trotz volkswirtschaftlicher Herausforderungen im ersten Halbjahr 2023

Die ersten sechs Monate des Jahres 2023 verzeichneten 46.400 Neugründungen von Hauptniederlassungen in Deutschland. Hierbei handelt es sich um Unternehmen mit einem Handelsregister- oder Handwerksrolleneintrag oder solche mit mindestens einem abhängig Beschäftigten. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 blieb die Anzahl dieser Gründungen nahezu unverändert. Jedoch ist ein Rückgang im Vergleich zu den ersten Monaten des Jahres 2021 zu verzeichnen. Dieser Anstieg im Jahr 2021 wurde maßgeblich durch die Gründung von Corona-Test- und Impfzentren beeinflusst, die zwischenzeitlich größtenteils wieder geschlossen sind.

Die Gründung von Unternehmen mit Hauptniederlassungen spielt eine wichtige Rolle in der Volkswirtschaft, da in diesem Prozess oft neue Arbeitsplätze entstehen. Im selben Zeitraum wurden etwa 16.700 bestehende Unternehmen verkauft, verpachtet oder vererbt.

Obwohl die Anzahl der Schließungen von Unternehmen mit Hauptniederlassungen im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 10 % auf 35.000 angestiegen ist, bleibt sie immer noch unter dem Niveau der Jahre vor der Pandemie. Infolgedessen verzeichnet das erste Halbjahr 2023 einen positiven Gründungssaldo bei Unternehmen mit Hauptniederlassungen, was bedeutet, dass die Anzahl dieser Unternehmen zugenommen hat.

Die Experten des IfM Bonn gehen davon aus, dass der aktuelle Trend bei den gewerblichen Betriebsgründungen und -schließungen bis zum Jahresende anhalten wird. Es ist jedoch schwer abzuschätzen, wie sich die konjunkturelle Abkühlung auf den Arbeitsmarkt und damit auf das Gründungsgeschehen auswirken wird. Es bleibt jedoch festzuhalten, dass gut qualifizierte Fach- und Führungskräfte nach wie vor auf attraktive Stellen zugreifen können.

Für das Jahr 2023 liegen keine verlässlichen Anmeldedaten für Klein- und Nebengewerbe vor. Dies resultiert aus einem Fehler bei der Erfassung von Nebenerwerbsgründungen in den Gewerbemeldungen der ersten Monate 2023, die fälschlicherweise als Kleinstgewerbsgründungen klassifiziert wurden. Daher sind die Forscherinnen und Forscher des IfM Bonn derzeit nicht in der Lage, gültige Daten zum gesamten gewerblichen Gründungsgeschehen im ersten Halbjahr 2023 zu berechnen.

Kommentar:

Die Ergebnisse dieses Berichts geben Einblicke in die Dynamik der Gründungslandschaft in Deutschland im ersten Halbjahr 2023. Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen und einer Zunahme von Betriebsschließungen sind die Gründungszahlen von Hauptniederlassungen weitgehend stabil geblieben. Dies unterstreicht die Widerstandsfähigkeit und das Potenzial der deutschen Wirtschaft, selbst in schwierigen Zeiten innovative Unternehmen zu schaffen. Die positive Entwicklung des Gründungssaldos deutet darauf hin, dass die Gründungstätigkeit nach wie vor ein wichtiger Motor für das Wirtschaftswachstum ist. Es wird interessant sein zu beobachten, wie sich die Konjunktur in den kommenden Monaten auf das Gründungsgeschehen auswirken wird und ob die positiven Trends anhalten werden.

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