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Familienfreundlichkeit für Unternehmen wichtiger denn je

Eine kürzlich veröffentlichte Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die in Zusammenarbeit mit dem Bundesfamilienministerium durchgeführt wurde, zeigt, dass deutsche Unternehmen zunehmend familienfreundlich agieren. Dieser Trend zeigt sich in einer stetig wachsenden Wertschätzung des Themas in der Unternehmenswelt.

Die Studie zeigt, dass für fast 86 Prozent der befragten deutschen Unternehmen die Familienfreundlichkeit ein wichtiges Anliegen ist. Im Vergleich zu 2015, als nur etwa 77 Prozent der Unternehmen dies als entscheidenden Faktor ansahen, ist dies ein bemerkenswerter Anstieg.

Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt:

Die deutsche Wirtschaft steht vor erheblichen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt. Drei von vier Unternehmen haben Schwierigkeiten, geeignete Bewerber für ihre offenen Stellen zu finden. Diese Problematik dürfte sich in den kommenden Jahren noch verschärfen, da Millionen von Mitarbeitern in den Ruhestand gehen werden und geeignete Nachfolger, sowohl fachlich als auch quantitativ, fehlen.

In dieser Situation wird die Bedeutung eines attraktiven Arbeitsumfelds für Unternehmen immer größer. Eine familienfreundliche Unternehmenskultur gehört dazu und kann dabei helfen, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten.

Mehr Familienfreundlichkeit, weniger Fluktuation:

Familienfreundliche Maßnahmen in Unternehmen ermöglichen es den Beschäftigten, Arbeit und Privatleben besser miteinander zu vereinbaren, sei es durch flexible Arbeitszeiten oder die Möglichkeit des Homeoffice. Dies kommt nicht nur Eltern zugute, sondern auch Menschen, die Angehörige pflegen.

Die Investition in Familienfreundlichkeit zahlt sich für Unternehmen aus, da zufriedene Mitarbeiter deutlich weniger dazu neigen, den Arbeitgeber zu wechseln. Die Studie zeigt, dass nur 19 Prozent der familienfreundlichen Arbeitgeber unter hoher Fluktuation leiden, während dieser Anteil bei Unternehmen, die keine familiengerechten Maßnahmen ergreifen, bei 30 Prozent liegt.

Familienfreundlichkeit als betriebliche Realität:

Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, Michael Hüther, betont, dass Familienfreundlichkeit vor zwei Jahrzehnten noch als ein großes Ziel galt, heute jedoch betriebliche Realität sei. Er hebt hervor, dass familienfreundliche Arbeitgeber in der Bewerbersuche und Mitarbeiterbindung deutlich im Vorteil sind.

Es ist ermutigend zu sehen, dass mittlerweile fast jedem zweiten Unternehmen eine familienfreundliche Unternehmenskultur zugeschrieben werden kann. Dies unterstreicht den wachsenden Stellenwert, den die Familienfreundlichkeit in der deutschen Unternehmenslandschaft einnimmt.

Kommentar:

Die Ergebnisse dieser Studie verdeutlichen die wachsende Erkenntnis deutscher Unternehmen, dass eine familienfreundliche Unternehmenskultur nicht nur ein ethisches Gebot ist, sondern auch betriebswirtschaftliche Vorteile bietet. In einer Zeit, in der der Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte immer intensiver wird, sind Maßnahmen zur Verbesserung der Work-Life-Balance und zur Unterstützung von Familienangehörigen von großer Bedeutung.

Die Tatsache, dass Unternehmen, die in Familienfreundlichkeit investieren, weniger mit Mitarbeiterfluktuation zu kämpfen haben, sollte als starkes Argument für die Umsetzung solcher Maßnahmen dienen. Es ist erfreulich zu sehen, dass viele deutsche Unternehmen diesen Trend erkannt haben und ihn in ihre betriebliche Realität umsetzen. Dies wird nicht nur dazu beitragen, den Arbeitsmarkt zu stabilisieren, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im internationalen Kontext zu stärken. Es bleibt zu hoffen, dass dieser positive Trend in den kommenden Jahren anhält und sich weiterentwickelt.

Von Engin Günder

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