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Verbreitung von Homeoffice im New Normal

Das Homeoffice hat sich in deutschen Unternehmen nachhaltig etabliert, wie eine aktuelle Studie des ZEW Mannheim zeigt. Insgesamt 80 Prozent der Unternehmen in der Informationswirtschaft ermöglichen ihren Mitarbeitenden derzeit, mindestens einmal pro Woche von zu Hause aus zu arbeiten. Im verarbeitenden Gewerbe, das traditionell ortsgebundener ist, beträgt dieser Anteil immerhin 45 Prozent. Die Untersuchung basiert auf einer Umfrage unter etwa 1.500 Unternehmen und beleuchtet die aktuelle und zukünftige Nutzung von Homeoffice im sogenannten "New Normal" - der Arbeitswelt nach der Corona-Pandemie.

"Die anhaltende Verbreitung des Homeoffice im Juni 2023 zeigt, dass der Trend zur hybriden Arbeit, der mit der Pandemie begann, weiterhin ungebrochen ist. Derzeit arbeitet im Durchschnitt eine ähnliche Anzahl von Beschäftigten mindestens einmal wöchentlich im Homeoffice wie in den vergangenen drei Jahren. Unternehmen gehen zudem davon aus, dass die Homeoffice-Nutzung in den kommenden zwei Jahren eher zunehmen wird als abzunehmen."

Deutlicher Anstieg der Homeoffice-Nutzung

Der Vergleich der aktuellen Homeoffice-Verbreitung im Juni 2023 mit der Zeit vor der Pandemie verdeutlicht, dass die (hybride) Arbeit von zu Hause aus sich in deutschen Unternehmen deutlich stärker etabliert hat. Sowohl im verarbeitenden Gewerbe als auch in der Informationswirtschaft, zu der die IKT-Branche, Mediendienstleister und wissensintensive Dienstleister zählen, ist der Anteil der Unternehmen mit Homeoffice-Regelungen deutlich gestiegen. In der Informationswirtschaft erhöhte sich der Anteil von Unternehmen mit Homeoffice-Regelungen von 48 auf 80 Prozent, im verarbeitenden Gewerbe stieg er von 24 auf 45 Prozent.

Nicht nur der Anteil der Unternehmen mit Homeoffice-Angeboten ist gewachsen, sondern auch der Anteil der Mitarbeitenden, die diese Angebote nutzen. In rund der Hälfte der Unternehmen in der Informationswirtschaft arbeiten mehr als 20 Prozent der Mitarbeitenden mindestens einmal wöchentlich von zu Hause aus. Lediglich im Juni 2021, kurz nach dem Ende des zweiten Corona-Lockdowns, war dieser Anteil mit 63 Prozent noch etwas höher. Vor der Pandemie lag dieser Anteil bei lediglich zwölf Prozent.

Zukünftige Homeoffice-Pläne

Die Unternehmen erwarten für die kommenden zwei Jahre keinen Rückgang der Homeoffice-Angebote. Vielmehr rechnen sie mit einer Ausweitung der hybriden Arbeitsmodelle. Beispielsweise planen 58 Prozent der Unternehmen in der Informationswirtschaft und 19 Prozent im verarbeitenden Gewerbe, dass in zwei Jahren mehr als 20 Prozent ihrer Mitarbeitenden teilweise im Homeoffice arbeiten werden.

Die Pläne der Unternehmen hängen stark davon ab, ob sie derzeit Homeoffice anbieten oder nicht. Unternehmen, die bisher keine hybride Arbeit ermöglichen, haben tendenziell auch in den kommenden zwei Jahren nicht vor, Homeoffice-Angebote einzuführen. Im Gegensatz dazu gehen Unternehmen, die bereits Homeoffice anbieten, eher davon aus, dass die hybride Arbeitsweise weiter zunehmen wird.

Kommentar:

Die Studienergebnisse verdeutlichen, dass das Homeoffice eine feste Größe im modernen Arbeitsalltag geworden ist. Die hybriden Arbeitsmodelle, die während der Pandemie aufkamen, setzen sich auch im "New Normal" fort. Die gesteigerte Akzeptanz von Homeoffice in Unternehmen hat Auswirkungen auf die Arbeitskultur, die Anforderungen an die technologische Infrastruktur und die Flexibilität von Mitarbeitenden. Die Erwartung eines weiteren Anstiegs der Homeoffice-Nutzung in den kommenden Jahren signalisiert, dass sich Arbeitsmodelle langfristig verändern werden, um den Bedürfnissen der Mitarbeitenden gerecht zu werden.

Engin Günder

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