Das Verhängen eines Fahrverbots nach einem erheblichen Geschwindigkeitsverstoß ist ein kontroverses Thema, das eine angemessene Abwägung von verschiedenen Interessen erfordert. Es ist verständlich, dass die Verzögerung eines Verfahrens zu Frustration bei den Betroffenen führen kann, insbesondere wenn es sich über mehrere Jahre erstreckt. In solchen Fällen stellt sich die Frage, ob ein Fahrverbot noch gerechtfertigt ist.

Das Hammer Oberlandesgericht hat sich mit dieser Frage auseinandergesetzt und sicherlich eine gründliche Prüfung vorgenommen, um zu einer fundierten Entscheidung zu gelangen. Es ist wichtig zu bedenken, dass Gerichte ihre Urteile auf der Grundlage der vorliegenden Beweise und gesetzlichen Bestimmungen fällen. Die spezifischen Umstände des Einzelfalls, wie beispielsweise die Schwere des Geschwindigkeitsverstoßes und mögliche vorherige Vergehen, spielen dabei eine Rolle.

Generell sollte die Verhängung eines Fahrverbots das Ziel haben, Verkehrssicherheit zu gewährleisten und Verkehrsteilnehmer vor Gefahren zu schützen. Ein Fahrverbot kann als eine angemessene Sanktion betrachtet werden, um die Konsequenzen des Verstoßes zu verdeutlichen und eine abschreckende Wirkung zu erzielen.

Jedoch sollten auch individuelle Umstände und Verfahrensverzögerungen berücksichtigt werden. Wenn ein Verfahren über einen ungewöhnlich langen Zeitraum andauert, kann dies Auswirkungen auf die Angemessenheit eines Fahrverbots haben. In solchen Fällen könnte eine alternative Sanktion in Betracht gezogen werden, um den Zweck der Bestrafung zu erfüllen, ohne den Betroffenen übermäßig zu belasten.

Letztendlich ist es wichtig, dass die Gerichte in solchen Fällen eine ausgewogene Entscheidung treffen und alle relevanten Faktoren berücksichtigen, um eine gerechte und angemessene Sanktion zu gewährleisten.