Hauptmenü
Für Sie gelesen
Sehr geehrte Ärzte,
hier ist der vollständige Text für Sie:
APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Stand: Dienstag, 11. November 2025, 07:00 Uhr
Apotheken-News: Bericht von heute
Die Freie Apothekerschaft setzt in der Reformdebatte auf Qualifizierung statt Stellvertretung: „Job-Enrichment“ soll PTA nach Weiterbildung mehr Verantwortung geben – bis hin zu zusätzlichen pDL und Impfkompetenz –, während eine Vertretung des Leiters durch PTA aus Sicherheits- und Aufsichtsgründen abgelehnt wird. Gefordert wird eine planbare, dynamisierte Vergütung mit Fixum mindestens 9,50 € (seit 2013 unverändert) sowie realistische Randzeitenfinanzierung durch eine verdoppelte Notdienstpauschale und eine Erhöhung der Notdienstgebühr von 2,50 € auf 10,00 €. Lockerungen bei Zweigstellen, externen Räumen und Laborpflicht werden als Risiko für Prüf- und Dokumentationsqualität bewertet; statt Ausnahmearchitekturen soll das Schutzniveau stabil bleiben. Versandwege brauchen harte Leitplanken: entweder Rx-Versandverbot oder mindestens Negativlisten plus vollumfängliche GDP-Nachweise. Patientenseitig soll die Zuzahlung für Rabattarzneimittel entfallen, um Akzeptanz und soziale Balance zu stärken; zugleich wird eine praxisnahe Regelung für Rx-Abgaben ohne Rezept gefordert – ohne starre Vier-Quartale-Frist und ohne ePA-Nachweispflicht.
Die Reformdebatte kreist seit Monaten um den Kernauftrag der Versorgung und die richtige Balance zwischen Qualität, Erreichbarkeit und Finanzierung. In dieser Gemengelage markiert die Freie Apothekerschaft einen klaren Kurs: Qualifikationsausbau vor Zuständigkeitsverschiebung, Planbarkeit der Honorierung vor kleinteiliger Ausnahme-Architektur, robuste Sicherheitsmaßstäbe vor Lockerungen, die als scheinbare Flexibilität daherkommen. Hinter diesem Kurs stehen zwei harte Realitäten, die sich nicht wegdiskutieren lassen: Erstens wächst der Katalog der Dienstleistungen seit Jahren, zweitens ist die Grundvergütung seit 2013 nominal eingefroren. Wer den Anstieg an Leistungen mit einem Rückbau an Regeln kontern will, bürdet Risiken auf, die später als Kosten und Haftung wiederkehren.
Das Leitmotiv heißt Job-Enrichment: PTA sollen nach strukturierter Weiterbildung zusätzliche pharmazeutische Dienstleistungen übernehmen und perspektivisch Impfungen durchführen. Der Gedanke dahinter ist sachlich: Ausgebautes Wissen schafft überprüfbare Qualität, während „Vertretung light“ nur Unsicherheiten verschiebt. Gerade dort, wo Patientensicherheit, Dokumentation und haftungsfeste Entscheidungen zusammentreffen, trägt formalisierte Kompetenz weiter als Ausnahme-Regime. Der Verband argumentiert zudem mit dem Ziel einer verlässlichen Karrierearchitektur, die Durchlässigkeit in Richtung Studium erleichtert und so den Nachwuchs bindet. Wer Qualifikation systematisch anhebt, schafft Anreize, die nicht von der nächsten Verordnung kassiert werden.
Die Gegenfolie bilden Vorschläge, die Zweigstellen, externe Räume oder gelockerte Laborkonzepte bevorzugen. Aus Sicht der Kritiker sägen solche Schritte an der Einheit von Herstellung, Prüfung und Abgabe – einem Sicherheitsdreieck, das in Krisenlagen besonders trägt. Der Einwand ist juristisch wie praktisch: Abgesenkte Mindeststandards erzeugen Prüf- und Überwachungsfragen, die Behörden klären müssten, während die Versorgung gleichzeitig fragmentiert. Das ist nicht nur ein Technikthema der Räume, sondern ein Systemthema der Verantwortlichkeit. Wer Pflichten verteilt, ohne Kompetenzen zu heben, erzeugt Schnittstellen – und an Schnittstellen entstehen erfahrungsgemäß Fehler.
Zentral bleibt die Honorierung. Ein Fixum unter der Schwelle wirtschaftlicher Tragfähigkeit degradiert die Versorgung zum Stützbetrieb, der Leistungen querfinanziert oder abwählt. Die Forderung, die Grundvergütung spürbar und gesetzlich dynamisiert anzuheben, zielt deshalb auf Planbarkeit und Inflationsschutz. Alternativen, die Einzelteile wie Landzuschläge herauslösen, laufen gegen das Prinzip einheitlicher Preise und eröffnen Streit um Definitionen, statt stabile Finanzierung zu sichern. Ebenso gehört die Nacht- und Notdienstarchitektur auf das Niveau realer Aufwände gehoben, weil Randzeitenversorgung ohne Kostendeckung nicht robust bleibt. Wer Qualität erwartet, muss den Betrieb in allen Lagen finanzieren – auch dann, wenn die Fallzahlen ungleich verteilt sind.
Beim Versandhandelskapitel fordert die Freie Apothekerschaft klare Grenzen: entweder eine harte Leitplanke bis hin zum Rx-Versandverbot oder mindestens Negativlisten für sensible Wirkbereiche. Der Gedanke: Wenn Beratung, Kühlkette, Identprüfung und Dokumentation in Summe das Schutzniveau bilden, müssen Versandwege diese Summe vollständig abbilden – nicht nur Teile davon. Die Brücke zu Good Distribution Practice ist naheliegend: Wer gleiche Qualität liefern will, muss gleiche Nachweise führen, damit das Aufsichtsregime überhaupt greifen kann. Andernfalls droht Wettbewerb über Regelunterlauf, nicht über Leistung. Die Folge wären Friktionen, die später als Haftungsfälle, Retax-Konflikte und Vertrauensverlust sichtbar werden.
Schließlich schlägt die Freie Apothekerschaft vor, Rabattarzneimittel generell von Zuzahlungen freizustellen, um Akzeptanz und soziale Balance wiederherzustellen. Hinter der Idee steht die Rückkehr zum ursprünglichen Versprechen: Wenn Verträge Systemkosten senken, sollten Versicherte eine spürbare Entlastung erfahren. Das stärkt nicht nur die Bindung an wohnortnahe Versorgung, sondern entgiftet Wechsel-Effekte, die an der Theke für Verdruss sorgen. Politisch wäre das ein klares Signal: Steuerungsinstrumente dürfen nicht nur abstrakte Budgets stabilisieren, sie müssen patientenseitig wieder als fair wahrgenommen werden. Genau dort entsteht Vertrauen – und ohne Vertrauen bleibt jede Reform nur Verordnungstext.
Die Linie der Freien Apothekerschaft ist damit kein „zurück zu gestern“, sondern ein „vorwärts mit Qualifikation und klaren Regeln“. Weiterbildung hebt Kompetenzen, robuste Standards sichern die Fläche, planbare Honorierung stabilisiert Entscheidungen am Tresen. In Summe ergibt sich ein Bild, das Risiken nicht wegrationalisiert, sondern mit Ausbildung, Vergütung und Aufsicht arbeitsteilig beherrscht. Wer diese drei Schrauben gleichzeitig dreht, stärkt die Versorgung – ohne sie zu überziehen. Die Alternative wäre ein Flickenteppich aus Ausnahmen, der an den Rändern reißt, sobald die Belastung steigt.
Reformen gelingen dann, wenn sie Komplexität nicht leugnen, sondern ordnen: Qualifikation, Finanzierung und Aufsicht bilden ein Dreieck, das Stabilität stiftet, wenn jede Ecke trägt. Job-Enrichment für PTA adressiert die Fachlogik der Versorgung; eine dynamisierte Vergütung adressiert die Betriebslogik des Alltags; belastbare Standards adressieren die Aufsichtslogik, die Sicherheit nicht verhandelbar macht. Zusammen entsteht ein System, das in ruhigen Zeiten effizient und in Stresslagen belastbar bleibt, weil es nicht auf Lücken, sondern auf Kompetenzen setzt. Genau dafür steht die Linie, die Weiterbildung vor Stellvertretung priorisiert, Qualität vor Lockerung und Planbarkeit vor Ausnahmen.
Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Wenn Qualifikation wächst, wird Verantwortung nicht verwässert, sondern tragfähiger verteilt. Wenn Honorierung planbar wird, geraten Entscheidungen nicht zwischen Kasse und Kittel. Wenn Standards halten, bleibt Vertrauen – auch dann, wenn Lieferketten knirschen und Budgets eng sind. Der Weg ist nicht spektakulär, aber verlässlich: Weiterbildung als Motor, Finanzierung als Taktgeber, Aufsicht als Geländer. Wer so reformiert, baut keine Schaufenster um, sondern die Statik.
Journalistischer Kurzhinweis: Redaktionell unabhängig und werbefrei; Entscheidungen entstehen getrennt von Vermarktung, geprüft und unbeeinflusst.
Tagesthemenüberblick: https://docsecur.de/aktuell
Wir kennen Ihr Geschäft, und das garantiert Ihnen eine individuelle und kompetente Beratung
Sie haben einen Beruf gewählt, der weit mehr als reine Erwerbstätigkeit ist. Sie verfolgen im Dienste der Bevölkerung hohe ethische Ziele mit Energie, fachlicher Kompetenz und einem hohen Maß an Verantwortung. Um sich voll auf Ihre Aufgabe konzentrieren zu können, erwarten Sie die optimale Absicherung für die Risiken Ihrer Berufsgruppe.
Sie suchen nach Möglichkeiten, Ihre hohen Investitionen zu schützen und streben für sich und Ihre Angehörigen nach einem angemessenen Lebensstandard, auch für die Zukunft.
Mit der DocSecur FirmenGruppe steht Ihnen ein Partner zur Seite, der bereits viele Mediziner in Deutschland zu seinen Kunden zählen darf. Vergleichen Sie unser Angebot und Sie werden sehen, es lohnt sich, Ihr Vertrauen dem Versicherungsspezialisten für Ihren Berufsstand zu schenken.
DocSecur® RISKM: Professionelles Sicherheitsmanagement
DocSecur® CHECK: Geld sparen mit dem richtigen Überblick
DocSecur® KOMPASS: Die umfassenden Lösungen der DocSecur
DocSecur® LEITFADEN: Das Leben steckt voller Risiken - Wir begleiten Sie sicher in Ihre Zukunft
DocSecur® BUSINESS: Ihr betriebliches Sicherheitspaket
DocSecur® PRIVATE: Ihr privates Sicherheitspaket
DocSecur® TEAM: Versicherungslösungen speziell für Angestellte
DocSecur® OMNI: Eine einzige Versicherung für alle betrieblichen Gefahren
DocSecur® FLEX: Versicherungskonzept, flexibel wie Ihre Arztpraxis
DocSecur® JURA: Mit berufsständischem Rechtsschutz immer auf der sicheren Seite
DocSecur® CYBER: Eine einzige Versicherung für alle Internetrisiken
Sicher in die Zukunft – www.docsecur.de