• 25.10.2025 – Apotheken ordnen dm-OTC-Wettbewerb, Fixum-Vertrauen auf dem Prüfstand, Transition und Zuckerprävention im Fokus

    ARZTPRAXIS | Medienspiegel & Presse | Die Serie bündelt dm-OTC-Wettbewerb, die vertrauensrelevante Fixum-Debatte, strukturierte Transition bei Typ-1-Diabetes und alltagst ...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken ordnen dm-OTC-Wettbewerb, Fixum-Vertrauen auf dem Prüfstand, Transition und Zuckerprävention im Fokus

 

Die Serie erklärt den neuen Wettbewerb durch dm, bewertet die politische Verlässlichkeit beim Fixum und gibt Orientierung zu Transition und Zuckerprävention im Apothekenalltag.

Stand: Sonntag, 25. Oktober 2025, 12:51 Uhr

Apotheken-News: Bericht von heute

Apotheken arbeiten heute an vier Linien zugleich: dm verschiebt mit einem geplanten OTC-Versand die Spielräume im E-Commerce, während Recht, Beratungstiefe und Arzneimittelkompetenz die Grenze zur Drogerie markieren. Für Redcare und DocMorris zählen nun Prozessqualität, verlässliche Lieferung und klinisch saubere Informationen stärker als reine Preisimpulse. Parallel wankt politisches Vertrauen: Der Koalitionsvertrag stellte ein Fixum von 9,50 € in Aussicht, die Referentenentwürfe bleiben jedoch bei einem Verhandlungsmodell ausgehend von 8,35 € je Rx-Packung (AMPreisV als Systemanker) – Planbarkeit entsteht erst mit festen Takten, Kriterien und Fristen. Im Versorgungsalltag geht es zugleich um gelingende Transition bei Typ-1-Diabetes: Verantwortung wächst, Technik muss zuverlässig laufen, Apotheken sichern Anwendung, Vorräte und Reisepläne ohne ärztliche Aufgaben zu überschreiten. Prävention schließlich beginnt früh: Eine klare Zuckerstrategie in Schwangerschaft und Kleinkindzeit prägt langfristig Herzgesundheit; im Alltag hilft einfache Substitution statt strenger Verbote. Wo Rollen sauber getrennt und Erwartungen realistisch sind, bleibt der HV-Tisch ruhig.

 

dm als OTC-Herausforderer im Apothekenmarkt, Redcare und DocMorris unter Druck, Telemedizin im Wettbewerb

Der geplante Einstieg von dm in den Versand rezeptfreier Arzneimittel verschiebt die Kräfteverhältnisse im digitalen Apothekenhandel und erhöht den Druck auf Redcare und DocMorris deutlich. Die Drogeriekette verbindet Millionen Stammkundinnen und Stammkunden, hohe Frequenz in den Filialen und Eigenlogistik zu einem Hebel, der Aufmerksamkeit am Regal, App-Nutzung und Kundenprogramme direkt in digitale Warenkörbe überführt. Für die etablierten Versender bedeutet das, dass Suchmaschinenmarketing, Preisportale und App-Pushes mit einem physischen Netz konkurrieren, das den kostspieligsten Teil der Kundengewinnung – die erste Berührung – bereits erledigt. Gleichzeitig verschiebt ein Handelsgigant die Erwartung an Lieferversprechen, Retourenfreundlichkeit und Warenverfügbarkeit, weil Serviceformate aus dem Drogeriealltag in den Arzneimittelkontext importiert werden. Im Kapitalmarkt wird dieser Schritt als Wettbewerbsimpuls in einem margenschwachen Segment gelesen, dessen Nebeneffekte bis in telemedizinische Erstkontakte reichen können.

Im Omnichannel-Wettbewerb wird die Filiale zum starken Online-Traffic-Generator, weil sie Verfügbarkeit, Orientierung und Bequemlichkeit bündelt und die Schwelle zwischen Inspiration und Kauf absenkt. Click-and-Collect, Prospekt-Coupons und eng getaktete Abholfenster verknüpfen stationäre Impulse mit digitalen Bestellungen und verringern die Distanz zwischen Regal und Checkout, während unkomplizierte Retourenprozesse als eigenständiger Serviceanker wirken. Für apothekenpflichtige, aber rezeptfreie Produkte bleibt der rechtliche Rahmen eindeutig: Der Vertrieb erfordert eine Apotheke mit verantwortlicher Leitung und pharmazeutischer Beratung, sodass dm entweder mit Partnerapotheken kooperiert oder eine entsprechende Lizenzstruktur nutzt. Preisbindung gilt nur im Rx-Bereich, doch Kennzeichnung, Pharmakovigilanz, Risikohinweise und Werberegeln setzen auch bei OTC klare Grenzen, die Marketing und Warenkorblogik strikt beachten müssen. Am Ende entscheidet Vertrauen darüber, ob Kundinnen und Kunden Bequemlichkeit höher gewichten als Medikationskompetenz, und genau an dieser Schnittstelle offenbart sich der Unterschied zwischen Drogerie-Commerce und Apothekenplattform.

Für Redcare und DocMorris verschiebt sich damit das Verhältnis von Reichweite, Kosten und Differenzierung, weil ein Händler mit Filialnetz Teile der Akquisition quersubventionieren kann, die reine Onliner teuer einkaufen müssen. In Basiskategorien mit hoher Austauschbarkeit drückt der entstehende Preisschatten die Marge, weshalb Sortimentstiefe, Lieferpräzision und klinisch saubere Produktinformationen zum eigentlichen Markenzeichen werden. Starke Nutzerführung führt über Indikations- und Altersfilter, Warnhinweise zu Schwangerschaft und Begleittherapien sowie gut erreichbare Chat- und Hotline-Angebote zurück in die Beratung, ohne die ärztliche Zuständigkeit zu überschreiben. Logistisch gewinnen Same-Day-Fenster, regionale Hubs und transparente Zustellzeitpunkte an Bedeutung, weil die Versender damit eine verlässliche Alternative zu generischen Marktplatzlogiken anbieten und Rücksendequoten senken. Als Gegenblick gilt, dass auch dm regulatorische Lernkurven, Integrationskosten und Grenzen der Delegation bewältigen muss, sodass der vermeintliche Startvorteil nicht automatisch in nachhaltige Marktanteile umschlägt.

Eine zweite Front öffnet sich dort, wo Gesundheitsservices an Handel andocken und Erstkontakte gewinnen, die zuvor bei Telemedizin-Plattformen oder in Apotheken starteten. Screenings, Haut-Checks und einfache Blutanalysen mit digitaler Auswertung erzeugen Aufmerksamkeit, dürfen aber medizinisch keine Diagnosen ersetzen und müssen inklusive Befundkommunikation rechtlich sauber gerahmt sein. Ärztliche Fernbehandlung besitzt in Deutschland einen klaren Rechtsrahmen, die Verantwortung liegt bei approbierten Behandlerinnen und Behandlern, und Werbung darf die Grenzen der zulässigen Versorgung nicht verschwimmen lassen. Datenschutzrechtlich handelt es sich um besonders schutzbedürftige Informationen, weshalb Zweckbindung, Einwilligungen und Auftragsverarbeitungsverträge fehlerfrei sein müssen und technische Sicherungen Audit-fähig vorliegen. Für Apotheken entsteht hier eine Chance, Triage, Interaktionsprüfung und verständliche Einordnung anzubieten und zugleich Kooperationen so zu gestalten, dass Beratung, Haftungsklarheit und Patientenorientierung sichtbar bleiben.

In den kommenden Zyklen entscheidet weniger die lauteste Kampagne als die stille Exzellenz von Prozessen, die Kundinnen und Kunden nicht sehen, aber spüren: konsistente Verfügbarkeit, präzise Lieferung und belastbare Inhalte. Wer Preisdruck mit kluger Sortimentsarchitektur und planbaren Serviceleveln abfedert, hält die Wiederkaufsrate hoch und die Beschwerdelast niedrig, während Transparenz in Retouren und Kulanzpolitik Vertrauen in schwierigen Fällen stabilisiert. Gleichzeitig bleibt die Grenze zwischen Bequemlichkeit und Beratung der Prüfstein, an dem sich Drogerie-Commerce und Apothekenplattformen messen lassen, denn nur mit nachvollziehbarer Medikationsführung entstehen echte Gesundheitsbeziehungen. Für die etablierten Versender lohnt es sich, auf klinische Governance, dokumentierte Qualitätsregeln und sichtbare Ansprechpartner zu setzen, weil diese Bausteine im Wettbewerb schwer zu imitieren sind und sich in Krisen amortisieren. Nachhaltiger OTC-Erfolg entsteht dort, wo rechtssichere Beratung, verlässliche Logistik und differenzierte Services gemeinsam stark genug sind, um anhaltenden Preisdruck auszuhalten.

 

Fixum-Versprechen stockt, Glaubwürdigkeit der Politik wankt, Apothekensystem sieht Risiken

Der Koalitionsvertrag hatte eine Anhebung des Fixums auf 9,50 Euro angekündigt, in den nun kursierenden Referentenentwürfen fehlt diese Zusage jedoch vollständig. Aus Sicht des Landesapothekerverbands Sachsen-Anhalt untergräbt das die Glaubwürdigkeit, weil politische Signale und gesetzgeberische Umsetzung auseinanderfallen. Mathias Arnold spricht von einer akuten Gefährdung des Systems Apotheke, wenn strukturelle Kostensteigerungen ohne Basiskorrektur bestehen bleiben. Die Kritik richtet sich weniger gegen Reformbedarf als gegen die Lücke zwischen Versprechen und konkreter Regelung. Vertrauen ist in der Versorgung kein rhetorischer Bonus, sondern die Währung, mit der Teams Dienstpläne schreiben, investieren und Nachwuchs binden.

Im Entwurf wird die Höhe des Festzuschlags künftig zwischen Deutschem Apothekerverband und GKV-Spitzenverband „regelmäßig“ verhandelt, ausgehend von 8,35 Euro je Rx-Packung. Unerwartet rückt dabei auch die 3-Prozent-Marge in den Verhandlungskorridor, den die Standesvertretung bislang als unantastbar markiert hatte. Als Leitplanken werden Verbraucherpreisindex und Beitragsstabilität für GKV-Versicherte benannt, ohne feste Taktung, Fristen oder eine neutrale Schlichtungsvorgabe. Das kann als Flexibilisierung gelesen werden, birgt aber die Gefahr taktischer Verzögerungen, wenn Kosten schneller steigen als Abschlüsse zustande kommen. Planungssicherheit erfordert in diesem Rahmen klare Intervalle, belastbare Indexformeln und dokumentierte Entscheidungsgrundlagen.

Ökonomisch kollidieren starre Kosten mit beweglichen Erlösen, was in dünn besetzten Regionen besonders spürbar wird. Personal, Energie, IT-Sicherheit, Kühlkette und Notdienst lassen sich nicht im Monatsrhythmus drosseln, während verspätete Zuschlagsanpassungen sofort in Liquidität und Bindung durchschlagen. Der Verweis auf Beitragsstabilität klingt plausibel, verschiebt aber das Risiko asymmetrisch, wenn die Versorgungspflicht der Apotheken parallel unverändert bleibt. Ohne Mindestlinie droht ein Jojo-Effekt, der Investitionen in Fortbildung, Rezeptur oder Heimbelieferung bremst. Wer dagegen auf transparente, vorab definierte Parameter setzt, hält Kostenkontrolle und Versorgungsqualität gleichzeitig im Blick.

Ordnungspolitisch steht mehr auf dem Spiel als eine Rechengröße. Die Apotheke ist Heilberuf mit Handelsfunktionen, nicht umgekehrt; sie trägt unmittelbare Arzneimittelverantwortung, dokumentiert Risiken und stabilisiert Therapien alltagsnah. Wenn politische Kommunikation Erwartungen weckt, die Entwürfe nicht einlösen, entsteht ein Reputationsgefälle, das Debatten über „Apotheke ohne Apotheker“ verstärkt. Arnold und Kammerpräsident Münch betonen Unabhängigkeit von Kapitalinteressen und eine ökonomische Absicherung, die Verantwortung ermöglicht. Damit rücken die Begriffe Qualität, Nähe und Verlässlichkeit ins Zentrum – Kategorien, die sich nicht in kurzfristigen Sparlogiken abbilden lassen.

Auswege liegen in klaren Spielregeln statt bloßer Hoffnung auf gute Verläufe. Ein fixer Zweijahres-Takt mit Stichtag, eine Indexformel aus Tarif, Energie, Logistik und IT-Sicherheitskosten, eine transparente Datenbasis sowie eine neutrale Schlichtungsinstanz bei Nichteinigung würden die Verhandlungsspirale begrenzen. Ergänzend kann eine Regionalkomponente Nacht-, Wege- und Lastprofile berücksichtigen, damit ländliche Räume nicht strukturell benachteiligt werden. So entstünde eine Linie, an der sich sowohl Beitragszahlerinteressen als auch Versorgungspflicht messen lassen. Glaubwürdigkeit erwächst dort, wo Zusagen, Verfahren und Ergebnisse übereinstimmen und Entscheidungen rechtzeitig wirksam werden.

 

Transition bei Typ-1-Diabetes, Jugend zwischen Autonomie und Struktur, Apotheken stärken den Übergang

Der Übergang von der pädiatrischen in die erwachsenenmedizinische Diabetesbetreuung ist für Jugendliche mit Typ-1-Diabetes eine sensible Wachstumsphase, in der medizinische Verantwortung, Alltagsanforderungen und Identität gleichzeitig wachsen. In Deutschland leben nach aktuellen Schätzungen rund 32.500 Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes, und jedes Jahr wechseln etwa 2.000 junge Menschen aus der Kinderdiabetologie in die Erwachsenenpraxis. Meist fällt dieser Schritt mit dem Ende der Schulzeit, dem Start einer Ausbildung oder dem Umzug für das Studium zusammen, sodass Routinen, soziale Netze und Tagesstrukturen gleichzeitig neu geordnet werden müssen. Transition meint deshalb mehr als einen Arztwechsel: Sie beschreibt einen mehrjährigen, geplanten Prozess, in dem Wissen, Fertigkeiten und Verantwortung schrittweise an die Jugendlichen übergehen. Gelingt dieser Prozess, entsteht Selbstwirksamkeit; misslingt er, drohen Betreuungslücken, Verunsicherung und vermeidbare Entgleisungen mit spürbaren Folgen für Gesundheit und Teilhabe.

Herausfordernd ist die Verschiebung von einer engmaschigen, familienzentrierten Kinderbetreuung hin zu einer erwachsenenmedizinischen Taktung, die Eigeninitiative voraussetzt, Termine seltener bündelt und Erwartungen expliziter formuliert. Viele Jugendliche erleben zunächst einen Informationsbruch, weil Ansprechpersonen, Portale, Apps und Dokumentationsroutinen wechseln, während parallel Prüfungen, neue Arbeitszeiten oder Wohnortwechsel die Alltagsdisziplin auf die Probe stellen. Pubertät, Wachstumsschübe und hormonelle Rhythmen verändern den Insulinbedarf, nächtliche Hypoglykämien und tageszeitliche Hyperglykämien verschieben Muster, und technische Systeme reagieren mit Verzögerung, wenn Sensorroutinen unsicher bedient werden. Zugleich stehen Themen wie Alkohol, Sport, Sexualität, Reisen und Nachtschichten erstmals im Vordergrund und verlangen konkrete, wertfreie Gespräche, damit Risikosituationen planbar bleiben. Besonders heikel sind stille Pausen nach dem Arztwechsel, in denen Kontrollintervalle ausdünnen, Rezepte stocken, Geräte nicht gewartet werden und die Zeit-im-Zielbereich unbemerkt sinkt.

Strukturiert gelingt die Transition, wenn Fähigkeiten früh geübt, dokumentiert und stufenweise übergeben werden, anstatt an einem Stichtag alles neu zu ordnen. Etwa zwei Jahre vor dem geplanten Wechsel lassen sich Meilensteine festlegen: Hypo- und Hyperglykämien sicher erkennen, Korrekturregeln anwenden, Sick-Day-Management beherrschen, Basal- und Bolusdosen eigenständig justieren, Notfallausweis und Glukagon verfügbar halten, Reisen und Sport planen, digitale Daten teilen und Arztberichte verstehen. Hilfreich ist eine persönliche Mappe mit Diagnosedaten, Technik-Historie, wichtigsten Kontakten, Impfstatus, Begleiterkrankungen, Zielvereinbarungen und einer Checkliste für die erste Erwachsenensprechstunde. Ein gemeinsamer Übergabetermin, zu dem Kinderdiabetologie und zukünftige Praxis anwesend sind – physisch oder per Video – reduziert Schwellenangst und klärt Erwartungen, Dokumentationswege und Eskalationskriterien. Spätestens in den letzten sechs Monaten vor dem Wechsel sollten Rezepte, Hilfsmittelverordnungen, Genehmigungen und Lieferwege so geordnet sein, dass keine Lücken entstehen und ein technischer Back-up-Plan greift, falls Systeme ausfallen.

Für Apotheken eröffnet die Transition eine klar umrissene Unterstützungsrolle, die ohne therapeutische Grenzüberschreitung spürbaren Nutzen stiftet. Teams koordinieren Wiederholungsverordnungen, Quartalsrhythmen und Lieferketten so, dass Sensoren, Pen- und Pumpenzubehör rechtzeitig eintreffen, Haltbarkeiten beachtet werden und Back-up-Lösungen bereitliegen, wenn Technik versagt oder Reisen anstehen. Im Gespräch lassen sich Alltagssituationen ohne Moralisierung strukturieren: Sport und Adrenalinspitzen, Alkohol und verzögerte Mahlzeiten, Klausurphasen und Nachtdienste verändern Muster, weshalb Hinweise zu Mahlzeitenboli, Kohlenhydratabschätzungen, Hypo-Prävention und zur sicheren Aufbewahrung von Notfallsets praktisch wirken. Pharmazeutische Beratung bleibt dabei klar abgegrenzt: Diagnostik und Therapieziele sind ärztlich, während die Offizin bei Anwendung, Interaktionen, Reisebedarf, Lagerung, Entsorgung und Dokumentation unterstützt. Besonders wertvoll sind feste Kontaktwege für Rückfragen und ein kurzer Check der Vorräte bei jedem Abholen, damit Versorgung nicht an vergessenen Kanülen, Sensorfilmen oder Batterien scheitert.

Systemisch entscheidet die Qualität der Koordination darüber, ob der Wechsel als Wachstumsphase oder als Bruch erlebt wird, denn Autonomie braucht Leitplanken, aber keine Bevormundung. Ein klarer Fahrplan mit erster Vorstellung in der Erwachsenenpraxis innerhalb weniger Wochen, definierten Follow-up-Intervallen und transparenten Notwegen verhindert stille Abstände, in denen Motivation sinkt und Stoffwechselziele verfehlt werden. Digitale Kontakte – sichere Messenger, strukturierte E-Mails mit Statusüberblick oder Televisiten mit Bildschirmfreigabe – überbrücken Entfernungen und machen aus komplexen Technikfragen handhabbare Aufgaben, ohne die Verantwortung zu verwischen. Eltern profitieren von einer Perspektive, die das Steuern durch Begleiten ersetzt und den Jugendlichen Raum für Entscheidungen lässt, während Teams bewusst Übergabemomente feiern und Fortschritte sichtbar machen. So entsteht aus einem potenziell kritischen Moment eine stabile Lernkurve, und Versorgung bleibt verlässlich, weil Kompetenz, Zuständigkeit und Erreichbarkeit zusammenpassen.

 

Frühe Zuckerreduktion prägt Herzgesundheit, lebenslange Effekte belegt, Apotheken ordnen Prävention

Die Zuckerrationierung im Vereinigten Königreich zwischen 1940 und 1953 liefert ein selten klares natürliches Experiment für die Präventionsforschung. In dieser Phase standen pro Person wöchentlich nur etwa 230 Gramm Zucker zur Verfügung, und unmittelbar nach der Aufhebung verdoppelte sich der Konsum binnen eines Jahres. Forschende nutzten diesen Kontrast und analysierten UK-Biobank-Daten von 63.433 Erwachsenen, die zwischen Oktober 1951 und März 1956 geboren wurden. Von ihnen waren 40.063 bereits im Mutterleib oder in den ersten zwei Lebensjahren der Rationierung ausgesetzt, 23.370 hatten diese Phase nicht erlebt. Die Nachbeobachtung dauerte bis zu siebzehn Jahre; Endpunkte umfassten Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzinsuffizienz, Rhythmusstörungen und kardiovaskulären Tod, ergänzt durch externe Validierungen mit rund 2.600 außerhalb des Vereinigten Königreichs geborenen UK-Biobank-Teilnehmenden und etwa je 1.700 Personen aus den HRS- und ELSA-Kohorten.

Die Ergebnisse sprechen für einen robusten Frühprägungseffekt, ohne kausale Gewissheit zu behaupten. Insgesamt lag das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen bei den früh Exponierten etwa ein Fünftel niedriger als bei den nie Exponierten, und der Vorteil verteilte sich über mehrere Diagnosen. Herzinfarkte traten ungefähr ein Viertel särter auf, Herzinsuffizienzfälle lagen in ähnlicher Größenordnung darunter, und auch die Häufigkeit von Rhythmusstörungen war spürbar reduziert. Schlaganfälle waren deutlich seltener, und der kardiovaskuläre Tod trat merklich später und in geringerer Zahl auf. Je früher und je länger die Exposition gegenüber der Rationierung, desto stärker war der Schutz; die Zeit bis zum ersten Ereignis verschob sich im Mittel um etwa zweieinhalb Jahre, wobei Modelle für genetische, Umwelt- und Lebensstilfaktoren justiert wurden und das Gesamtmuster über Sensitivitätsanalysen stabil blieb.

Biologisch plausibel werden die Befunde, wenn man die ersten tausend Tage als sensibles Fenster versteht, in dem Stoffwechsel und Gefäße auf Umweltsignale geeicht werden. Weniger freier Zucker in Schwangerschaft und früher Kindheit dämpft Blutzuckerspitzen und Insulinausschläge, stabilisiert Blutdruckbahnen und senkt langfristig die atherosklerotische Last. Gleichzeitig prägen elterliche Routinen sehr früh Vorlieben und Verfügbarkeit: Wer Wasser anbietet, ungesüßte Milch- und Getreidevarianten wählt und Süßes selten setzt, fördert eine andere Geschmackserwartung als eine ständig süße Umgebung. Diskutiert werden außerdem Pfade über Leberfett, Entzündungsmarker und die zeitliche Lage des Adipositas-Rebounds, während epigenetische Erklärungen als Hypothesen gelten, nicht als Beweise. Entscheidend ist die Substitution: Wird Zucker durch ballaststoffreiche, wenig verarbeitete Lebensmittel ersetzt, entstehen andere metabolische Signale, als wenn er nur durch ultra-verarbeitete Süßstoffe und Snacks verdrängt wird.

Für den Alltag folgt daraus keine Askese, sondern eine Einladung zu einfachen, wiederholbaren Entscheidungen, die Stress reduzieren statt erhöhen. Ein Zuhause, in dem Wasser erste Wahl ist, Frühstück ohne versteckten Zucker auskommt und Snacks eher aus Obst, Nüssen oder Naturjoghurt bestehen, senkt die Anreize für dauerhafte Süßspitzen. Kinderärztliche Empfehlungen raten ohnehin, in den ersten zwei Lebensjahren auf zugesetzten Zucker zu verzichten, und Apotheken können diesen Grundsatz erklären, ohne zu moralisieren. In der Praxis gehören kindgerechte Arzneisirupe manchmal trotzdem dazu; dann hilft die Einordnung, dass kurze therapeutische Anwendungen in Ordnung sind und mit Zahnpflege, Spülschluck und Abstand zu Mahlzeiten abgefedert werden. Für Erwachsene zeigt die Erfahrung, dass einige Wochen mit konsequent niedriger Zuckerroutine den Geschmacksschwellenwert senken, die Sättigung verbessern und den Ausflug in die Snackschleife seltener machen.

Für Apotheken entsteht daraus ein klarer Beratungsrahmen mit sauberer Rollentrennung. Teams können Etikettenkunde und Portionsrealität vermitteln, Wechselwirkungen mit bestehender Medikation im Blick behalten und darauf hinweisen, dass Ersatz-Süßstoffe nicht automatisch vorteilhaft sind, wenn das Gesamtmuster hyperpalatable Snacks begünstigt. Geeignete Gesprächsanlässe sind U-Untersuchungen, Impfungen, Rezeptabholungen, Still- oder Beikostfragen sowie Reise- oder Kita-Starts, bei denen Eltern ohnehin Orientierung suchen. Auf Systemebene verstärken gesunde Schulverpflegung, Trinkbrunnen, ein klügerer Mehrwertsteuermix und faire Werberegeln individuelle Vorsätze, weil Strukturen leichter tragen als Willenskraft allein. Dauerhaften Herzschutz stiftet, wer Süßes entdramatisiert, Strukturen stärkt und der frühen Prägung langfristig den Rhythmus vorgibt.

 

Wettbewerb, Politik, Übergänge und Prävention greifen heute ineinander: dm testet Grenzen, Apotheken verteidigen Qualität, die Fixum-Debatte verlangt Verfahren statt Versprechen, und frühe Ernährung prägt Risiken, bevor sie klinisch sichtbar werden. Wer Kundinnen und Kunden sicher navigiert, gewinnt Zeit und Vertrauen. Wer politisch klare Takte setzt, schafft Planbarkeit. Wer Transition strukturiert, verhindert Versorgungslücken und hält Therapieziele erreichbar.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Wenn OTC-Wettbewerb saubere Beratung respektiert, entsteht Nähe statt Geräusch. Wenn das Fixum nach klaren Regeln justiert wird, tragen Dienstpläne und Investitionen verlässlich. Wenn Jugendliche den Schritt aus der Kinderdiabetologie mit Checklisten, Back-ups und erreichbaren Teams gehen, wird Autonomie stabil. Wenn frühe Zuckerreduktion mit alltagstauglicher Substitution verbunden wird, bleiben Herz und Routinen im Takt. So entstehen Entscheidungen, die morgen noch tragen, weil sie Rollen klären, Risiken ordnen und Vertrauen messbar machen.

 

Tagesthemenüberblick: https://docsecur.de/aktuell

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