• 27.09.2025 – Apotheken Nachrichten sind heute Lieferketten unter Druck, Vergütung im Prüfstand, Produktqualität im Fokus

    ARZTPRAXIS | Medienspiegel & Presse | US-Handelssignale treffen Lieferketten, pDL- und Honorarfragen verdichten sich, ein Test rückt Melatonin-Sprays in den Fokus. Einordnu ...

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DocSecur® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken Nachrichten sind heute Lieferketten unter Druck, Vergütung im Prüfstand, Produktqualität im Fokus

 

Einordnung von US-Handelssignalen, pDL Verschiebungen und Ergebnissen zu Melatonin Sprays für den Apothekenalltag

Apotheken-News: Bericht von heute

Eine Woche mit drei starken Linien: Außen bestimmen Ankündigungen aus Washington die Debatte über Lieferketten, Preise und Standortentscheidungen – die EU signalisiert Gelassenheit, doch die Branche warnt vor Risiken für Versorgung und Investitionen. Innen verschieben Reformskizzen zu pharmazeutischen Dienstleistungen und Honorar die Rollen zwischen Selbstverwaltung und Politik; ein Inhaber spricht von einer Rolle rückwärts, Verbände kontern Deutungen der Kassen und erinnern an Leistung und Systementlastung. Im Regal schließlich prüft ein Testlabor Schlafsprays mit Melatonin – viele Produkte fallen durch, Hinweise fehlen, Dosierungen schwanken. Gemeinsam zeigen diese Fäden, wo Apotheken Stabilität schaffen: Beschaffung mit Weitblick, Prozesse mit klaren Regeln, Beratung mit Evidenz. Wer Preise und Politik nüchtern einordnet und Produktqualität transparent erklärt, hält die Versorgung verlässlich – auch wenn Zölle, Zuschläge oder Tests Druck machen.

 

Dienstleistungen erweitern, Fixum stabilisieren, Versorgung sichern

Die Eckpunkte zur Apothekenreform rücken pharmazeutische Dienstleistungen deutlicher ins Sichtfeld, doch sie ersetzen nicht die Grundaufgabe der Offizin: sichere Arzneimittel zeitnah verfügbar zu halten. Seit der Einführung vergüteter Zusatzleistungen wird darüber gestritten, ob diese Bausteine die Finanzierung tragen können oder ob das Fixhonorar als tragende Säule stabilisiert werden muss. Befürworter betonen Qualitätsgewinne durch Medikationsanalysen, Impfungen und strukturierte Präventionsangebote. Skeptiker verweisen auf schwankende Nachfrage, zusätzliche Dokumentationspflichten und den wachsenden Aufwand an Schnittstellen. In der Praxis prallen zwei Logiken aufeinander: die planbare Vorhaltung für alle Patienten und die fallbezogene Honorierung für ausgewählte Leistungen.

Was Dienstleistungen leisten, ist unbestritten: Sie schließen Lücken an der Schnittstelle zu Arztpraxen, heben die Therapiesicherheit und stärken die Adhärenz. Ihre Vergütung folgt jedoch einer Dynamik, die von Saisonalität, Quartalsprofilen, Urlaubszeiten, Lieferengpässen und regionalen Arztkapazitäten geprägt ist. Eine innerstädtische Apotheke mit hoher Frequenz skaliert solche Angebote leichter als ein ländlicher Standort mit begrenzter Laufkundschaft. Hinzu kommen Vorleistungen wie Schulung, Prozessdesign, Qualitätsnachweise und digitale Dokumentation, die zuerst Kosten und erst perspektivisch Erlöse bringen. Wo Personaldecke, Öffnungszeiten und Notdienste bereits am Limit sind, wirken weitere Formate nur dann, wenn sie organisatorisch schlank und abrechnungstechnisch robust eingebettet werden.

Das Fixum erfüllt demgegenüber eine Systemfunktion, die betriebswirtschaftlich nüchtern klingt und versorgungspolitisch entscheidend ist. Es finanziert die dauerhafte Vorhaltung von Strukturen, die an 365 Tagen funktionieren müssen: qualifiziertes Personal, gekühlte Vorräte, belastbare Kommissionier- und IT-Systeme, E-Rezept-Schnittstellen sowie Qualitätskontrollen vom Wareneingang bis zur Abgabe. Es federt die Volatilität von Nachfrage, Lieferketten und Retaxrisiken ab und erlaubt Planung entlang von Tarifen, Energie, Mieten und Investitionen. Ohne eine stabile Grundvergütung geraten Nacht- und Notdienste, wohnortnahe Erreichbarkeit und die Sicherung seltener, aber kritischer Arzneimittel aus dem Takt. Das Fixhonorar ist damit weniger „Zusatz“, sondern die Infrastrukturfinanzierung für die Pflichtaufgaben der Versorgung.

Die Umsetzungsebene der Reform entscheidet, ob das Zusammenspiel gelingt. Geplante Direktabrechnungen, neue Indikationsgrenzen und eine Umsteuerung des Dienstleistungsbudgets verschieben Abläufe, Verantwortlichkeiten und Prüfpfade. Jede zusätzliche Abrechnungslogik braucht klare Kriterien, schlanke Dokumentation und nachvollziehbare Prüfmaßstäbe, sonst wächst Bürokratie schneller als Nutzen. Unterschiedliche Startpositionen zwischen großen und kleinen Betrieben können Zugänge ungleich machen, wenn digitale Ketten, Standardarbeitsanweisungen und Schulungsnachweise nicht praxistauglich harmonisiert werden. Transparente Vergütungsrelationen verhindern Zielkonflikte, etwa wenn aufwendige Einzelleistungen Einnahmen binden, während Grundprozesse unterfinanziert bleiben. Je einfacher die Regeln und je verlässlicher die Fristen, desto geringer die Reibung an der Schnittstelle zu Kassen und Prüfstellen.

Perspektivisch führt kein Weg an einer Doppelstrategie vorbei: stabile Grundvergütung für die Pflicht, gezielte Honorierung für die Kür. So bleiben Abgabe, Erreichbarkeit und Qualitätssicherung verlässlich organisiert, während präventive, beratende und analytische Angebote dort wachsen, wo sie messbar wirken. Klare Rollenverteilungen entschärfen Zielkonflikte und stärken Vertrauen in Steuerung und Qualität. Planungssicherheit entsteht, wenn Budgets, Prozesse und Prüfbarkeit zusammenpassen und nicht jedes Quartal neue Takte erzwingen. Der Blick auf die ärztliche Grundversorgung zeigt zugleich, wie eng Apotheken künftig eingebunden werden: Wo Lücken bei Hausärzten größer werden, braucht es robuste Offizintakte und klare Linien zwischen Basisversorgung und Zusatzleistungen.

 

Hausärzte altern, Praxen dünnen aus, Apotheken spüren die Lücke

Deutschland verfügt heute noch über eine stabile hausärztliche Basis, doch die Altersstruktur kippt sichtbar in Richtung Ruhestand. In vielen Regionen führen Einzelpraxen die Versorgung, deren Inhaberinnen und Inhaber demografisch überdurchschnittlich alt sind. Gleichzeitig rücken zu wenige jüngere Ärztinnen und Ärzte nach, sodass rechnerische Arztdichten die bevorstehende Abgaberunde nur unzureichend abbilden. Für Patientinnen und Patienten bedeutet das längere Wege, engere Sprechzeiten und wachsende Wartefenster auf Termine. Für Apotheken wächst damit die Bedeutung als niedrigschwellige erste Anlaufstelle in Alltagsfragen der Arzneitherapie.

Die hausärztliche Versorgung stützt sich zu weiten Teilen auf die gesetzliche Krankenversicherung und folgt damit klaren Budget- und Prüfregimen. Wo Praxen schließen oder weniger Stunden anbieten, verschieben sich Kontaktpunkte der Versorgung in den wohnortnahen Raum der Offizin. Chronisch Kranke mit Dauermedikation benötigen verlässlich geführte Rezeptwege, termingerechte Folgeverordnungen und eine stabile Belieferung trotz Lieferengpässen. Ohne ausreichend ärztliche Taktung nimmt die Bedeutung von Medikationsanalysen, Interaktionsprüfungen und strukturierten Beratungsgesprächen zu. Apotheken geraten dadurch stärker in die Rolle, Therapietreue zu stabilisieren und Übergänge im Behandlungspfad zu glätten.

Regional wirkt die Entwicklung unterschiedlich, weil ländliche Räume stärker vom Rückzug einzelner Praxen betroffen sind. Wo die nächste ärztliche Versorgung mehrere Orte entfernt liegt, steigt die Erwartung an die Apotheke, Orientierung zu bieten und Versorgungslücken nicht eskalieren zu lassen. Gleichzeitig treffen diese Erwartungen auf begrenzte Personaldecken, Schichtmodelle und Notdienstverpflichtungen in den Betrieben. Je nach Standort verschieben sich damit Frequenzen, Beratungszeiten und die Nachfrage nach Leistungen, die an Schnittstellen zu Arztpraxen ansetzen. Die Versorgungsrealität verdichtet sich in der Folge in der Offizin – mit mehr Steuerungsbedarf und höherem Anspruch an Prozessklarheit.

Für die Arzneimittelversorgung bedeutet der Wandel, dass Planbarkeit und Vorratshaltung stärker ins Zentrum rücken. Wenn Verordnungen verspätet eintreffen oder Folgerezepte zeitlich auseinanderfallen, braucht es robuste Absprachen, digitale Kanäle und klare Abläufe für Rückfragen. Lieferengpässe treffen Patientinnen und Patienten umso härter, wenn Ausweichtermine in Praxen fehlen und Therapiepausen drohen. In dieser Lage werden dokumentierte Temperaturspuren, saubere Rezeptprozesse und belastbare Substitutionspfade zu Qualitätsankern im Alltag. Die Leistungsfähigkeit der Offizin zeigt sich damit nicht nur an der Abgabe, sondern an der Stabilität der gesamten Kette bis zur nächsten ärztlichen Kontaktmöglichkeit.

Politisch und systemisch verknüpfen sich die Trends mit anstehenden Reformschritten bei Vergütung, Aufgaben und digitalen Schnittstellen. Entscheidungen über Direktabrechnung, Prüfpfade und Dienstleistungsbudgets wirken unmittelbar darauf, wie die Offizin zusätzliche Lasten schultern kann. Je klarer die Regeln, desto geringer die Reibung an der Grenze zwischen ärztlicher und pharmazeutischer Versorgung. Zugleich bleibt die Grundlogik bestehen: Eine alternde Hausärztelandschaft erhöht den Druck auf alle wohnortnahen Versorger – und macht sichtbar, wie zentral verlässliche Apotheken für den täglichen Takt der Versorgung sind. In diesem Spannungsfeld entsteht die Frage, wie Rollen, Mittel und Prozesse so ausbalanciert werden, dass Versorgungsqualität in der Fläche tragfähig bleibt.

 

Diagnostik neu denken, Menstruationsblut nutzen, Barrieren abbauen

Menstruationsblut als Informationsquelle rückt von der Randnotiz zur ernsthaften Option in der Point-of-Care-Diagnostik. Ein Schweizer Forschungsteam hat tragbare Prototypen entwickelt, die definierte Blutmengen über Mikrokanäle auf Teststreifen leiten und so Proteine und weitere Biomarker sichtbar machen. Das Prinzip entspricht bekannten Schnelltests, wird jedoch in ein alltagsnahes Binden-Modul verlegt, das während der Regelblutung passiv arbeitet. Für Anwenderinnen entfällt die Venenpunktion ebenso wie der Terminzwang, und Messungen lassen sich ohne zusätzliche Geräte in den Alltag integrieren. Frühe Praxistests zeigten, dass die Sensoren Marker im klinisch relevanten Bereich erfassen können und von Probandinnen als angenehm zu tragen bewertet wurden. Der Ansatz verlagert damit komplexe Analytik in ein niedrigschwelliges Format, das Selbstbeobachtung erleichtert, ohne ärztliche Diagnostik zu ersetzen.

Technisch kombiniert die Lösung eine präzise Volumenkontrolle mit lateralem Fluss auf reaktiven Trägermaterialien, die je nach Konzentration Farbbänder ausbilden. Eine Smartphone-App erfasst die Streifen per Kamera, quantifiziert die Intensitäten, dokumentiert Messreihen und ordnet sie in Referenzbereiche ein, ausdrücklich als Orientierung und nicht als Befund. Die Kostenstruktur der ersten Generation ist bemerkenswert: Das wiederverwendbare Silikonmodul führt die Probe, der Einmal-Teststreifen bleibt günstig, zusammen ergibt sich ein Stückpreis im Bereich um einen US-Dollar. Die Architektur folgt den ASSURED-Kriterien der WHO, also bezahlbar, sensitiv, spezifisch, benutzerfreundlich, schnell und robust, ohne zusätzliche Geräte und lieferbar. Gerade diese Einfachheit macht das System interessant für Anwendungen außerhalb klassischer Praxen, etwa in ländlichen Regionen, in der Telemedizin oder als Ergänzung vertrauter Routinen. Zugleich verlangt die leichte Bedienbarkeit klare Hinweise zur richtigen Anwendung, damit Probenvolumen, Ablesezeit und Umgebungsbedingungen reproduzierbar bleiben.

Wissenschaftlich ist die Validierung der harte Prüfstein, denn Menstruationsblut ist nicht identisch mit venösem Serum. Matrixeffekte, Zyklusdynamik und Interferenzen mit Gewebeanteilen können die Reaktivität beeinflussen, weshalb saubere Korrelationen zu etablierten Labormethoden erforderlich sind. Verlässlichkeit entsteht erst, wenn definierte Anwendungsfälle mit Grenzwerten hinterlegt und Messungen im Alltag reproduzierbar sind, idealerweise in multizentrischen Studien. Parallel stellt sich die regulatorische Frage: Als In-vitro-Diagnostikum unterliegt ein solches System strengeren Qualitäts- und Überwachungsanforderungen, und die Datenverarbeitung in der App muss datenschutzrechtlich sauber gelöst sein. Auch das Risiko falscher Sicherheit gehört zur Abwägung, denn orientierende Ergebnisse dürfen klinische Abklärungen nicht verzögern, wenn Symptome oder Befunde das nahelegen. Qualitätsmanagement, Kalibrierung und Transparenz über Limitationen sind daher keine Nebensachen, sondern Voraussetzungen für einen verantwortbaren Einsatz.

Gesellschaftlich bricht die Technologie ein Tabu auf und schafft zugleich Brücken. Wo Menstruation noch als peinlich oder privat weggeschoben wird, bietet die Aufwertung zur Gesundheitsressource einen Anlass, offen über Körperwissen, Symptome und Vorsorge zu sprechen. Niedrigschwellige Tests können gerade für Menschen hilfreich sein, die invasive Prozeduren meiden, weit entfernt von Versorgungszentren leben oder kulturelle Hürden empfinden. Für Apotheken entsteht ein Beratungsfeld zwischen Produktauswahl, Gesundheitskompetenz und Datenschutz: Welche Marker sind sinnvoll, wie werden Ergebnisse interpretiert, und wann ist die ärztliche Abklärung geboten. Darüber hinaus stellt sich die Frage der nachhaltigen Entsorgung und Kennzeichnung, damit Hygiene, Umweltaspekte und Privatsphäre gewahrt bleiben. Wenn diese Aspekte zusammengeführt werden, kann aus technischer Möglichkeit ein verlässlicher, akzeptierter Baustein präventiver Gesundheitspraxis werden.

Praktisch zeichnen sich Szenarien ab, in denen kontinuierliches, aber nicht invasives Monitoring echten Mehrwert liefert. Denkbar sind Verlaufshinweise bei ausgewählten Entzündungsparametern, eine grobe Orientierung zum Eisenstatus oder Musterbeobachtungen hormonabhängiger Marker, jeweils mit klarer Empfehlung zur Bestätigung im Labor bei Auffälligkeiten. Gerade in der Offizin lassen sich solche Produkte in Beratungspfade einbetten: Vorabklärung des Anliegens, Erklärung der Messlogik, Unterstützung bei der Dokumentation und bei der Entscheidung, wann fachärztliche Schritte sinnvoll sind. Mit wachsender Evidenz und klaren Grenzen könnte aus dem Tabu ein Werkzeug zur selbstbestimmten Gesundheitsbeobachtung werden, das Barrieren senkt, ohne Sorgfalt zu verlieren. Für Apotheken bedeutet das die Chance, Orientierung zu geben und Versorgungswege zu sortieren, bevor Unsicherheit entsteht. So wird aus einer technischen Neuheit eine belastbare Linie im Alltag: niedrigschwellig zugänglich, sauber eingeordnet und anschlussfähig an die Versorgung, mit einem offenen Blick auf die nächsten Entwicklungen.

 

Jeder Zweite supplementiert, Markt wächst dynamisch, Qualität bleibt Prüfstein

Der Markt für Nahrungsergänzungsmittel hat in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich an Breite gewonnen, und repräsentative Erhebungen berichten, dass etwa jede zweite Person in den letzten sechs Monaten mindestens ein Supplement gekauft hat. Der Vertrieb erfolgt längst nicht mehr nur über Apotheken, sondern auch über Drogerien, Online-Marktplätze und Direktanbieter, was Angebot, Preisdruck und Sichtbarkeit erhöht. Parallel dazu hat sich die Produktpalette von klassischen Monovitaminen hin zu Kombinationspräparaten, funktionalen Mischungen und „Performance“-Produkten erweitert. Zugleich reagieren Hersteller mit neuen Darreichungsformen wie Sprays, Gummis, Shots und Trinkampullen auf den Wunsch nach schneller, unkomplizierter Anwendung. Mit der Ausweitung des Sortiments wächst aber auch die Heterogenität bei Qualität, Dosierung und wissenschaftlicher Begründung.

Rechtlich sind Nahrungsergänzungsmittel Lebensmittel mit konzentrierten Nährstoffen; sie durchlaufen keine arzneimitteltypischen Zulassungsprüfungen auf Wirksamkeit. Herstellende tragen die Verantwortung für Sicherheit und korrekte Kennzeichnung, gesundheitsbezogene Aussagen unterliegen engen Vorgaben und müssen durch anerkannte Evidenz gedeckt sein. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass Werbeaussagen häufig an die Grenze des Erlaubten reichen und Verbraucherinnen und Verbraucher Wirkversprechen nur schwer von zulässigen Hinweisen unterscheiden können. Unabhängige Analysen beanstanden regelmäßig Deklarationen, Dosisschwankungen oder lückenhafte Pflichtangaben, insbesondere bei Importware und reinen Online-Angeboten. Für die Qualitätssicherung sind Herstellprozesse, Rohstoffherkunft und Chargenprüfungen entscheidend, werden aber auf der Verpackung oft nur verkürzt sichtbar. Damit entsteht ein Spannungsfeld zwischen niedrigschwelliger Verfügbarkeit und dem Anspruch an belastbare, konsistente Produktqualität.

Aus der Versorgungsperspektive rücken drei Linien in den Vordergrund: der tatsächliche Bedarf, die angemessene Dosierung und mögliche Interaktionen. Ein nachweisbarer Bedarf besteht bei bestimmten Gruppen, etwa bei Menschen mit einseitiger Ernährung, eingeschränkter Nährstoffaufnahme, veganer Lebensweise, in Schwangerschaft und Stillzeit oder im hohen Alter. Bei der Dosierung gilt, dass „mehr“ nicht automatisch „besser“ ist; Überschreitungen tolerierbarer Obergrenzen erhöhen das Risiko unerwünschter Effekte, besonders bei fettlöslichen Vitaminen. Vitamin-A-Überdosierungen können etwa Kopfschmerzen, Sehstörungen und langfristig Knocheneffekte begünstigen, hoch dosiertes Vitamin D kann den Calciumhaushalt stören. Auch Wechselwirkungen sind relevant: Magnesium kann die Aufnahme bestimmter Arzneistoffe beeinflussen, Johanniskraut-Extrakte verändern Arzneimittelspiegel über Enzyminduktion, und Vitamin K kann die Wirkung von Vitamin-K-Antagonisten schmälern. Vor diesem Hintergrund gewinnt die individuelle Einordnung gegenüber pauschalen Empfehlungen an Bedeutung.

Die Rolle der Apotheken liegt an der Schnittstelle von Qualitätssicherung, Beratung und Dokumentation. Im persönlichen Umfeld lassen sich Herkunftsnachweise, Prüfzertifikate und sinnvolle Dosierschemata prüfen und verständlich erläutern; bei Apotheken-Exklusivprodukten sind Spezifikationen und Lieferketten meist transparent. Zugleich ermöglicht die Kenntnis der Medikationshistorie, Wechselwirkungen frühzeitig zu erkennen und Doppelaufnahmen zu vermeiden, etwa wenn mehrere Multivitamin-Produkte parallel verwendet werden. Für die Auswahl eignen sich Produkte mit stabilen Lieferketten, klaren Spezifikationen und nachvollziehbaren Prüfberichten, die eine gleichbleibende Zusammensetzung über Chargen hinweg belegen. In der Praxis unterstützen standardisierte Kurzchecks zu Indikation, Dosis, Einnahmezeitpunkt und Begleitmedikation die Einordnung, während dokumentierte Hinweise die Nachvollziehbarkeit sichern. So wird aus einer reinen Produktabgabe ein strukturierter Beitrag zur sicheren Anwendung und damit zur Vertrauensbildung.

Im Trendprofil fallen derzeit drei Cluster auf: Schlaf und Stress mit Melatonin-, Magnesium- und Pflanzenkombinationen; Stoffwechsel und Immunsystem mit Vitamin-D-, Omega-3- und Zink-Produkten; Darmgesundheit mit Pro- und Präbiotika. Einige Felder sind gut belegt, andere basieren vorwiegend auf Plausibilität und Beobachtungsdaten, was die Erwartungen an Wirkung und Zeitpunkt des Nutzens prägt. Gleichzeitig verschieben sich Kaufmotive: Neben klassischer Mangelprävention treten Lifestyle-Ziele wie Regeneration, Konzentration und Hautbild in den Vordergrund, die sich nicht immer eindeutig messen lassen. Für die Versorgungspraxis entsteht daraus eine zweigleisige Perspektive: gezielt eingesetzte Präparate können Lücken schließen, unspezifische Routinen bergen dagegen das Risiko der Überlagerung, unnötiger Kosten und Interaktionen. Orientierung entsteht, wenn Bedarf, Qualität und Einnahmebedingungen gemeinsam betrachtet werden und die Dokumentation die spätere Beurteilung erleichtert. Daran schließen vertiefende Auswertungen zu Bedarfslagen, Produktqualität und Interaktionen an, die das Bild für die nächste Entscheidungsstufe schärfen.

 

Die Woche spannt einen Bogen über drei Kräftefelder: Außen setzt Handelspolitik neue Reibung in Lieferketten frei, innen verschieben Vergütungsdebatten Zuständigkeiten und Mittel, am Regal trennt Produktqualität nüchternes Prüfen von wohlklingenden Versprechen. Wo Zölle drohen, zählt belastbare Beschaffung mehr als Schlagzeilen. Wo Rollen neu sortiert werden, trägt transparente Systemlogik die Versorgung. Und wo Tests Lücken offenlegen, gewinnt Beratung durch Evidenz an Wert. Aus dieser Dreifachspannung entsteht Orientierung: Verfügbarkeit sichern, Regeln verstehen, Qualität sichtbar machen.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will — sondern eine Wirkung, die bleibt. Wenn Handel, Vergütung und Produktqualität gleichzeitig ziehen, hält die Offizin mit ruhigen Routinen dagegen: Einkauf mit Vorgriff, Prozesse mit Klarheit, Beratung mit Belegen. Stabilität zeigt sich nicht im Slogan, sondern im Takt des Alltags, wenn Rückfragen kurz bleiben und Entscheidungen tragfähig werden. So wird aus einer anspruchsvollen Woche ein belastbarer Rahmen für die nächste.

 

Tagesthemenüberblick: https://docsecur.de/aktuell

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