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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Apotheken-News: Bericht von heute
Die Umsetzung der NIS-2-Richtlinie macht deutlich, dass Cybersicherheit längst kein Randthema mehr ist, sondern unmittelbar auf die Stabilität des Apothekenbetriebs wirkt. Für Betreiberinnen und Betreiber bedeutet das: Sie müssen Verantwortung übernehmen, Risiken bewerten und technische wie organisatorische Vorkehrungen treffen. Gerade in einer Branche, in der sensible Patientendaten verarbeitet und digitale Schnittstellen für Versorgung und Abrechnung unverzichtbar sind, entscheidet die Widerstandsfähigkeit der Infrastruktur über wirtschaftliche Sicherheit und rechtliche Position. Angemessen ist, was Risiken senkt und die Wiederanlaufzeit begrenzt – von klaren Zuständigkeiten und geübten Prozessen über segmentierte Netze und geprüfte Backups bis hin zu wirksamen Policen, die Betriebsunterbrechungen und Vermögensschäden abfedern. Der Prüfstein liegt im Alltag: Nur wer Cybersicherheit zur Routine macht, verwandelt Regulierung in Resilienz.
Das Bundeskabinett hat die Umsetzung von NIS-2 angestoßen, doch für Apotheken entscheidet weniger die Paragrafenlage als die Frage, wie sicher und stabil der tägliche Betrieb bleibt, wenn Schnittstellen, Karten oder Dienstleister haken. Digitale Risiken wirken entlang der gesamten Versorgungskette: von der Identität am HV-Platz über Primärsysteme und Konnektor bis zur Abrechnung im Rechenzentrum. Im Gespräch mit Professor Dr. Dr. Dennis Effertz verdichtet sich eine einfache Einsicht: Sicherheit beginnt mit Führung und endet mit Nachweisbarkeit. Wer Zuständigkeiten klar vergibt, Risiken nüchtern bewertet, Kontrollen schlank verankert und den Notfall wie eine Routine beherrscht, verringert Vorfälle, verkürzt Ausfälle und schützt die Liquidität. Der rechtliche Rahmen erzeugt Druck zur Professionalisierung, doch die Umsetzung bleibt Handwerk: Menschen, Prozesse, Technik – in genau dieser Reihenfolge.
NIS-2 erklärt Apotheken nicht pauschal zu wesentlichen Einrichtungen, bindet sie aber indirekt über die Lieferkette und über ihre Rolle als Gesundheitsdatenspeicher in eine höhere Sorgfalt ein. Daraus erwachsen drei Linien, die den Alltag prägen: erstens eine Governance, die Verantwortungen, Budgets und Metriken festlegt; zweitens ein risikobasiertes Sicherheitsniveau, das Identitäten schützt, Systeme härtet und Daten wiederherstellbar macht; drittens eine Reaktionsfähigkeit, die Meldewege, Kommunikation und Wiederanlauf so vorbereitet, dass Minuten nicht in Tage kippen. Juristisch bleibt vieles risikobasiert formuliert, praktisch heißt das: angemessen ist, was für die konkrete Apotheke nachweisbar geplant, geübt und kontrolliert wird. Effertz betont, dass sich Wirksamkeit nicht an Hochglanzkonzepten, sondern an MTTD und MTTR ablesen lässt, also daran, wie schnell Anomalien auffallen und wie rasch der Betrieb wieder tragfähig arbeitet.
Aus dieser Brille rückt der Mensch als stärkste Kontrollschicht in den Vordergrund. Ein Team, das Phishing-Muster erkennt, Karten und Pins korrekt verwahrt, Auffälligkeiten ohne Schuldzuweisung meldet und im Zweifel lieber eine Verifikation auslöst als eine vermeintliche Dringlichkeit zu bedienen, verhindert Eskalationen, bevor Technik greifen muss. Kurze, wiederkehrende Übungen, sichtbare Aushänge mit klaren Wenn-Dann-Schritten und ein gelebter Meldepfad schaffen Sicherheit als Kultur, nicht als Pflicht. Technik folgt als zweite Linie: Mehrfaktorverfahren, konsequentes Patch-Management, segmentierte Netze mit getrennten Zonen für TI, HV, Backoffice und Gästezugänge sowie restriktive Rechte in Warenwirtschaft und Abrechnung. Diese Maßnahmen sind unspektakulär, aber sie erzeugen Reibung an den Stellen, an denen Angriffe Geschwindigkeit brauchen.
Den dritten Pfeiler bildet die Resilienz der Daten und der Wiederanlauf. Backups, deren Wiederherstellung quartalsweise geprobt und dokumentiert wird, sind die Lebensversicherung des Betriebs, weil Defekte, Verschlüsselung oder Fehlkonfigurationen nie ganz auszuschließen sind. Entscheidend ist nicht die Vielfalt der Sicherungen, sondern die belegte Fähigkeit, Mandanten, Kassenjournal, Rezeptarchive und kritische Konfigurationen so zurückzuspielen, dass Abgabe und Dokumentation in sinnvollen Zeitfenstern weiterlaufen. Wer dabei die Wiederherstellungsziele benennt, schafft Planbarkeit: Wie viele Stunden Stillstand hält die Apotheke betriebswirtschaftlich aus, wie viele Datensätze dürfen im Ernstfall verlorengehen, ohne dass Abrechnung und Rechtssicherheit brechen. Resilienz heißt in dieser Lesart, dass es eine Brücke zwischen Papier-Fallback und digitaler Normalität gibt und dass diese Brücke nicht erst im Vorfall gebaut wird.
Weil Apotheken nicht autark agieren, entscheidet die Lieferkette über Stabilität. Verträge mit Rechenzentrum und IT-Dienstleistern brauchen klare Zusagen zu Verfügbarkeit, Reaktionszeit, Patch- und Change-Fenstern, Meldung von Vorfällen sowie Transparenz bei Subdienstleistern. Ein Exit-Szenario, das den Wechsel binnen weniger Tage zumindest technisch vorbereitet, mindert Klumpenrisiken, auch wenn es nie ganz friktionsfrei sein wird. Effertz verweist darauf, dass Verlagerungen nicht in Krisentagen erfunden werden können: Datenformate, Exportwege, Ansprechpartner und Kündigungsfristen gehören in eine ruhige Stunde, nicht in einen Stillstand. Juristisch mag Verantwortung teilbar erscheinen, operativ verbleibt sie bei der Betriebsführung, und genau deshalb übersetzt NIS-2 die Lieferkettenlogik in die Offizin.
E-Rezept-Vorfälle und Abrechnungsstörungen zeigen, wie schnell digitale Irritationen zu pharmazeutischen und finanziellen Risiken werden. Die Apotheke ist die Prüf- und Haftungsfront, wenn Identitäten, Tokens oder Zeitstempel zweifeln lassen. Eine feste Prüfroutine, die auffällige Verordnungen verifiziert, Verdachtsfälle dokumentiert und die Kommunikation mit Praxis, Kassen und Ermittlern strukturiert, reduziert Retaxationsrisiken und schafft Beweiskraft. Gerade hier gilt, dass Prozesse, die im Stress funktionieren sollen, im Alltag geübt werden müssen: Wer an ruhigen Tagen den Rückrufpfad testet, spart an hektischen Tagen Minuten, die sonst in Unsicherheit verloren gehen. Vorfälle sind unvermeidbar, Eskalationen sind es nicht.
Auf der wirtschaftlichen Achse ergänzt eine Cyberversicherung die technische Vorsorge, ohne die Pflicht zur Prävention zu ersetzen. Relevant ist nicht die Etikette, sondern die Deckungstiefe: Betriebsunterbrechung auch bei Ausfall eines Dienstleisters, forensische Ersthilfe ohne bürokratische Hürden, Abdeckung von Drittschäden bei Datenabfluss, die Mitversicherung von Vertrauensschäden bei Täuschung sowie Obliegenheiten, die zum eigenen Setup passen. Policen scheitern oft nicht an Ereignissen, sondern an Kleingedrucktem: Wenn Mindeststandards wie Mehrfaktorverfahren oder geprüfte Backups vertraglich vorausgesetzt und im Betrieb nicht belegbar erfüllt sind, bleiben Entschädigungen Illusion. Wer dagegen Baselines definiert, Nachweise strukturiert sammelt und Abweichungen zeitnah schließt, verwandelt Papierdeckung in reale Liquiditätssicherung.
In der Offizin stellt sich jetzt die Frage, wie all dies ohne Overhead verlässlich wird. Ein kompaktes Regelwerk genügt, wenn es gelebt wird: eine kurze Leitlinie mit Zweck, Rollen, Mindeststandards und Meldewegen; ein kleines Risikoregister mit den fünf größten Bedrohungen, deren Kontrollen und Evidenzen; ein Kontrollkalender mit Patch-Tag, Wiederherstellungsprobe, Schulung und Vertragssichtung; eine Mappe mit wenigen, aber aussagekräftigen Nachweisen aus der Praxis. Diese vier Bausteine schaffen Ordnung, ohne den Betrieb zu lähmen, und sie liefern der Führung die Metriken, die Entscheidungen tragen. Effertz fasst es so zusammen: Sicherheit wird nicht geschrieben, sie wird geführt, geübt und gemessen.
Der Blick auf reale Kettenreaktionen schärft den Kompass. Eine Abrechnungsstörung zum Monatswechsel gefährdet nicht nur Komfort, sondern Liquidität; ein gefälschtes digitales Rezept bedroht nicht nur Zeit, sondern rechtliche Position; eine Verschlüsselung im Backoffice ist nicht nur Technik, sondern Versorgung. Gegen alle drei Szenarien helfen dieselben Muster: Zuständigkeit, Übung, Nachweis, Diversifikation. Wer Puffer für Zahlungseingänge kalkuliert, alternative Exportwege bereithält, Prüfanrufe normalisiert und segmentierte Netze mit geprobten Backups verbindet, bricht die Wucht des Vorfalls, selbst wenn dessen Ursache außerhalb der eigenen Mauern liegt.
Am Ende bleibt der Eindruck, dass NIS-2 die Apotheke nicht mit Formalismus, sondern mit Klarheit konfrontiert. Angemessen ist, was das konkrete Risiko senkt und die Wiederanlaufzeit begrenzt. Angemessen ist, was das Team versteht und ohne Anleitung ausführen kann. Angemessen ist, was gegenüber Kassen, Aufsicht und Versicherern belegbar ist. Wer diese Definition annimmt, entdeckt in der Regulierung keinen Selbstzweck, sondern eine Einladung, den Betrieb robuster zu bauen. Das Ergebnis ist spürbar: weniger Stillstand, weniger Streit, weniger Zufall.
Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Sicherheit entsteht, wenn Führung Verantwortung übernimmt und Teams Handlungssicherheit gewinnen. Stabilität wächst, wenn Technik einfach bleibt und Prozesse im Zweifel tragen. Vertrauen hält, wenn Vorfälle nicht verschwiegen, sondern beherrscht werden.
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