• 25.08.2025 – Impfpflicht im Offizinauftrag, digitale Signaturen erweitern Reichweite, Apotheken-Nachrichten sichern Nacht und Beratung

    ARZTPRAXIS | Medienspiegel & Presse | Kontrahierungszwang beim Impfen, digitale Signaturen aus dem Home-Office, Sicherheit im Notdienst und Medikationsanalysen für chroni ...

DocSecur® OMNI
All-Inklusive Versicherung für alle betrieblichen Gefahren
DocSecur® FLEX
Die flexible Versicherung für alle betrieblichen Gefahren
DocSecur® JURA
Rechtsschutz gibt es nicht auf Rezept!
DocSecur® CYBER
Arztpraxen sicher im Netz

Für Sie gelesen

Sehr geehrte Ärzte,
hier ist der vollständige Text für Sie:

DocSecur® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Impfpflicht im Offizinauftrag, digitale Signaturen erweitern Reichweite, Apotheken-Nachrichten sichern Nacht und Beratung

 

Vier Themen zeigen, wie Kontrahierungszwang, TI-Tablet, Notdienstschutz und Medikationsanalysen die Praxis neu strukturieren

Apotheken-News: Bericht von heute

Beim Deutschen Apothekertag will der AVWL die Debatte um Impfungen zuspitzen: Soll es einen Kontrahierungszwang für Apotheken geben, wenn alle Totimpfstoffe freigegeben sind? Dahinter steckt die Forderung nach mehr Verbindlichkeit – und nach Rahmenbedingungen, die Praxis und Recht vereinfachen. Parallel erweitert Cherry mit dem „eHealth PIN-Pad PP-1516“ die digitale Reichweite: Ärzt:innen können erstmals von zu Hause aus E-Rezepte signieren. Für Apotheken bedeutet das mehr Tempo, aber auch neue Fragen zur Sicherheit von Signaturen, Plausibilitätsprüfung und Versicherungsdeckung. Vor Ort verschärfen Notdienste den Druck: Aggressionen und Bedrohungen zeigen, dass es mehr Schutz durch Polizei, Technik und klare Abläufe braucht. Und schließlich macht der Fall einer Patientin mit multipler Medikation deutlich, wie wichtig strukturierte Analysen sind, um Risiken zu reduzieren und Therapien zu stabilisieren. Vier Themen, die zeigen: Apotheken sind gefordert, Verantwortung, Technik und Absicherung in einer Linie zu denken.

 

 

Der Vorstoß des Apothekerverbands Westfalen-Lippe (AVWL), beim Deutschen Apothekertag in Düsseldorf einen Kontrahierungszwang für Impfungen in Apotheken zur Diskussion zu stellen, wirkt auf den ersten Blick unscheinbar, entfaltet aber Sprengkraft. Während die Erweiterung der Impfbefugnisse auf alle Totimpfstoffe als Konsens gilt und politisch wie fachlich breite Zustimmung erfährt, öffnet der Vorschlag für eine verpflichtende Teilnahme neue Fronten. Die Antragsteller argumentieren mit der Chance, sich gegen EU-Versandapotheken zu profilieren, wirtschaftliche Sicherheit für Betriebe zu schaffen und gleichzeitig die notorisch niedrigen Impfquoten in Deutschland zu verbessern. Dass der Gesetzgeber die Offizin bereits in die Regelleistung Impfungen einbezogen hat, deuten sie als Vertrauensbeweis, den es jetzt aktiv einzulösen gilt.

Der Schwenk hin zu einem möglichen Kontrahierungszwang weckt allerdings Widerspruch, denn er berührt Grundfragen beruflicher Autonomie. Der AVWL selbst verknüpft seine Forderung mit klaren Bedingungen: Apotheken sollen organisatorische Freiräume behalten, etwa durch Terminpflicht oder feste Impftage. Räumliche Vorgaben müssten in der Apothekenbetriebsordnung präzisiert und praxistauglich gestaltet werden, Dokumentationspflichten verschlankt, und die Impfbefugnis solle fest in die Approbationsordnung integriert werden, sodass zusätzliche Fortbildungen entfallen. Erst wenn diese Hürden abgebaut sind, halten Befürworter eine Verpflichtung für vertretbar.

Jan Harbecke, Vorstandsmitglied des AVWL, bringt es im Gespräch mit der DAZ auf den Punkt: Impfen sei im politischen Diskurs ins Hintertreffen geraten, dabei könne der Berufsstand nur gewinnen, wenn er das Feld offensiv bespielt. Der Vorschlag eines Kontrahierungszwangs sei deshalb auch ein Signal an die Politik, Bereitschaft zum Leistungsversprechen zu zeigen – im Gegenzug für gesetzliche Anpassungen bei Ausbildung und Betriebspflichten. Damit verschiebt sich der Schwerpunkt: Nicht mehr die Frage, ob Apotheken impfen, sondern unter welchen Rahmenbedingungen und mit welchem Maß an Verbindlichkeit.

Für Apothekenbetreiberinnen und -betreiber bedeutet dies, dass sie die Debatte aufmerksam begleiten müssen. Sollte ein Kontrahierungszwang politisch Fahrt aufnehmen, sind Anpassungen in Organisation, Raumgestaltung und Dokumentation unvermeidbar. Wer vorbereitet ist, kann von einer möglichen Stärkung des Standorts profitieren; wer zögert, riskiert zusätzlichen Druck und Konflikte. Versicherungstechnisch sind zwei Ebenen relevant: Die Betriebshaftpflicht muss Impfleistungen ausdrücklich einschließen, und Rechtsschutzversicherungen sollten Streitigkeiten um Vergütung oder Pflichtverletzungen abdecken. Branchenspezifische Policen, die Impfungen als Regelleistung mitdenken, werden dadurch zu einem Muss.

Mit dem neuen „eHealth PIN-Pad PP-1516“ von Cherry wird ein Schritt vollzogen, der für Arztpraxen, Apotheken und andere Heilberufler gleichermaßen Folgen haben dürfte: Die qualifizierte elektronische Signatur (QES), bislang streng an stationäre Kartenterminals gebunden, kann nun auch aus dem Home-Office genutzt werden. Für Ärztinnen und Ärzte bedeutet dies, dass E-Rezepte oder elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (eAU) nicht mehr ausschließlich aus den Praxisräumen heraus erstellt und signiert werden müssen. In der Praxis ist das Gerät so konzipiert, dass es einmalig mit dem stationären Kartenterminal gekoppelt und danach an jedem Remote-Arbeitsplatz via USB genutzt werden kann. Erforderlich ist lediglich eine stabile VPN-Verbindung. Dass Gematik und BSI die Konformität bestätigt haben, soll Vertrauen schaffen – und die Grundlage für einen breiteren Rollout liefern.

Für Apotheken eröffnet sich hier ein doppelter Blickwinkel. Einerseits ist das PIN-Pad ein Werkzeug, das ihre Partner im Gesundheitswesen flexibler macht und damit Prozesse beschleunigen kann. Andererseits verschiebt es die Sicherheitslogik: Wenn hochsensible Signaturen aus privaten Umgebungen heraus ausgeführt werden, rückt die Frage nach Manipulation, Ausspähung oder unbefugter Nutzung stärker in den Vordergrund. Denn der „zweite Faktor“ – die räumliche Bindung an eine geschützte Infrastruktur – fällt mit dem Home-Office-Einsatz teilweise weg. Für E-Rezepte, die in großem Umfang Arzneimittelbewegungen und Abrechnungen auslösen, ist das nicht nur eine technische, sondern auch eine vertrauensbasierte Herausforderung.

Praktisch bedeutet das: Apotheken müssen die veränderte Arbeitsweise ihrer ärztlichen Partner verstehen, um Fehler oder Missbrauch im Rezeptprozess frühzeitig zu erkennen. Wenn ein Rezept ungewöhnliche Signaturen trägt, aus einem entfernten Standort stammt oder zeitlich auffällig erscheint, ist Wachsamkeit gefragt. Im Apothekenalltag bleibt die Pflicht bestehen, die Plausibilität von Verordnungen zu prüfen. Hier verschränken sich Technik und Organisation: Prüfalgorithmen der Warenwirtschaft, manuelle Kontrolle von Rezeptmerkmalen und die Schulung von Teams, Auffälligkeiten zu hinterfragen.

Versicherungstechnisch wirft der neue Ansatz mehrere Fragen auf. Cyberpolicen für Arztpraxen und Apotheken müssen explizit regeln, wie mit Remote-Zugriffen und Home-Office-Signaturen umzugehen ist. Wenn ein Angriff über ein unsicheres privates Netzwerk erfolgt, stellt sich die Frage nach Deckung und Fahrlässigkeit. Vertrauensschadenversicherungen (VSV) wiederum betreffen Szenarien, in denen unbefugte Dritte mit gültigen Signaturen Zahlungen oder Bestellungen auslösen. Für Apotheken bedeutet dies, dass die Abhängigkeit von ordnungsgemäß signierten E-Rezepten in Zukunft stärker abgesichert werden muss – sei es durch Policen, die Social-Engineering-Betrug abdecken, oder durch Verträge mit IT-Dienstleistern, die Service Levels und Haftungsgrenzen klar definieren.

Organisatorisch liegt ein Schlüssel im Prinzip „Zero Trust“. Nur weil ein Rezept digital signiert ist, darf es nicht blind vertraut werden. Technische Prüfungen müssen ergänzt werden durch interne Regeln, die etwa bei Hochrisikopräparaten eine zweite Freigabe verlangen. Parallel bleibt die klassische Absicherung nötig: Virenschutz, VPN-Tunnel, Updates und die Dokumentation aller Prozesse. Denn wenn es zu Unregelmäßigkeiten kommt, zählt im Versicherungsfall die Nachweisführung.

Auf einer höheren Ebene zeigt das neue Cherry-Gerät, wie eng sich Digitalisierung und Versorgungssicherheit verschränken. Einerseits erleichtert es Ärzten den Alltag, beschleunigt Prozesse und stärkt die digitale Transformation. Andererseits verschiebt es Risiken in private Umgebungen, wo Sicherheit schwerer zu kontrollieren ist. Für Apothekenbetreiberinnen und -betreiber bedeutet das, ihre Prüf- und Abgabestrategien im Hinblick auf E-Rezepte immer wieder zu schärfen. Denn nur so lassen sich Haftungsfallen vermeiden, die durch technische Neuerungen entstehen können.

Nächtliche Notdienste gehören zum Kernauftrag der Apotheken, doch die Realität zeigt, dass sie vielerorts zu Belastungsproben für Personal und Sicherheit werden. Wenn vor der Tür alkoholisierte Gruppen lärmend stehen, wenn Drogenabhängige Einlass fordern oder aggressive Menschen Kundschaft und Mitarbeitende verschrecken, ist der Anspruch auf Versorgung mit einem Gefühl der Bedrohung verknüpft. In Städten und Ballungsräumen hat diese Problematik deutlich zugenommen: Plätze, die am Tag unauffällig wirken, verwandeln sich nachts in Szenen, die Angst erzeugen. Wer in der Offizin Dienst tut, ist dann nicht nur pharmazeutische Fachkraft, sondern auch Schutzsuchender im eigenen Betrieb. Die Mahnung aus vielen Regionen ist klar: Politik und Behörden dürfen die Apotheken im Notdienst nicht hängen lassen.

Die Schilderungen betroffener Apothekerinnen und Apotheker verdeutlichen, dass es nicht um Einzelfälle geht. Bedrohliche Situationen häufen sich, und oft bleibt dem Personal nur die Wahl, den Polizeinotruf auszulösen oder sich selbst einzuschließen. Für Kund:innen bedeutet das eingeschränkte Erreichbarkeit, für Teams ein Arbeitsumfeld, das psychisch und physisch belastend ist. Die Forderung an die Politik richtet sich nicht allein an Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU), sondern auch an Kommunen und Länder, die für Ordnung und Sicherheit im öffentlichen Raum verantwortlich sind. Denn die beste Abgabeorganisation nützt wenig, wenn der Zugang zum Betrieb zur Gefahr wird.

Konkrete Schutzmaßnahmen sind möglich und erprobt. Apotheken können durch Sicherheitsglas, Notdienstklappen, Kameraüberwachung und Alarmtechnik ihre Infrastruktur absichern. Doch technische Mittel reichen nicht aus, wenn die Präsenz von Polizei und Ordnungsdiensten fehlt. Deshalb fordern Apothekerverbände, dass Behörden Nachtstreifen verstärken und bei bekannten Brennpunkten gezielt Präsenz zeigen. Ein wichtiger Baustein ist die Kooperation: Wenn Polizei, Kommunen und Apotheken feste Kontaktstellen benennen und abgestimmte Abläufe definieren, erhöht das die Sicherheit aller Beteiligten. Mitarbeitende brauchen klare Handlungsanweisungen, wann sie den Dienst unterbrechen oder abbrechen dürfen, ohne Sorge vor dienstrechtlichen Konsequenzen.

Die Rolle der Inhaber:innen ist dabei zentral. Wer Notdienst plant, muss nicht nur an Arzneimittelsicherheit und Dokumentation denken, sondern auch an den Schutz des Personals. Ein Betrieb, der keine Vorkehrungen trifft, riskiert, dass sich Mitarbeitende zurückziehen oder kündigen. In Zeiten knapper Fachkräfte ist das ein Risiko, das sich kein Standort leisten kann. Deshalb gehört die Sicherheit im Notdienst in die gleiche Prioritätsebene wie Qualitätssicherung und Fortbildung. Teams, die wissen, dass sie nicht allein gelassen werden, bleiben motivierter und leistungsfähiger.

Versicherungstechnisch ist das Thema komplex. Sachschäden – etwa eingeschlagene Scheiben oder zerstörte Türen – sind meist über die Inhalts- oder Glasversicherung abgedeckt. Wenn jedoch Angestellte durch Bedrohungen traumatisiert werden, greifen Unfall- oder Berufsunfähigkeitsversicherungen, teilweise auch spezielle psychologische Unterstützungsprogramme. Besonders heikel wird es, wenn Dritte zu Schaden kommen, etwa durch eskalierende Situationen vor der Apotheke. Hier ist die Betriebshaftpflicht entscheidend. Ergänzend können Rechtsschutzpolicen helfen, wenn Streitigkeiten mit Behörden oder Versicherern entstehen, weil Vorsorgepflichten hinterfragt werden. Vertrauensschadenversicherungen wiederum gewinnen an Bedeutung, wenn Angriffe im Notdienst mit Täuschungshandlungen kombiniert werden, etwa durch fingierte Notfälle oder falsche Rezeptvorlagen.

Auf einer höheren Ebene berührt das Thema die Glaubwürdigkeit des Gesundheitswesens. Apotheken sind ein letzter niedrigschwelliger Anlaufpunkt in der Nacht, wenn Ärzt:innen und Kliniken schwer erreichbar sind. Wenn diese Anlaufstellen unsicher werden, verliert die Gesellschaft ein wichtiges Versorgungsnetz. Deshalb müssen Politik und Verbände das Thema Notdienst-Sicherheit stärker in die Öffentlichkeit tragen. Es geht nicht darum, Panik zu schüren, sondern Strukturen zu schaffen, die verlässlich sind. Wer nachts ein dringend benötigtes Medikament braucht, darf nicht überlegen müssen, ob er oder sie an der Apothekentür bedroht wird.

Am Ende bleibt eine klare Botschaft: Notdienste dürfen nicht zur Mutprobe werden. Sie sind Teil der Versorgungsinfrastruktur, und wer sie aufrechterhält, hat Anspruch auf Schutz, Unterstützung und Versicherungslösungen, die der Realität entsprechen. Nur wenn Politik, Polizei, Verbände und Versicherer gemeinsam handeln, können Apothekerinnen und Apotheker nachts das leisten, was ihr Auftrag ist: Medikamente bereitstellen und für Menschen da sein – ohne Angst, sondern mit der Sicherheit, dass sie nicht alleine stehen.

Der Fall einer 71-jährigen Patientin mit multiplen Vorerkrankungen zeigt exemplarisch, wie anspruchsvoll die erweiterte Medikationsberatung in Apotheken ist – und wie groß der Nutzen sein kann, wenn Strukturen konsequent genutzt werden. Frau H. leidet unter rheumatoider Arthritis, Glaukom, arterieller Hypertonie, koronarer Herzkrankheit und Osteoporose. Ihre Medikation umfasst verschiedene Präparate mit unterschiedlichen Einnahmeintervallen, die sie in einer Dosette organisiert. Schon hier beginnt die Herausforderung: Mehrfache Einnahmerhythmen, unterschiedliche Tageszeiten, wöchentliche und zweiwöchentliche Dosierungen – all das erhöht das Risiko für Vergesslichkeit, Doppelgaben oder Lücken. Dass sie selbst angibt, es falle ihr schwer, sich immer korrekt an den Plan zu halten, macht die Beratung dringlich.

Im Mittelpunkt einer solchen Fallbetreuung steht die Medikationsanalyse. Sie ist nicht nur formale Anforderung, sondern methodischer Schlüssel: Welche Wirkstoffe interagieren, welche Nebenwirkungen werden verstärkt, welche Kontraindikationen übersehen? Gerade bei Polymedikation von fünf oder mehr Wirkstoffen steigt die Wahrscheinlichkeit für arzneimittelbezogene Probleme sprunghaft an. In der Praxis bedeutet dies: Jede Wirkstoffklasse muss im Zusammenspiel betrachtet werden. Blutdrucksenker können Osteoporosetherapien beeinflussen, Glaukompräparate greifen in den Stoffwechsel ein, Rheumamedikamente erhöhen das Risiko für Magen-Darm-Komplikationen. Erst die systematische Analyse bringt Ordnung in dieses Geflecht.

Die Apotheke übernimmt hier eine Rolle, die über das Abgeben von Arzneimitteln hinausgeht. Sie wird zur Lotsin zwischen ärztlicher Verordnung, individueller Anwendung und alltäglichen Schwierigkeiten. Dazu gehören die Erfassung der Einnahmegewohnheiten, die Kontrolle der Handhabung (z. B. Augentropfen bei Glaukom) und die Frage, ob Hilfsmittel wie Erinnerungssysteme genutzt werden können. Oft braucht es detektivischen Spürsinn, weil Patientinnen Nebenwirkungen nicht spontan berichten oder Wechselwirkungen schleichend auftreten. Apothekerinnen und Apotheker sind hier in einer einzigartigen Position: Sie sehen die gesamte Medikation über Fachgrenzen hinweg.

Die erweiterte Medikationsberatung verlangt nicht nur Wissen, sondern auch Strukturen. Apotheken, die diese Dienstleistung anbieten, benötigen Zeitfenster, geschultes Personal und eine Dokumentation, die systematisch und überprüfbar ist. Gleichzeitig müssen Patient:innen auf die Bedeutung der Beratung vorbereitet werden – denn nur wenn sie ihre Einnahmegewohnheiten offenlegen, können Risiken erkannt und gelöst werden. Hier zeigt sich, dass Medikationsanalysen nicht Selbstzweck sind, sondern konkrete Verbesserungen bringen: vereinfachte Einnahmepläne, Vermeidung von Doppelmedikationen, Reduktion von Nebenwirkungen, Steigerung der Therapietreue.

Versicherungstechnisch greifen mehrere Ebenen. Fehlerhafte Medikationsanalysen können haftungsrelevant werden, etwa wenn eine gefährliche Wechselwirkung übersehen wird und Schaden entsteht. Deshalb müssen Berufshaftpflichtpolicen klar regeln, dass pharmazeutische Dienstleistungen wie Medikationsanalysen eingeschlossen sind. Ergänzend spielt die Dokumentation eine doppelte Rolle: Sie ist Grundlage für Qualität und Nachweis – und zugleich Beweisstück im Versicherungsfall. Wer seine Beratung nachvollziehbar protokolliert, senkt das Risiko von Regressen und stärkt seine Position gegenüber Krankenkassen und Gerichten. Für Apotheken bedeutet das, dass Medikationsanalysen nicht nur als Service, sondern auch als Teil der eigenen Risikosteuerung verstanden werden müssen.

Der Fall von Frau H. verdeutlicht, dass Patient:innen mit multiplen chronischen Erkrankungen nicht nur von ärztlicher, sondern auch von pharmazeutischer Begleitung profitieren. Gerade Osteoporose verlangt eine konsequente Einnahme, weil Therapien nur wirken, wenn sie regelmäßig und korrekt erfolgen. In Kombination mit Herz-Kreislauf- und Rheumamedikamenten entstehen jedoch komplexe Muster, die ohne Unterstützung kaum zu überblicken sind. Die erweiterte Medikationsberatung bietet hier nicht nur medizinischen, sondern auch psychosozialen Nutzen: Patient:innen fühlen sich ernst genommen, betreut und sicherer im Umgang mit ihren Therapien.

Am Ende zeigt dieser Fall, dass die Apotheke mit ihrer Kompetenz an einer entscheidenden Schnittstelle steht. Wer Medikationsanalysen professionell anbietet, stärkt nicht nur die Therapiesicherheit, sondern positioniert sich auch im Wettbewerb als unverzichtbarer Partner im Gesundheitswesen. Gleichzeitig gilt: Ohne solide Versicherungsdeckung, ohne geschulte Teams und ohne dokumentierte Abläufe wird die Chance schnell zum Risiko. Für Frau H. bedeutet die Beratung im besten Fall mehr Lebensqualität und weniger Unsicherheit – für die Apotheke ist sie Ausdruck einer Verantwortung, die weit über das Ausstellen von Rezepten hinausgeht.

Die Diskussion um einen Kontrahierungszwang beim Impfen, angestoßen vom AVWL, lenkt den Blick darauf, wie Apotheken zwischen Eigenverantwortung und Pflichtrolle stehen – und wie sehr es von klaren Rahmenbedingungen abhängt, ob eine solche Vorgabe realistisch wird. Mit dem TI-Tablet von Cherry verschiebt sich die digitale Praxis, E-Rezepte auch aus dem Home-Office signieren zu können; Apotheken müssen sich darauf einstellen, neue Prüf- und Sicherheitsstrategien in die Abgabe zu integrieren. Gleichzeitig verschärfen nächtliche Notdienste das Spannungsfeld: Ohne Schutz durch Polizei und abgestimmte Abläufe geraten Teams und Versorgung in Bedrängnis. Der Fall einer Patientin mit multipler Medikation schließlich zeigt, dass pharmazeutische Dienstleistungen wie Medikationsanalysen nicht nur Beratungsarbeit, sondern auch Prävention und Absicherung im Versorgungsalltag sind. Zusammengenommen ergibt das ein Bild, in dem Apotheken nur dann stabil bleiben, wenn sie Recht, Technik, Sicherheit und Beratung als zusammenhängende Verantwortung begreifen.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Wer Impfungen verbindlich gestaltet, digitale Signaturen prüft, Notdienste schützt und Medikationsanalysen vertieft, zeigt: Apotheken sind Orte, an denen Verantwortung nicht aufgeteilt, sondern getragen wird.

 

Tagesthemenüberblick: https://docsecur.de/aktuell

Zurück zur Übersicht

Kontakt
Jetzt Ihr persönliches Angebot anfordern!
Rückrufservice
Gerne rufen wir Sie zurück!
Suche
  • Die Versicherung mit Konzept

    DocSecur® OMNI | Für alles gibt es eine Police - wir haben eine Police für alles.

Wir kennen Ihr Geschäft, und das garantiert Ihnen eine individuelle und kompetente Beratung

Sie haben einen Beruf gewählt, der weit mehr als reine Erwerbstätigkeit ist. Sie verfolgen im Dienste der Bevölkerung hohe ethische Ziele mit Energie, fachlicher Kompetenz und einem hohen Maß an Verantwortung. Um sich voll auf Ihre Aufgabe konzentrieren zu können, erwarten Sie die optimale Absicherung für die Risiken Ihrer Berufsgruppe.

Sie suchen nach Möglichkeiten, Ihre hohen Investitionen zu schützen und streben für sich und Ihre Angehörigen nach einem angemessenen Lebensstandard, auch für die Zukunft.

  • Die DocSecur® FLEX

    Eine flexible Versicherung für alle betrieblichen Gefahren

Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800. 919 0000 oder Sie faxen uns unter 0800. 919 6666, besonders dann, wenn Sie weitere Informationen zu alternativen Versicherern wünschen.

Mit der DocSecur FirmenGruppe steht Ihnen ein Partner zur Seite, der bereits viele Mediziner in Deutschland zu seinen Kunden zählen darf. Vergleichen Sie unser Angebot und Sie werden sehen, es lohnt sich, Ihr Vertrauen dem Versicherungsspezialisten für Ihren Berufsstand zu schenken.

Aktuell
Ratgeber
Vergleich
Beratung
Kontakt
  • Die DocSecur® CYBER

    Eine einzige Versicherung für alle Internetrisiken

Beratungskonzept

DocSecur® RISKM: Professionelles Sicherheitsmanagement
DocSecur® CHECK: Geld sparen mit dem richtigen Überblick
DocSecur® KOMPASS: Die umfassenden Lösungen der DocSecur
DocSecur® LEITFADEN: Das Leben steckt voller Risiken - Wir begleiten Sie sicher in Ihre Zukunft
DocSecur® BUSINESS: Ihr betriebliches Sicherheitspaket
DocSecur® PRIVATE: Ihr privates Sicherheitspaket
DocSecur® TEAM: Versicherungslösungen speziell für Angestellte
DocSecur® OMNI: Eine einzige Versicherung für alle betrieblichen Gefahren
DocSecur® FLEX: Versicherungskonzept, flexibel wie Ihre Arztpraxis
DocSecur® JURA: Mit berufsständischem Rechtsschutz immer auf der sicheren Seite
DocSecur® CYBER: Eine einzige Versicherung für alle Internetrisiken

Sicher in die Zukunft – www.docsecur.de

QR Code
Startseite Impressum Seitenübersicht Lexikon Checklisten Vergleichsrechner