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Sehr geehrte Ärzte,
hier ist der vollständige Text für Sie:
APOTHEKE | Leitartikel |
Leitartikel von heute
Leitartikel von Seyfettin Günder zu den heutigen Apotheken-Nachrichten über digitale Beziehungsformen, die psychologische Entkernung durch KI-Vertrautheit und den Verlust menschlicher Spannungsräume
Wenn Apotheken heute über Versorgung sprechen, dann meinen sie nicht mehr nur die medikamentöse Betreuung, sondern die Sicherung von Beziehungspunkten in einer Gesellschaft, die sich zunehmend entbindet – von Nähe, von Verantwortung, von Wirklichkeit. Was zunächst wie ein soziologischer Befund klingt, ist längst eine praktische Erfahrung im Apothekenalltag: Patienten kommen nicht mehr nur, um Medikamente zu erhalten, sondern um gehört zu werden – weil digitale Systeme längst gelernt haben, zu antworten, ohne zuzuhören. Der Wandel ist fundamental: Die Technik verspricht Trost, ohne Konflikt. Der Mensch wird zur Nutzersilhouette im Interface. Und genau hier liegt die größte gesellschaftliche Gefahr: Wo Widerspruch verschwindet, verschwindet Identität.
Der Kommentar dieser Ausgabe, zugleich Deutungsachse der heutigen Nachrichtenlage, bringt diese Entwicklung auf den Punkt. Unter der Überschrift „Wenn der Mensch sein Ich verliert, Technik Trost gibt, Gesellschaft verkümmert“ beschreibt er mit analytischer Präzision das neue anthropologische Risiko der KI-Vertrautheit. Was als technische Hilfe beginnt, wird zur psychologischen Entlastungsfalle. Die KI antwortet verlässlich, freundlich, affirmativ – und genau deshalb zerstört sie unmerklich die Ambivalenz, die echte menschliche Beziehung ausmacht. Der Mensch, der sich immer nur bestätigt findet, lernt nicht mehr, sich zu hinterfragen. Und damit beginnt die Auflösung dessen, was wir bislang unter Ich-Stärke, Charakterbildung oder Reife verstanden haben.
Dass ausgerechnet Apotheken diesen gesellschaftlichen Kipppunkt so früh erkennen, liegt an ihrer Rolle als Schnittstelle. Nirgendwo sonst treffen Gesundheitsversorgung, Beratung, Nähe und Technik so direkt aufeinander. Und nirgendwo sonst zeigt sich schneller, wenn die Beziehungsebene kippt. Viele Apothekerinnen und Apotheker berichten, dass sie mittlerweile mehr Beziehungsarbeit leisten müssen als pharmazeutische Beratung – nicht, weil Patient:innen irrational wären, sondern weil sie nach etwas suchen, das der Alltag nicht mehr bietet: Echtheit, Haltung, Gegenüber.
Die heutige Nachrichtenausgabe (SG30) bietet ein Panorama dieser Entfremdung. Der Rückzug der AOK Nordost aus der Direktabrechnung betrifft nicht nur Finanzen, sondern Beziehung: Vertrauen wird gekappt, Liquidität ersetzt Planung. Die Aufregung um Günther Jauch und die Shop-Apotheke-Werbung zeigt, wie symbolische Reichweiten apothekenkulturelle Nähe unterwandern. Und die wachsende Zahl nicht gemeldeter Bagatellschäden in Apothekenversicherungen offenbart einen Vertrauensverlust in institutionelle Rückendeckung. All das sind Symptome derselben Entkopplung: Der Mensch steht im System – aber nicht mehr im Zentrum.
Als CPD-Günder verstehe ich diese Entwicklung nicht nur als publizistische Aufgabe, sondern als Führungsverantwortung. Wer in der digitalen Gegenwart wirkt, trägt die Pflicht zur Gegensteuerung. Und diese Pflicht beginnt mit Sprache: mit klarer Deutung, mit Analyse, mit der entschlossenen Weigerung, Trost mit Wahrheit zu verwechseln. Der heutige Kommentar tut genau das – er benennt, was viele spüren, aber selten formulieren: Dass Technik keine Beziehung ersetzt, dass KI keine Identität trägt und dass Trost kein Fortschritt ist, wenn er Bindung überflüssig macht.
Deshalb gehört dieser Text nicht in eine Seitenspalte, sondern ins Zentrum der heutigen Apotheken-Nachrichten. Denn genau dort, wo Versorgung beginnt – in der Fläche, im Gespräch, im Zuhören –, wird heute über die Zukunft des Sozialen entschieden. Apotheken sind nicht nur Orte für Medikamente. Sie sind Orte für Menschlichkeit. Und wer das versteht, erkennt auch: Der wahre Fortschritt beginnt nicht mit Rechenleistung, sondern mit Beziehung.
Was der Mensch verliert, wenn er sich selbst nur noch in der Technik begegnet, kann keine Maschine ersetzen – und keine Gesellschaft ungestraft übersehen.
SG
Prokurist | Publizist | Verantwortungsträger im Versorgungsdiskurs
Kontakt: sg@docsecur.de
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