
Für Sie gelesen
Sehr geehrte Ärzte,
hier ist der vollständige Text für Sie:
APOTHEKE | Systemblick |
Apotheken-News: Kommentar von heute
Was schützt, wenn alles schweigt? Was bleibt, wenn Systeme versagen, Strukturen sich entkoppeln und Verantwortung nicht mehr greift? Apotheken erleben das täglich. Nicht in Form großer Katastrophen, sondern in der Summe kleiner Versäumnisse: Wenn die elektronische Patientenakte trotz Millionen Nutzerkonten leer bleibt, das höchste Gericht über Preisbindung streitet, Versicherer Risiken kategorisch ausschließen und Halteverbotsschilder mehr Wirkung haben als Förderprogramme, dann wird Versorgung zum Risiko – nicht für das System, sondern für jene, die es tragen. Die Apotheke wird zur Reibungsfläche, zum Haftungszentrum, zur letzten Bastion – und steht allein.
Die elektronische Patientenakte zeigt das exemplarisch. Millionen Zugänge – und doch kaum Nutzung. Weil Infrastruktur nicht gleich Integration ist. Weil keine Verantwortung mitgeliefert wird, sondern nur Funktion. Und weil das System glaubt, dass Optionen reichen, wo eigentlich Strukturen gebraucht würden. Apotheken werden dabei zum Sicherheitsnetz: Sie fangen Fragen auf, Irrtümer, Missverständnisse – und haften, wenn daraus mehr wird. Die Digitalisierung ist nicht das Problem. Die Verantwortungslücke ist es.
Währenddessen verhandelt der Bundesgerichtshof über die Rx-Preisbindung – ein juristisches Prinzip, das die Versorgung über Jahrzehnte mitgetragen hat. Und was macht das System? Es lässt Versandmodelle gewähren, weil der europäische Markt es vorgibt. Doch Vorgabe ersetzt nicht Schutz. Und wer heute die Vor-Ort-Apotheke preislich entwertet, wird morgen feststellen, dass es keine Struktur gibt, die sie ersetzen kann. Es gibt keine digitale Plattform, die die Verantwortung übernimmt, wenn ein Patient den Wirkstoff verwechselt. Aber es gibt eine Apothekerin, die das verhindert – oder dafür haftet, wenn das System sie alleinlässt.
Allein gelassen werden Apotheken auch bei jenen Themen, die nicht in den Schlagzeilen stehen: Teilnotdienste, Pflegehilfsmittelverträge, Rezepturverantwortung. Was aussieht wie Reform, ist oft nur Lastverschiebung. Wenn der neue Vertrag für Pflegehilfsmittel verlangt, dass Genehmigungskennzeichen bei der Apotheke eingehen, aber niemand verpflichtet ist, sie zu übermitteln, entsteht Bürokratie ohne Bindung – und Risiko ohne Rückhalt. Die Apotheke wird zur logistischen Endstation eines Systems, das delegiert, aber nicht schützt.
Versicherer wiederum passen sich dieser Struktur an – oder besser gesagt: sie verweigern sich ihr. Cyberrisiken, pharmazeutische Dienstleistungen, Versorgungsmodelle – alles Bereiche mit wachsender Bedeutung, aber ohne verlässliche Deckung. Die Praxis ist längst weiter als das Modell. Und die Haftung landet, wo sie immer landet: beim Letztleister. Beim Inhaber. Bei der Apotheke.
Wenn dann noch Parkplätze verschwinden, Halteverbote verhängt und Frequenzachsen gekappt werden, zeigt sich: Es geht nicht um große Reformen. Es geht um alltägliche Zermürbung. Zwei Parkplätze weniger – und ein ganzes Geschäftsmodell wackelt. Und wer sagt: „Pech gehabt“, sagt auch: Wir haben keinen Platz mehr für diese Form von Versorgung.
Und dennoch existieren diese Orte noch. Gummersbach. Bonn. Greifswald. Kleine Apotheken, große Verantwortung. Kein Schutzschirm. Kein Bonus. Nur Alltag. Nur Pflicht. Nur Haltung. Und genau daran zerbricht das System – nicht weil es falsch gebaut ist, sondern weil es nichts mehr trägt. Die Hitze verändert die Pharmakodynamik? Die Apotheke gleicht es aus. Die Liposuktion wird endlich Kassenleistung? Die Apotheke hat den Weg dorthin begleitet. Ohne Rolle. Ohne Status. Ohne Lohn.
Das alles ist kein Drama. Es ist Struktur. Und deshalb ist dieser Kommentar auch keine Klage. Sondern ein Protokoll. Über ein System, das vorgibt, zu steuern – aber nicht mehr schützt. Und über einen Berufsstand, der jeden Tag die Frage beantworten muss, die andere nicht mal stellen: Was passiert, wenn alles versagt?
Was bleibt, ist die Verantwortung. Aber auch das Wissen: Verantwortung ohne Schutz ist kein Auftrag – es ist eine Zumutung. Und wenn das System das nicht erkennt, dann muss man es erinnern. Nicht laut. Nicht anklagend. Sondern still. Aber eindeutig.
SG
Prokurist | Publizist | Verantwortungsträger im Versorgungsdiskurs
Kontakt: sg@docsecur.de
Wer das für Formalie hält, unterschätzt die Verantwortung, die Sprache heute tragen muss.
Ein Kommentar ist keine Meinung. Er ist Verpflichtung zur Deutung – dort, wo Systeme entgleiten und Strukturen entkoppeln.
Ich schreibe nicht, um zu erklären, was gesagt wurde. Ich schreibe, weil gesagt werden muss, was sonst nur wirkt, wenn es zu spät ist.
Denn wenn das Recht nur noch erlaubt, aber nicht mehr schützt, darf der Text nicht schweigen.
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