• 18.07.2025 –  Fachkräfte mobilisieren, Preisbindung verteidigen, Zyklen verstehen

    ARZTPRAXIS | Medienspiegel & Presse | Das BMG reformiert die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse, der BGH verschiebt erneut die Grenzen der Preisbindung, und Frauen ...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Fachkräfte mobilisieren, Preisbindung verteidigen, Zyklen verstehen

 

Wie das BMG Anerkennungsverfahren reformiert, die Freie Apothekerschaft auf das Rx-Urteil reagiert und „Cycle Syncing“ Körperbewusstsein neu definiert

Apotheken-News: Bericht von heute

Fachkräfte fehlen, Marktregeln erodieren, biologische Intelligenz wird neu entdeckt – und alle drei Entwicklungen fordern den politischen Gestaltungswillen heraus: Mit dem neuen Anerkennungsgesetz für ausländische Berufsqualifikationen will das Bundesgesundheitsministerium nicht nur den Fachkräftemangel in Apotheken lindern, sondern auch die Integrationshürden senken, indem es Gleichwertigkeitsprüfungen durch gezielte Kenntnisprüfungen ersetzt, partielle Berufsausübungen zulässt und europarechtliche Vorgaben endlich effizient umsetzt. Gleichzeitig verschärft das aktuelle BGH-Urteil zur Rx-Preisbindung die Spannungen im Apothekenmarkt, da es die alte Rechtslage für ausländische Versandapotheken erneut außer Kraft setzt, während neue Bonusmodelle bereits Fakten schaffen – mit unklaren Folgen für die Gültigkeit des § 129 SGB V. Die Freie Apothekerschaft wertet dies als politische Unterlassung und fordert die konsequente Anwendung des geltenden Rabattverbots auf alle Marktteilnehmer. Und in einer ganz anderen Sphäre gewinnt ein Konzept an Dynamik, das lange belächelt wurde: Cycle Syncing, die hormonphasenorientierte Steuerung von Training und Ernährung, zeigt, wie präventive Eigenverantwortung mit wissenschaftlicher Fundierung zur neuen Ressource werden kann – zwischen Social-Media-Trend und evidenzbasiertem Paradigmenwechsel. Was hier verhandelt wird, ist nicht weniger als eine Neuvermessung von Zugang, Schutz und Selbststeuerung im Gesundheitswesen.


Die Reform der Berufsqualifikationsanerkennung, die verfassungsrechtlich brisante Debatte um die Preisbindung bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln und ein hormonbasiertes Trainingskonzept aus der Frauengesundheit haben auf den ersten Blick wenig gemeinsam – und stehen doch exemplarisch für den Wandel eines Gesundheitswesens, das sich zunehmend an Schnittstellen bewegt: zwischen Rechtsnorm und Marktentwicklung, zwischen körperlicher Eigenwahrnehmung und institutioneller Regulation, zwischen Nachwuchsmangel und internationaler Integration. Selten war die Gleichzeitigkeit solcher Themen symptomatischer für die Lage der Gesundheitsberufe, des Apothekenmarkts und des präventiven Diskurses über Körper, Leistung und Schutzbedürftigkeit. Die Bundesregierung versucht derweil, mit tiefgreifenden Anpassungen des Gesundheitsberufsrechts, sicherheitspolitischer Aufrüstung im Krankenhauswesen und gesundheitspolitischer Kommunikation neue Antworten auf alte wie neue Herausforderungen zu geben – von der strukturellen Entlastung über Prävention bis zur Verteidigungsbereitschaft im Falle hybrider oder militärischer Bedrohungsszenarien.

Im Zentrum steht zunächst das Gesetzesvorhaben zur Beschleunigung der Anerkennungsverfahren ausländischer Berufsqualifikationen in Heilberufen. Der Entwurf aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat ein konkretes Ziel: die Entlastung des heimischen Arbeitsmarkts durch die pragmatische und gleichzeitig rechtssichere Einbindung von Fachkräften aus Drittstaaten. In der Apothekenpraxis betrifft das vor allem ausländische Pharmazeut:innen, die in Deutschland arbeiten möchten, aber bislang langwierige Gleichwertigkeitsprüfungen durchlaufen mussten. Künftig soll die aufwendige Einzelfallprüfung bei ausländischen Abschlüssen entfallen, sofern eine direkte Zulassung zur Kenntnisprüfung erfolgt – ein Verfahren, das sich stärker an der tatsächlichen Berufsbefähigung orientiert als am Papiernachweis struktureller Ausbildungsgleichheit.

Zugleich schafft das Gesetz die Grundlage für einen partiellen Berufszugang, etwa wenn eine ausländische Qualifikation in Teilbereichen anerkennbar ist. Wer zum Beispiel pharmazeutisches Wissen, aber keine vollständige Approbationsfähigkeit nach deutschem Recht nachweist, soll unter Angabe seines Herkunftslands und in beschränktem Umfang tätig werden dürfen – stets unter Aufsicht und mit klarer Transparenz gegenüber Patient:innen. Zusätzlich will das BMG ermöglichen, dass Pharmaziestudierende aus dem Ausland, die ihr praktisches Jahr noch nicht absolviert haben, unter Aufsicht pharmazeutisch tätig werden können. Der Gesetzgeber schafft damit nicht nur neue Einstiegsmöglichkeiten, sondern reagiert auch auf eine Entwicklung, die längst Realität ist: den gestiegenen Bedarf an fachlich geeigneten, aber juristisch ausgebremsten Kräften.

Ein weiteres Novum: Der temporäre und gelegentliche Dienstleistungseinsatz aus anderen EU-Staaten wird vereinfacht. Wer aus einem Mitgliedstaat stammt, darf pharmazeutische Dienstleistungen künftig auch ohne Approbation in Deutschland anbieten – sofern die Tätigkeit „gelegentlich und vorübergehend“ bleibt. Der Absatz in §2 BApO konkretisiert damit die Vorgaben der EU-Richtlinie 2005/36/EG und setzt gleichzeitig ein politisches Signal: Europaweiter Fachkräfteaustausch ist gewollt, solange Patientenschutz und Transparenz gewährleistet bleiben.

Während die einen Reformen für mehr Bewegung sorgen sollen, blockiert das System an anderer Stelle. Die Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH) zur Rx-Preisbindung hat mit sofortiger Wirkung keine neuen Rechtsfolgen – und dennoch hohe symbolische Strahlkraft. Im Zentrum des Urteils steht nicht die aktuelle Regelung nach § 129 SGB V, sondern die vormalige Fassung aus dem Arzneimittelgesetz (§ 78 AMG a.F.), die 2016 vom Europäischen Gerichtshof als unionsrechtswidrig verworfen wurde. Der BGH bezieht sich nun – ohne die aktuelle Norm zu kommentieren – auf genau diese alte Vorschrift und verweigert damit explizit die Vorlage der neuen Regelung an den EuGH. Für die Freie Apothekerschaft ist das ein politisch wie juristisch enttäuschender Schritt: eine vertane Gelegenheit, das Rabattverbot auf europäischer Ebene zu bestätigen und damit den deutschen Apothekenmarkt vor weiterer Erosion zu schützen.

Tatsächlich mehren sich nach dem Urteil Signale, dass Versandapotheken wie DocMorris neue Spielräume testen. Bereits kurz nach dem Richterspruch veröffentlichte das Unternehmen ein neues Prämienmodell, das pro Rezept einen Bonus von bis zu 15 Euro in Aussicht stellt – ein Schritt, den auch Wettbewerber Redcare bejubelt. Die FA hingegen bleibt kämpferisch: Das geltende Recht nach § 129 SGB V sei weiterhin gültig, betont sie, auch für ausländische Anbieter. Die Preisbindung sei lediglich enger gefasst, nicht aufgehoben. Doch der politische Druck auf die ABDA wächst: Präsident Thomas Preis appelliert an die Regierung, Klarheit zu schaffen, bevor das Rabattverbot in der Praxis leerläuft.

In diese Gemengelage aus Fachkräftemangel, rechtlichem Spielraum und Marktverzerrung mischt sich ein gesundheitspolitischer Diskurs, der von innen heraus wächst: „Cycle Syncing“ – die zyklusbasierte Anpassung von Sport, Ernährung und Lebensrhythmus – gewinnt an Aufmerksamkeit. Was einst als Social-Media-Trend abgetan wurde, entpuppt sich zunehmend als evidenzbasiertes Konzept mit wachsender Bedeutung im Leistungssport. Die englische Nationalspielerin Lucy Bronze spricht von einer „Superkraft-Woche“, wenn ihr Hormonspiegel auf dem Leistungshöhepunkt ist. Studien deuten darauf hin, dass während der Follikelphase die körperliche Belastbarkeit steigt, während in der Lutealphase ein erhöhter Energiebedarf besteht. Ernährung, Krafttraining, Ausdauerprogramme – all das lässt sich auf zyklischer Basis individualisieren. Sportpsychologin Jana Strahler betont: „Es lohnt sich, das Training an den Zyklus anzupassen – und damit hormonelle Ressourcen zu nutzen, statt sie zu ignorieren.“

Auch Krankenkassen und Leistungserbringer erkennen das Potenzial. Die KKH-Kaufmännische Krankenkasse sieht in der zyklusorientierten Lebensgestaltung eine relevante Ergänzung zur allgemeinen Gesundheitsprävention. Die Herausforderung: Wissen und Anwendung klaffen häufig auseinander. Studien zeigen, dass viele Frauen ihren Zyklus nicht exakt kennen, und wissenschaftlich lassen sich pauschale Empfehlungen kaum ableiten. Dennoch wächst die Bewegung – befeuert durch Apps, Influencerinnen und Trainerinnen, die Zyklusbewusstsein zum Bestandteil moderner Frauengesundheit machen.

Dass Frauengesundheit noch immer unterschätzt wird, zeigt auch die Debatte um Altersdepression. Prominente wie Wolfgang Grupp sprechen offen über Suizidgedanken im Alter. Expert:innen wie Ulrich Hegerl von der Stiftung Deutsche Depressionshilfe mahnen, Altersdepression werde zu häufig als bloße Reaktion auf Lebensumstände verkannt. Tatsächlich sei sie eine gefährliche, oft unbehandelte Erkrankung, deren Symptome – von Schlaflosigkeit über Hoffnungslosigkeit bis zu Suizidalität – durch soziale Isolation und mangelndes Problembewusstsein verstärkt werden. In Pflegeeinrichtungen bleibt das Risiko hoch, dass depressive Episoden übersehen werden. Schulungen und E-Learning-Angebote sollen Pflegekräfte für Warnsignale sensibilisieren.

Ein weiteres Beispiel gesundheitspolitischer Neuausrichtung betrifft das Lipödem. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat kürzlich beschlossen, die Liposuktion als GKV-Leistung zuzulassen – unabhängig vom Stadium der Erkrankung. Damit endet für viele Betroffene ein jahrelanger Kampf um Anerkennung und Teilhabe. Zeitgleich hat der Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht zwei neue Wirkstoffe für den OTC-Switch empfohlen: Aciclovir in Bukkaltablettenform und Melatonin in 3-mg-Dosierung – ein Signal für mehr Selbstmedikation und patientennahe Versorgung, auch in sensiblen Anwendungsfeldern wie Schlafstörungen oder Virusinfektionen.

Parallel dazu wächst das sicherheitspolitische Bewusstsein im stationären Sektor. Berlin hat einen neuen „Rahmenplan Zivile Verteidigung Krankenhäuser“ vorgestellt. Das Ziel: Vorbereitung auf Szenarien wie militärische Angriffe, großflächige Evakuierungen oder den Ausfall kritischer Infrastruktur. Die Kliniklandschaft soll widerstandsfähiger werden – mit Notstromkonzepten, Materialreserven und Patientenumlenkungssystemen. Die Bundesregierung sieht den Ukrainekrieg als Wendepunkt. Kliniken und Bundeswehr simulieren Notlagen, die bis vor wenigen Jahren als unvorstellbar galten.

So entsteht ein Gesundheitsbild, das weit über Apotheken, Preise und Berufe hinausreicht. Es ist geprägt von systemischer Vernetzung, sozialer Verantwortung und einer Neuverhandlung von Rollen: Wer darf was? Wer kann wie arbeiten? Wer schützt wen – im Markt, im Körper, im Notfall? Der Wandel ist nicht theoretisch. Er ist da. Und er verlangt eine Politik, die mutig, klug und ehrlich entscheidet.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt, wenn das Verstehen längst vorbei ist. Was nicht gesagt wurde, wirkt trotzdem. Nicht für alle. Nur für jene, die hören, was zwischen den Sätzen spricht.

Was auf den ersten Blick wie ein Nebeneinander disparater Themen erscheint – Berufsanerkennung, Preisbindung, hormonelle Selbstbeobachtung –, entpuppt sich in der Tiefe als Spiegel eines Systems, das an der Schwelle zu einer neuen Ordnung steht. Ein System, das Fachlichkeit nicht mehr an Nationalgrenzen bindet, Regulierung nicht mehr an alten Dogmen ausrichtet und Körperwissen nicht länger ignoriert, sondern integriert. Die Anerkennung internationaler Qualifikationen ist mehr als ein arbeitsmarktpolitischer Akt – sie ist Ausdruck eines lernfähigen Systems, das sich von bürokratischen Beharrungskräften löst.

Gleichzeitig zeigt das Ringen um die Rx-Preisbindung, dass Marktgerechtigkeit nicht auf richterliche Formeln warten darf, sondern politisch gesichert werden muss, bevor sie durch Wettbewerbsverzerrung unterwandert wird. Und wenn Sportlerinnen ihre Leistung mit zyklischer Selbstwahrnehmung synchronisieren, wird sichtbar, wie stark individuelle Körperintelligenz zum Teil einer kollektiven Gesundheitsstrategie werden kann.

In allen drei Bereichen geht es um dasselbe: um das Verhältnis von System und Person, von Rahmen und Realität, von Regel und Ausnahme. Um die Fähigkeit, Strukturen zu verändern, ohne ihre Schutzziele preiszugeben. Die Apotheke wird hier zum Symbolort – sie steht zwischen Herkunft und Zukunft, zwischen Versorgung und Markt, zwischen Kontrolle und Vertrauen.

Es ist kein Zufall, dass genau an diesem Ort entschieden wird, wie wir Gesundheit neu denken: offen, differenziert, menschlich – und mit dem Mut, Komplexität nicht zu scheuen, sondern zu gestalten.

 

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