• 30.06.2025 – Pflicht steigt, Lohn stagniert, Struktur versagt

    ARZTPRAXIS | Medienspiegel & Presse | Von Mindestlohn und Digitalisierung bis zur Sprechstundenbedarfskrise: Zehn Themen zeigen, wie Apotheken an Verantwortung wachsen, ...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Pflicht steigt, Lohn stagniert, Struktur versagt

 

Wie Apothekenberufe unter Wert bleiben, digitale Sichtbarkeit verloren geht und politische Kurskorrekturen ausbleiben

Apotheken-News von heute

Apothekenteams stehen unter wachsendem Druck, während ihre Vergütung nahe dem Mindestlohn verharrt, die Verantwortung aber mit jeder neuen Aufgabe steigt – von Medikationsanalysen bis zur Versorgungssicherung. Gleichzeitig verlieren Apotheken durch den Rückzug der Gedisa aus dem Verzeichnisdienst ApoVZD ihre digitale Sichtbarkeit und damit die Steuerung über Patientenzugänge, während selbst geschlossene Betriebe wie im Fall Kielhorn weiter vertraglich zur Zahlung verpflichtet werden. In Niedersachsen eskaliert der Konflikt um den Sprechstundenbedarf: Der Landesapothekerverband kündigt die Vereinbarung – ein drastischer Schritt, der Praxen ohne Belieferung lässt, weil Krankenkassen auf berechtigte Forderungen nicht reagieren. Das BMG erklärt den Antibiotikamangel formal für beendet, obwohl vier Wirkstoffe weiter kritisch bleiben – eine politisch motivierte Entwarnung ohne praktische Lösung. Sanacorp koppelt Dividenden an Millionenschwellen und entzieht kleinen Apotheken damit wirtschaftliche Teilhabe. Zugleich zeigen Überfälle wie in Heiligenhafen, wie verletzlich Versorgungspunkte geworden sind. Modelle wie die Stiftungspraxis Elxleben und Vorsorgestrukturen wie das Materiallager Andernach bieten strukturelle Antworten – ebenso wie die australische Impfstudie zur Demenzprävention, die zeigt, wie viel wirksamere Prävention erreichen kann, wenn man sie systemisch ermöglicht statt nur formal einfordert.


Die Kluft zwischen Anspruch und Anerkennung wächst im Apothekenwesen mit jeder tariflichen Lohnrunde. Die aktuellen Zahlen sind ernüchternd: Eine PKA verdient im Einstieg knapp über Mindestlohn, eine PTA kaum besser. Und das, obwohl das Berufsbild längst weit über das klassische Rollenverständnis hinausgewachsen ist – Beratung, Medikationsanalyse, pharmazeutische Dienstleistungen, digitale Abwicklung und gesetzliche Dokumentation verschieben die Grenzen zur heilberuflichen Tätigkeit. Doch während die Verantwortung steigt, stagnieren die Gehälter – und die Inflation frisst reale Spielräume auf. Die fatale Folge: Die Apotheken verlieren nicht nur Personal, sondern auch Vertrauen in das politische Reformversprechen. Die längst überfällige Neuordnung der Berufsbilder, flankiert von Bildungs- und Vergütungsreformen, bleibt aus – mit wachsender Unruhe in den Teams.

Gleichzeitig geraten Apotheken in digitale Abhängigkeiten. Der Rückzug der Gedisa aus dem Apothekenverzeichnisdienst ApoVZD entzieht ihnen faktisch die Steuerungsmöglichkeit ihrer digitalen Sichtbarkeit. Öffnungszeiten, Lieferdienste, Dienstbereitschaft – was früher im Schaufenster hing, musste heute über komplexe Backend-Strukturen gepflegt werden. Diese Option ist nun entfallen. Die Patientensteuerung via Gematik-App verliert an Genauigkeit, Apotheken werden unsichtbar gemacht – nicht aus technischen, sondern aus strategischen Gründen. Die digitale Gesundheitslandschaft entwickelt sich damit zu einem Flickenteppich der Intransparenz, während Versorgungspfad und Patientenentscheidung auseinanderdriften.

Noch absurder wird es, wenn eine Apotheke, die längst geschlossen ist, weiter zur Kasse gebeten wird. Der Fall Julia Kielhorn zeigt, wie weit das Beharrungsvermögen institutioneller Vertragsbindungen reicht. Obwohl die Humme-Apotheke nicht mehr existiert, fordert die Gedisa weiterhin Beiträge. Der Grund: eine vertragliche Bindung, die sich stur gegen die Realität sperrt. Dass eine Betriebsaufgabe nach Kammerrecht und Gewerberecht nicht automatisch zu einer Beendigung der Dienstleistungsverpflichtung führt, offenbart ein gravierendes Defizit an fairer Anpassung. Solche Fälle verstärken den Eindruck, dass Apotheken selbst im Rückzug nicht entkommen können – weder aus vertraglichen Netzen noch aus einem System, das ihre Realität ignoriert.

Die Folge sind immer häufiger bewusste Systemausstiege: In Niedersachsen kündigte der LAV die Anlage 1 des Sprechstundenbedarfsvertrags. Ab 2026 wird es für viele Praxen keine Belieferung mehr geben – schlichtweg, weil die Kassen kein Entgegenkommen zeigen. Der bislang gültige Versorgungsweg bricht damit ab, die Verantwortung für die entstandene Lücke bleibt unklar. Die Entscheidung ist drastisch, aber nachvollziehbar: Apotheken können nicht dauerhaft Leistungen vorhalten, deren Gegenfinanzierung verweigert wird. Der Rückzug ist nicht nur eine Abwehrhandlung, sondern ein Signal an die Politik – und an die Strukturverantwortung der GKV.

Auch auf anderer Ebene wird Verantwortung formal beendet, ohne sie real zu übernehmen. Das BMG erklärte den Engpass bei antibiotischen Kindersäften zum 26. Juni für rechtlich beendet – vier Wirkstoffe ausgenommen. Eine faktische Entwarnung sieht anders aus. Die strukturellen Probleme in der Lieferkette bestehen fort, auch wenn der offizielle Mangelstatus aufgehoben wurde. Es entsteht eine absurde Doppellage: formal keine Mangellage, praktisch aber kein Rezept, das sofort beliefert werden kann. Die politische Strategie, Mangel per Definition zu beenden, ersetzt keine reale Versorgungssicherheit – und treibt Apothekenteams weiter in Erklärungsnot.

Der ökonomische Druck zeigt sich auch bei Sanacorp: Die Dividende wird künftig nur noch an Mitglieder mit einem Jahresumsatz über 1 Million Euro ausgeschüttet. Das markiert nicht nur eine neue Schwelle der Mitgliedsprivilegien, sondern eine Zäsur im genossenschaftlichen Selbstverständnis. Kleine Apotheken, die bislang Teil der strukturellen Gemeinschaft waren, geraten an den Rand der Rentabilitätslogik. Die neue Schwelle hebt nicht nur einen finanziellen Maßstab an, sondern verändert die innere Grammatik der Kooperation. Es ist eine stille Neusortierung im solidarischen Geschäftsmodell – mit Signalwirkung für das gesamte Marktgefüge.

Versorgung hat aber auch ihre persönlichen Bruchstellen – etwa dort, wo Sucht, Not und Gewalt zusammentreffen. In Heiligenhafen scheiterte ein junger Mann mit einer Schreckschusspistole beim Versuch, eine Apotheke auszurauben. Das Gericht bewertete seine Tat mit Blick auf die Suchterkrankung als minder schwer. Doch der Vorfall wirft grundsätzliche Fragen auf: Wie verletzlich ist die Apotheke als Ort der Versorgung? Wie schützt man Personal vor eskalierenden Alltagssituationen? Und was bedeutet es, wenn das Versorgungsversprechen durch soziale Verwerfungen an seine Grenze stößt?

Elxleben liefert derweil ein Gegenbild: Die Stiftung ambulante Versorgung Thüringen hat dort eine Hautarztpraxis eröffnet – und damit einen Versorgungsengpass beseitigt. Die Besonderheit: Junge Ärztinnen werden strukturell begleitet, das Modell ist langfristig angelegt. Es entstehen Perspektiven jenseits von Selbstausbeutung und Einzelkämpfertum. Der medizinische Nachwuchs erhält so eine Absicherung, die weder die GKV noch der ambulante Sektor bislang garantieren konnten. Die Stiftungspraxen werden zum Testlabor einer möglichen Zukunft – strukturell, sozial und menschlich.

Das gilt auch für Rheinland-Pfalz, wo ein zentrales Materiallager in Andernach eröffnet wurde. Die Botschaft ist klar: Resilienz braucht Planung, Sicherheit braucht Infrastruktur. Was eingelagert wurde, sind nicht nur Masken, sondern Handlungsspielräume. Die Pandemie hat gezeigt, wie fragil Systeme sind, wenn sie nur im Moment denken. Andernach steht für das Gegenteil – eine stille Vorausschau, die sichtbar macht, was Politik oft vergisst: Vorsorge ist kein Kostenfaktor, sondern Überlebensstrategie.

Eine Studie aus Australien liefert schließlich einen Blick in die Tiefe der Versorgungswirkung: Dort wurde anhand eines Stichtagsmodells gezeigt, dass eine Herpes-Zoster-Impfung das Demenzrisiko verringern kann – und zwar ohne Selektionsbias. Das quasiexperimentelle Design macht den Unterschied: Keine Selbstselektion, keine verzerrenden Lebensstilfaktoren – nur der Zufall des Geburtsdatums. Das Ergebnis: signifikant weniger Demenzfälle in der geimpften Kohorte. Es ist ein starker Hinweis darauf, wie Prävention wirkt, wenn sie strukturell möglich gemacht wird – und wie weitreichend der Nutzen sein kann, wenn Impfstrategien mehr sind als Saisonangebote.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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