• 19.05.2025 – Apotheken-News: Karten voller Rezepte, Regale voller Fragen, Gesetze voller Sprengkraft

    ARZTPRAXIS | Medienspiegel & Presse | E-Rezepte verfallen auf eGKs, Kapitalpuffer schmelzen, Gesetze verschärfen sich – und Apotheken geraten unter Druck. Zwischen Börsenri ...

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DocSecur® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Karten voller Rezepte, Regale voller Fragen, Gesetze voller Sprengkraft

 

Wie E-Rezepte, Kapitalmärkte und Drogenpolitik die Apothekenrealität zerreißen

Kapital, das sich an schwankenden Börsen entzieht. Verordnungen, die im digitalen Nirgendwo verfallen. Patienten, die vor vollen Regalen mit leeren Karten stehen. Roboterarme, die menschliche Nachtschichten ersetzen sollen. Eine Gesundheitsministerin, die Alltagsdrogen kriminalisiert. Ein Virologe, der zur neuen Stimme im Bundestag wird. Und Apotheken, die mit wachsender Präzision beraten müssen – selbst dann, wenn Hautfalten schwelen, Inhaltsstoffe verschleiert sind und Impfungen lückenhaft bleiben. Was sich wie ein Kaleidoskop an Einzelentwicklungen liest, folgt einem stillen Muster: Die Versorgung vor Ort gerät in ein Spannungsfeld aus Kontrollverlust, Überforderung und staatlicher Umstrukturierung. Wer heute Verantwortung trägt, steht nicht nur vor Systemfehlern – sondern vor einer tektonischen Verschiebung zwischen Technik, Politik und Patientenalltag. Dieser Bericht seziert sie in neun Brennpunkten.


Kapitalverluste, Systemmängel, politische Umdrehungen: Die Herausforderungen für öffentliche Apotheken verschärfen sich in einem Maß, das nach neuen Strategien verlangt. Wer heute eine Apotheke führt, balanciert auf mehreren Risikokanten – finanziell, organisatorisch, technologisch. Im Kern steht ein wachsender Widerspruch: Während der Staat immer mehr Digitalisierung fordert, bleiben Systeme lückenhaft und Aufgaben ungelöst. Während die Märkte schwanken, schrumpfen die Rücklagen. Und während technologische Visionen nach Zukunft rufen, bröckelt im Alltagsbetrieb das Fundament.

Besonders heikel wird es dort, wo wirtschaftliches Risiko und politische Strukturmängel aufeinandertreffen. Die aktuelle Börsenlage trifft verstärkt auch Apotheker:innen, die Teile ihres Vermögens – betrieblich oder privat – in Aktien oder Fonds investiert haben. Angesichts geopolitischer Unsicherheiten, wirtschaftlicher Fragilitäten und zunehmend unberechenbarer Kursverläufe geraten diese Reserven unter Druck. Die vermeintliche Absicherung über breit gestreute Anlagen entpuppt sich für viele als trügerisch – vor allem dann, wenn gleichzeitig die Betriebskosten steigen, das Personal fehlt und das Honorarsystem stagniert.

Die notwendige Reaktion: Kapitalpuffer statt Kursfantasien. Wer Rücklagen bilden will, braucht heute mehr als ETF-Routinen – nämlich operative Liquidität, steuerlich geschützte Eigenmittel und ein funktionierendes Risikomanagement, das zur Apothekenwirklichkeit passt. Beratungsbedarf besteht dabei nicht nur bei Bankgesprächen, sondern auch in der systematischen Trennung von Betriebs- und Privatvermögen – etwa durch die Gründung haftungsbegrenzter GmbHs oder die Inanspruchnahme von Restrukturierungsrahmen (Stichwort: StaRUG), bevor Insolvenzen drohen.

Doch auch dort, wo keine Finanzkrise dräut, wachsen die Probleme. Das E-Rezept etwa hat seinen rechtlichen Durchbruch erlebt, scheitert jedoch im Detail. Inhaber:innen berichten zunehmend von „leeren Kunden“ – also Patient:innen, die mit ihrer elektronischen Gesundheitskarte (eGK) in die Apotheke kommen, ohne zu wissen, dass sich darauf noch ein E-Rezept befindet. Noch gravierender: Viele dieser Verordnungen sind bereits verfallen – unbemerkt von Ärzt:innen, Patient:innen und Apotheken. Laut Gematik werden rund zehn Prozent aller E-Rezepte nicht eingelöst – dieselbe Quote wie früher bei Papierverordnungen, aber nun mit digitalem Mehraufwand, den allein die Apotheke trägt.

Das E-Rezept ist zur Blackbox geworden. Denn obwohl Apotheken den digitalen Zugriff haben, sind sie auf das Auslesen der eGK angewiesen – und auf die Initiative der Patient:innen, deren Informationslage häufig unzureichend ist. Eine Beratung auf Verdacht, ein Scan ins Leere – das kostet Zeit, erzeugt Frust und untergräbt das Vertrauen in die neue Technik.

Zeitgleich verschieben sich auch politische Kräfteverhältnisse. Mit Dr. Hendrik Streeck zieht erstmals ein prominenter Virologe in den Gesundheitsausschuss des Bundestags ein – flankiert von erfahrenen Gesundheitspolitikerinnen wie Simone Borchardt. Die Union will damit nicht nur personell, sondern auch inhaltlich Akzente setzen: Forschungskompetenz soll zur legislativen Leitlinie werden. In einer Zeit, in der Public Health, Versorgungssicherheit und digitale Steuerungssysteme im Fokus stehen, positioniert sich die CDU/CSU-Fraktion damit als ordnungspolitisches Gegengewicht zur Ampel-Regierung.

Diese Linie schlägt sich auch in der Drogenpolitik nieder. Bundesgesundheitsministerin Nina Warken setzt als CDU-Ministerin früh eigene Akzente – mit einem angekündigten Verbot des freien Handels mit Lachgas sowie einem Maßnahmenpaket gegen K.O.-Tropfen. Ihr Ziel: Kinder und Jugendliche vor gesundheitlichen Schäden und Missbrauch zu schützen. Der Gesetzentwurf sieht unter anderem ein Verkaufsverbot über Automaten und Onlinehandel sowie eine Besitzregelung unter Strafandrohung vor. Damit verschiebt sich die Drogenpolitik der Bundesrepublik in Richtung aktiver Gefahrenabwehr – auch gegen Alltagsdrogen.

Während Berlin reguliert, automatisiert China. In einem futuristischen Showroom in Peking demonstriert GalBot – ein humanoider Roboter – wie Apotheken künftig funktionieren könnten. Kein Personal, kein Schichtwechsel, kein Zwischenruf. Stattdessen greifen Roboterarme präzise zu Packungen, lesen Etiketten und stellen Medikamente bereit. In Deutschland arbeitet man derweil mit Kommissionierautomaten im Lager, meist unsichtbar für Kund:innen. Doch Chinas Robotikstrategie ist mehr als Technik: Sie ist Ausdruck eines politischen Anspruchs auf die Führungsrolle in der künstlichen Intelligenz – verkörpert durch Maschinen, die sichtbar mit dem Menschen kooperieren oder ihn ersetzen.

Noch unersetzlich bleibt jedoch das Wissen der Apotheker:innen – etwa bei sensiblen Themen wie Intertrigo. Die entzündliche Hauterkrankung betrifft vor allem übergewichtige oder pflegebedürftige Menschen im Sommer, wenn Schweiß, Reibung und Hitze die Hautbarriere schwächen. Apothekenteams leisten hier diskrete, aber wirksame Hilfe: mit Antimykotika, Pflegetipps, Hygieneberatung – und der Fähigkeit, Symptome richtig einzuordnen, bevor aus einer harmlosen Rötung ein chronisches Problem wird.

Ein anderer, oft unterschätzter Beratungsbedarf betrifft vegane Arzneimittel. Immer mehr Kund:innen achten auf tierfreie Rezepturen – und stoßen dabei auf schwer durchschaubare Fallstricke. Schellack, Magnesiumstearat, Gelatine, Honigwachs – Inhaltsstoffe, die selten klar deklariert sind. Apotheker:innen wie Nathalie Borgmann machen diese Grauzonen sichtbar – und damit das apothekerliche Beratungsmandat umso bedeutsamer.

Gleichzeitig schreitet auch die Vorsorgemedizin voran. Das Neugeborenen-Screening wird ab 2026 auf vier weitere Zielerkrankungen erweitert – darunter erstmals auch ein Vitamin-B12-Mangel. Ein kleiner zusätzlicher Laborschritt kann damit verhindern, dass sich vermeidbare Organschäden, Entwicklungsverzögerungen oder irreversible Defizite manifestieren. Eine stille Revolution im Kinderschutz – per Fersenstich.

Und während die einen impfen, warnen andere vor dem nächsten Ausbruch: Mpox kehrt zurück – leiser, aber beständiger. 232 Infektionen wurden bis Mitte Mai 2025 gemeldet, fast so viele wie im gesamten Vorjahr. Zwar liegt das Niveau deutlich unter dem von 2022, doch Mediziner:innen mahnen: Schutzimpfungen und Aufklärung bleiben entscheidend – besonders für Risikogruppen.


Kommentar:

Der Apothekenbetrieb des Jahres 2025 gleicht einem System im Zustand chronischer Überlast. Die einzelnen Symptome sind bekannt: unzuverlässige Technik, steigende Kosten, stagnierende Honorare, Personalnot, Kapitalrisiken, politische Unsicherheit. Was jedoch fehlt, ist die ganzheitliche Diagnose: Apotheken sind nicht einfach Opfer multipler Einzelprobleme – sie sind Schauplätze eines tiefergehenden Systemkonflikts, der nicht mehr mit Anpassung zu lösen ist, sondern mit strukturellem Neudenken.

Im Zentrum steht ein gefährlicher Trugschluss: dass Digitalisierung automatisch Effizienz erzeugt, dass politischer Wandel automatisch Verbesserung bringt und dass Kapitalinvestitionen automatisch Sicherheit schaffen. Tatsächlich aber hat sich gezeigt: Weder das E-Rezept noch der freie Kapitalmarkt noch das gesundheitspolitische Personalkarussell garantieren Fortschritt – im Gegenteil. Sie erzeugen Kontrollverlust, Friktion, Fragmentierung.

Beginnen wir bei der Technik: Die elektronische Gesundheitskarte, einst als Bindeglied zwischen Patient:in und Versorgung gedacht, ist zur Blackbox geworden. Weder Nutzer:innen noch Apotheker:innen wissen zuverlässig, was auf ihr gespeichert ist, wann ein Rezept verfallen ist oder wo digitale Lücken zu Fehlentscheidungen führen. Die Technik ist vorhanden – aber die Bedienbarkeit, die Logik, die Transparenz fehlen. Damit wird aus einem digitalen Fortschritt ein logistisches Rückschrittssystem, das die Verantwortung vom Arzt zur Apotheke verlagert, ohne sie mit Entscheidungskompetenz auszustatten.

Dasselbe gilt für das Kapital: Während klassische Anlageformen an Bedeutung verlieren und Apothekeninhaber:innen – oft auf Anraten von Berater:innen – in Aktien oder Fonds investieren, wächst das Risiko. Nicht nur weil Märkte schwanken, sondern weil die Betriebssituation keine Verluste erlaubt. Wer heute auf Kapitalmärkten spekuliert, setzt im Zweifel das Rückgrat seiner Versorgungssicherheit aufs Spiel – besonders in Zeiten, in denen Liquiditätslücken durch Krankenkassenretaxationen, Strompreissteigerungen oder tarifbedingte Personalkosten jederzeit aufbrechen können.

Die Folge: Apotheken mutieren zu Krisenmanagerinnen im Nebenjob – steuerlich, technisch, wirtschaftlich. Doch niemand hat ihnen dafür Zeit gegeben. Die vermeintlich entlastende Digitalisierung produziert zusätzlichen Arbeitsaufwand. Die politische Taktung erzeugt Unsicherheit statt Ordnung. Die wirtschaftliche Realität erlaubt keinen Spielraum für Fehler.

Und während in Berlin Drogenpolitik gemacht wird, in der CDU Forschungskompetenz ins Zentrum rückt und in China Roboterarme nach Medikamenten greifen, wächst im Inneren der Apotheken ein anderes Bedürfnis: nach Halt. Nach Berechenbarkeit. Nach Verantwortungsstrukturen, die nicht alle Lasten auf die letzte Versorgungsinstanz abwälzen – die Apotheke.

Was es braucht, ist mehr als Resilienz. Es braucht einen Führungswechsel – nicht personell, sondern konzeptionell. Apotheken müssen nicht nur überleben, sondern gestalten können. Sie müssen eingebunden werden in politische Entwürfe, anstatt nachträglich die Fehler digitaler Schnellschüsse auszubaden. Sie müssen geschützt werden vor finanzieller Überforderung, bevor Rücklagen verbrannt sind. Und sie müssen gestärkt werden in ihrem originären Mandat: als Gesundheitsversorgerinnen, nicht als Systemkorrekturbetriebe.

Resilienz beginnt nicht beim Krisenmanagement, sondern bei der Anerkennung systemischer Belastung. Solange diese Anerkennung ausbleibt, bleibt jede politische Ankündigung – ob K.O.-Tropfen-Verbot oder Screening-Erweiterung – ein Signal ohne Fundament. Und jede technische Neuerung – ob E-Rezept oder GalBot – ein Fortschritt ohne Vertrauen.

Die Apotheke ist kein Algorithmus. Sie ist keine Investitionsmasse. Und sie ist auch kein moralischer Reparaturbetrieb. Sie ist ein zentraler, menschlicher Ort der Versorgung – und genau so sollte man sie behandeln: mit Achtung, mit Ressourcen, mit Planungssicherheit. Wer das nicht erkennt, verliert mehr als Systemkompetenz. Er verliert das Vertrauen in das letzte Glied der Versorgungskette. Und das wird sich die Gesellschaft nicht leisten können.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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