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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Apotheken geraten in eine Zange aus digitaler Marktverdrängung, politischem Richtungswechsel und wachsender Versorgungsunsicherheit. Das E-Rezept verändert die klassischen Wege der Arzneimittelversorgung grundlegend und ermöglicht es Patienten, ihre Verordnungen per App oder Plattform direkt an Versandapotheken zu leiten. Parallel dazu verlieren Präsenzapotheken zunehmend margenstarke Non-Rx-Umsätze, während zentrale Arzneimittel wie Pramipexol kaum noch verfügbar sind. Im Beratungsgespräch kommt es auf Nuancen an: Körpersprache, Blickkontakt und nonverbale Präsenz entscheiden mit darüber, ob Vertrauen entsteht oder Kunden abwandern. Der politische Wechsel von Karl Lauterbach zu einer ordnungsgetriebenen Regierung unter Friedrich Merz bringt neue Unsicherheiten mit sich – weniger gesundheitsstrategische Dynamik, mehr technokratische Steuerung. In dieser Gemengelage bleibt Apotheken nur eine Chance: die bewusste Neudefinition ihrer Rolle im System, mit Fokus auf Nähe, Tempo und pharmazeutischer Relevanz.
Im Apothekenalltag entscheidet längst nicht mehr nur die fachliche Kompetenz über den Erfolg, sondern das Zusammenspiel aus persönlicher Nähe, digitaler Präsenz und politischer Rahmengebung. In der Beratungssituation am HV-Tisch sind es oft nonverbale Signale wie Körperhaltung, Blickführung oder mimische Offenheit, die über Vertrauen und Sympathie entscheiden. Wer mit verschränkten Armen, gesenktem Blick oder hektischem Auftreten agiert, vermittelt unbewusst Distanz und Unsicherheit. In einer Zeit, in der die Kundenbindung ohnehin brüchiger wird, können diese Signale den entscheidenden Unterschied machen.
Gleichzeitig beschleunigt die Digitalisierung eine strukturelle Verschiebung der Versorgungsrealität. Das E-Rezept entkoppelt den Medikamentenbezug von der physischen Apotheke. Patienten können ihre Verordnungen mobil per App oder über Onlineportale einlösen, was zu einer massiven Verlagerung der Marktmechanismen führt. Die klassische Funktion der Präsenzapotheke als erster Anlaufpunkt wird zunehmend durch Versandstrukturen ersetzt. Besonders im Non-Rx-Bereich, in dem Schmerzmittel, Allergiemedikamente und Nahrungsergänzungsmittel dominieren, verlieren Vor-Ort-Apotheken rapide an Marktanteil. Die digitale Bequemlichkeit trifft auf eine wachsende Preis- und Komfortorientierung, der sich viele Apotheken kaum noch entziehen können.
Hinzu kommt die chronische Instabilität der Lieferketten. Am Beispiel von Pramipexol zeigt sich, wie fragil die Versorgungslage für chronisch erkrankte Patientengruppen geworden ist. Der Dopamin-Agonist in niedrig dosierter Retardform ist ein unverzichtbarer Bestandteil vieler Parkinsontherapien. Seit Monaten kämpfen Apotheken mit teils drastischen Engpässen. Die Ursachen reichen von Rohstoffmangel über Produktionsengpässe bis hin zu plötzlichen Nachfrageverschiebungen. Die Konsequenz ist nicht nur eine Verunsicherung der Patienten, sondern eine massive Belastung der pharmazeutischen Betreuung. Trotz Bemühungen um Substitution und individuelle Beratung geraten Apothekenteams regelmäßig an ihre Grenzen.
Diese strukturellen Spannungen treffen auf eine politische Zäsur. Mit dem Rückzug von Karl Lauterbach aus dem Gesundheitsministerium und dem Bundestagsausschuss für Gesundheit endet eine Phase hoher gesundheitspolitischer Sichtbarkeit. Lauterbach war als streitbarer, aber omnipräsenter Minister bekannt, dessen Entscheidungen nicht selten direkte Auswirkungen auf die Apothekenpraxis hatten. Nun übernimmt Friedrich Merz als Kanzler das Ruder, und mit ihm ein Kabinett, das sich durch technokratische Besetzung, Ressortdisziplin und strategische Ordnungspolitik auszeichnet. Für die Apotheken bedeutet das eine neue politische Großwetterlage. Während unter Lauterbach zumindest eine kontinuierliche Ansprache apothekenrelevanter Themen stattfand, droht nun eine Rückverlagerung ins Verwaltungsregime.
Im Ergebnis stehen die Apotheken vor einem Mehrfachdruck. Sie verlieren an Sichtbarkeit, an Vertrauen und an politischer Rückendeckung. Die Aufgaben steigen, die wirtschaftliche Basis bleibt unsicher, und der politische Gestaltungswille für pharmazeutische Versorgung scheint geschwächt. In dieser Lage genügt es nicht, bestehende Prozesse anzupassen. Erforderlich ist eine Neupositionierung: weg von der reinen Abgabestelle, hin zur aktiven Versorgungsplattform. Nähe, Tempo, Beratung und Sichtbarkeit müssen neu gedacht und im Apothekenalltag konsequent umgesetzt werden. Nur so lassen sich Patiententreue, Versorgungskontinuität und betriebliche Resilienz in einem volatilen Markt aufrechterhalten.
Die Apotheke, wie sie jahrzehntelang funktionierte, steht unter systemischem Druck. Die Kombination aus digitalem Wandel, politischer Neuausrichtung und wirtschaftlicher Fragilität verlangt mehr als kosmetische Korrekturen – sie fordert eine grundlegende strategische Neubesinnung. Wer heute noch glaubt, mit analogen Routinen gegen Plattformlogiken und Preisalgorithmen zu bestehen, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt.
Im Zentrum steht der Moment der Begegnung. Die Interaktion am HV-Tisch entscheidet über das, was Plattformen nicht leisten können: Vertrauensbildung. Doch Vertrauen entsteht nicht durch Worte allein, sondern durch Haltung, Präsenz, Blickkontakt. Körpersprache ist kein nettes Add-on, sondern das Rückgrat der emotionalen Kundenbindung. In Zeiten digitaler Entfremdung wird sie zur zentralen Differenzierungsstrategie stationärer Apotheken.
Gleichzeitig zerstört das E-Rezept die geographische Bindung zwischen Arztpraxis und Apotheke. Wo früher der Weg vom Rezept zum HV-Tisch selbstverständlich war, steht heute ein digitaler Freiraum, der von Versandapotheken effizient besetzt wird. Das Rezept wandert nicht mehr lokal, sondern logisch. Apotheken, die sich nicht durch Dienstleistungsqualität, Schnelligkeit und Beratungskompetenz abheben, verlieren diesen Wettbewerb zwangsläufig.
Der politische Wechsel verschärft die Lage zusätzlich. Mit dem Abgang Lauterbachs verschwindet nicht nur ein umstrittener, sondern auch ein wirksamer Treiber gesundheitspolitischer Debatten. Die Regierung Merz steht bislang für Struktur, nicht für Versorgung. Apotheken können nicht auf Unterstützung hoffen, sondern müssen sich auf Eigenverantwortung einstellen. Förderinstrumente oder konzeptionelle Reformen sind unter den gegebenen Verhältnissen unwahrscheinlich.
In dieser Gemengelage braucht es keine Durchhalteparolen, sondern mutige Entscheidungen. Wer Nähe zeigen will, muss Personal schulen, Prozesse verschlanken und die Rolle der Apotheke im Alltag neu definieren. Wer wirtschaftlich überleben will, muss Digitalisierung nicht nur als Bedrohung, sondern als Werkzeug verstehen. Und wer politisch gehört werden will, muss in Strukturen denken, nicht in Appellen. Die Zukunft der Apotheke entscheidet sich nicht im System – sie beginnt in der Offizin.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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