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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Günther Jauch wirbt für die Shop Apotheke – und entfacht damit einen Sturm der Entrüstung in der Apothekenwelt. Zugleich stellt sich Virologe Hendrik Streeck als möglicher Nachfolger für Karl Lauterbach ins Rampenlicht, während die CDU durch Linnemanns Verzicht ins personelle Wanken gerät. Die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung gerät derweil selbst zur Gefahr: Das Ersatzverfahren beim E-Rezept öffnet Fälschern Tür und Tor – auf Kosten der Apotheken. In Lateinamerika breitet sich das Oropouche-Virus schneller aus als erwartet, Schwangere sollen Reisen überdenken. Die EMA warnt vor Herzrisiken bei Bilastin, Apotheken dürfen Streptokokken-Selbsttests abgeben, aber nicht anwenden. Tolebrutinib verlangsamt bei MS die Behinderungsprogression, die Schubrate bleibt jedoch unverändert. Zwei Virologen rechnen im Landtag hart mit der Pandemiepolitik ab – Vertrauen sei durch falsche Kommunikation verspielt worden. In den USA stellt die FDA Tierversuche in der Medikamentenentwicklung infrage und setzt auf moderne Alternativen. Und während sich die Gesundheitswelt im Wandel befindet, geht ein humorvolles Video aus dem Apothekenalltag viral – und zeigt, wie viel Menschlichkeit im täglichen Betrieb steckt.
Die neue Werbekampagne der Shop Apotheke mit Günther Jauch als prominentes Testimonial sorgt bundesweit für Empörung. Apothekenbetreiberinnen und -betreiber fühlen sich vom bekannten Fernsehmoderator verraten, der in Fernsehspots, auf Plakatflächen und online mit vertrauensvoller Stimme und seriösem Auftreten für den niederländischen Versandkonzern wirbt. Die zentrale Botschaft lautet: bequem, günstig, online – doch was aus Sicht vieler Vor-Ort-Apotheken als verführerische Werbewelt erscheint, gefährdet nach ihrer Auffassung die Existenz eines ohnehin krisengeschüttelten Apothekennetzes in Deutschland. Die Kritik zielt insbesondere darauf ab, dass ein öffentlich vertrauter Medienprofi wie Jauch seine Glaubwürdigkeit in den Dienst eines Unternehmens stellt, dessen Geschäftsmodell dem wohnortnahen pharmazeutischen Versorgungsauftrag entgegenwirke.
Währenddessen positioniert sich der CDU-Bundestagsabgeordnete und Virologe Prof. Dr. Hendrik Streeck öffentlich als möglicher Nachfolger von Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Nach seinem erfolgreichen Einzug in den Bundestag mit einem Direktmandat und seiner Beteiligung an der Arbeitsgruppe Gesundheit während der Koalitionsverhandlungen betont Streeck in Interviews seine Bereitschaft und Kompetenz, das Amt des Bundesgesundheitsministers übernehmen zu können. Er skizzierte erste Ideen für eine zukunftsorientierte Gesundheitspolitik und mahnte, dass Deutschland krisenfester und digitaler aufgestellt sein müsse – auch in Hinblick auf die Lehren aus der Pandemie.
Die CDU sieht sich unterdessen mit neuen Personalfragen konfrontiert, nachdem Carsten Linnemann entschieden hat, nicht in ein mögliches Bundeskabinett zu wechseln. Er bleibt Generalsekretär der Partei, was zwar als Zeichen innerparteilicher Stabilität gewertet wird, aber gleichzeitig zu Unruhe hinsichtlich der Besetzung wichtiger Ministerien führt. Besonders im Fokus steht das Wirtschafts- und Energieministerium, für das Linnemann ursprünglich als Favorit galt.
In der Diskussion um die Digitalisierung des Gesundheitswesens offenbart sich ein massiver Schwachpunkt beim E-Rezept: das sogenannte Ersatzverfahren. Immer dann, wenn digitale Prozesse versagen – etwa aufgrund technischer Störungen in der Telematikinfrastruktur, nicht vorhandener elektronischer Versichertenkarte oder fehlender Praxisausstattung – wird auf dieses Verfahren zurückgegriffen. Was als pragmatische Zwischenlösung gedacht war, hat sich längst als Einfallstor für Rezeptfälschungen etabliert. Besonders kritisch: Die rechtlichen und finanziellen Konsequenzen solcher Fälschungen treffen nahezu ausschließlich die abgebende Apotheke, die im Nachgang in Beweisnot gerät und im schlimmsten Fall auf dem Schaden sitzen bleibt.
Parallel dazu warnt das Robert Koch-Institut vor dem Oropouche-Virus, das sich in mehreren Ländern Lateinamerikas deutlich stärker ausgebreitet hat als bisher angenommen. Eine groß angelegte Blutprobenanalyse in Bolivien, Kolumbien, Costa Rica, Ecuador und Peru ergab, dass 6,3 Prozent der getesteten Personen bereits Antikörper gegen das Virus aufwiesen. Die tatsächliche Durchseuchung dürfte laut Expertenschätzungen noch höher liegen, da nicht abschließend geklärt ist, wie lange Antikörper im Blut zirkulieren. Besonders Schwangeren wird geraten, geplante Reisen in die betroffenen Gebiete sorgfältig zu überdenken.
Auch im Arzneimittelsektor sorgt eine aktuelle Warnung der Europäischen Arzneimittelagentur EMA für Aufsehen. Das Antihistaminikum Bilastin steht im Verdacht, bei bestimmten Patientengruppen das QT-Intervall im EKG zu verlängern – eine potenziell gefährliche Veränderung, die zu lebensbedrohlichen ventrikulären Herzrhythmusstörungen wie der Torsade-de-pointes führen kann. Die Fachinformationen wurden entsprechend angepasst, der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich Pharmakovigilanz (PRAC) hat die Hersteller zu einer klaren Kommunikation der Risiken verpflichtet.
Indes hat das Bundesgesundheitsministerium die Abgabe von Streptokokken-Selbsttests in Apotheken neu geregelt. Seit der Änderung der Medizinprodukte-Abgabeverordnung (MPAV) dürfen Apotheken diese In-vitro-Diagnostika nun direkt an Endverbraucher abgeben – darunter fallen neben Tests auf COVID-19 oder HIV nun auch Streptokokken. Allerdings bleibt die Durchführung dieser Tests innerhalb der Apotheke weiterhin verboten, da sie laut Infektionsschutzgesetz Ärztinnen und Ärzten vorbehalten ist. Apothekerinnen und Apotheker sehen sich damit einmal mehr in einer rechtlichen Grauzone zwischen Versorgungsauftrag und medizinischer Zurückhaltungspflicht.
In der medizinischen Forschung richtet sich das Augenmerk auf den Wirkstoff Tolebrutinib, einen Vertreter der Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitoren (BTKI), der neue Hoffnung für Patientinnen und Patienten mit Multipler Sklerose weckt. Studien zeigen, dass Tolebrutinib das Fortschreiten der Behinderung verlangsamen kann. Allerdings blieb die Schubrate im Vergleich zur Standardtherapie mit Teriflunomid unverändert, was die Erwartungen an eine vollständige Überlegenheit des Medikaments relativiert.
Rückblickend auf die Corona-Pandemie melden sich nun auch Virologen mit kritischen Analysen zu Wort. Im Untersuchungsausschuss des Sächsischen Landtages warfen Professor Dr. Alexander Kekulé und Professor Dr. Detlev Krüger Politik und Wissenschaft gravierende Fehler in der Krisenkommunikation vor. Sie kritisierten eine übermäßige Emotionalisierung, inkonsistente Maßnahmen und eine mangelhafte Berücksichtigung wissenschaftlicher Differenzierungen. All dies habe in der Bevölkerung zu einem nachhaltigen Vertrauensverlust geführt, dessen Folgen noch immer spürbar seien.
Einen fundamentalen Wandel kündigt auch die US-Arzneimittelbehörde FDA an. Künftig soll in der präklinischen Arzneimittelentwicklung schrittweise auf Tierversuche verzichtet werden. Stattdessen rücken neuartige Methoden wie computergestützte Modelle, Organoide und 3D-Zellkulturen in den Vordergrund. Damit sollen ethische Bedenken adressiert, die Vorhersagbarkeit für den Menschen verbessert und die Entwicklungsdauer von Medikamenten verkürzt werden – ein Paradigmenwechsel mit globalen Auswirkungen auf Forschung und Zulassung.
Für Erheiterung und einen ungeplanten PR-Erfolg sorgt unterdessen ein Kurzvideo aus dem Apothekenalltag. Cindy Schröter, Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PKA) in der Linden-Apotheke in Görlitz, hat mit einem humorvollen Instagram-Clip die Aufmerksamkeit Hunderttausender auf sich gezogen. Darin spielt sie eine alltägliche Szene nach, in der Kundinnen und Kunden explizit nach einer bestimmten Kollegin fragen, obwohl alle Mitarbeitenden dieselben Informationen weitergeben könnten. Der Beitrag zählt inzwischen über 700.000 Aufrufe und zeigt eindrücklich, wie viel Charme und Selbstironie in der Apothekenbranche steckt – auch in herausfordernden Zeiten.
Wenn Vertrauen zur Ware wird, geraten Grundwerte ins Wanken. Günther Jauchs Entscheidung, sich als prominentes Gesicht für die Shop Apotheke herzugeben, mag aus Marketingsicht konsequent erscheinen – aus gesellschaftlicher Sicht aber ist sie ein fatales Signal. Denn wer jahrzehntelang als Inbegriff des Seriösen galt, trägt nun dazu bei, dass das fragile Gleichgewicht zwischen digitalem Komfort und wohnortnaher Gesundheitsversorgung weiter ins Wanken gerät. Die Verantwortung, die mit öffentlicher Glaubwürdigkeit einhergeht, endet nicht beim Werbevertrag.
Während lokale Apotheken mit Lieferengpässen, Personalmangel und überbordender Bürokratie kämpfen, wird ihr gesellschaftlicher Wert von einem bekannten Fernsehmoderator öffentlich relativiert – und damit das Fundament eines solidarisch gedachten Gesundheitswesens untergraben. Es geht hier nicht um Fortschrittsfeindlichkeit, sondern um Fairness, Maß und Haltung. Der bequeme Onlinekauf mag dem Zeitgeist entsprechen, aber die Konsequenzen tragen andere: Apothekerinnen und Apotheker vor Ort, die Beratung, Notdienst und Verantwortung eben nicht in Hochglanzspots, sondern im Alltag leisten.
Dass sich ausgerechnet ein Mann wie Jauch für diese Werbebotschaft hergibt, zeigt exemplarisch, wie kommerzielle Interessen zunehmend ethische Fragen verdrängen. Und während die Politik um Kabinettsposten und E-Rezept-Provisorien ringt, bleibt die eigentliche Debatte ungehört: Welche Art von Versorgung wollen wir – und wer soll sie künftig leisten?
Von Engin Günder, Fachjournalist
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