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GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse |
Immer mehr Menschen in Deutschland finden sich im komplexen Gesundheitssystem nicht zurecht. Eine aktuelle Studie zeigt: Die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung sinkt kontinuierlich – besonders alarmierend ist der starke Rückgang bei jüngeren Erwachsenen. Trotz wachsender digitaler Informationsangebote gelingt es vielen nicht, zwischen seriösen und falschen Inhalten zu unterscheiden. Die Folge sind unnötige Arztbesuche, Fehleinschätzungen und milliardenschwere Zusatzkosten. Fachleute fordern tiefgreifende Reformen in Bildung, Kommunikation und Versorgung – doch bislang bleibt die politische Reaktion verhalten.
Die Gesundheitskompetenz in Deutschland befindet sich auf einem historischen Tiefstand. Wie eine neue, umfassende Studie der Technischen Universität München in Zusammenarbeit mit dem WHO Collaborating Center for Health Literacy und der Apotheken Umschau zeigt, sind rund drei von vier Erwachsenen in Deutschland nicht ausreichend in der Lage, gesundheitsbezogene Informationen richtig zu verstehen, einzuordnen oder anzuwenden. Konkret weisen 75,8 Prozent der Befragten eine eingeschränkte oder inadäquate Gesundheitskompetenz auf. Im Vergleich zu den Ergebnissen der Jahre 2020 (64,2 Prozent) und 2014 (54,3 Prozent) zeigt sich ein kontinuierlicher Abwärtstrend.
Besonders betroffen sind laut den Studienautoren jüngere Erwachsene, die in einer zunehmend digitalen und informationsüberladenen Welt Schwierigkeiten haben, verlässliche Gesundheitsinformationen zu erkennen und zwischen seriösen Quellen und Falschinformationen zu unterscheiden. Im Gegensatz dazu verfügen ältere Menschen ab 60 Jahren laut den Daten über eine vergleichsweise höhere Gesundheitskompetenz. Auffällig ist auch, dass es regionale Unterschiede gibt: Die ostdeutsche Bevölkerung erzielte bessere Werte als die westdeutsche. Faktoren wie Bildungsniveau, Einkommen oder Migrationsgeschichte, die in früheren Untersuchungen noch einen signifikanten Einfluss hatten, spielen mittlerweile eine untergeordnete Rolle.
Die Folgen dieser Entwicklung sind weitreichend. Menschen mit niedriger Gesundheitskompetenz erkranken häufiger, benötigen längere Behandlungszeiträume und beanspruchen überdurchschnittlich oft Notfallversorgung und Krankenhausleistungen. Das belastet nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch das ohnehin stark beanspruchte Gesundheitssystem. Die daraus resultierenden Mehrkosten beliefen sich im Jahr 2022 laut Berechnungen der Studienautoren auf rund 24 Milliarden Euro.
Angesichts dieser Zahlen fordern Fachleute eine grundsätzliche Neuausrichtung der Gesundheitsbildung in Deutschland. Neben einer besseren Vermittlung medizinischer Grundkenntnisse in Schulen und Kitas plädieren Experten für mehr Medienbildung, um junge Menschen auf den Umgang mit digitalen Gesundheitsinformationen vorzubereiten. Auch ein systematischer Ausbau sogenannter Gesundheitslotsenstrukturen zur besseren Navigation im Gesundheitswesen wird als notwendig angesehen. Gesundheitskompetenz müsse, so der Tenor, als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden und ressortübergreifend gefördert werden – von der Bildungspolitik über die Arbeitswelt bis hin zur digitalen Infrastruktur.
Darüber hinaus sehen die Studienverantwortlichen auch in der Kommunikation im Gesundheitswesen erheblichen Nachholbedarf. Ärztliche Informationen, Aufklärungsbroschüren und digitale Angebote seien häufig zu kompliziert formuliert oder in ihrer Struktur nicht nutzerfreundlich. Eine klare, verständliche Sprache sowie barrierearme Kommunikation werden als zentrale Bausteine benannt, um Menschen dazu zu befähigen, ihre gesundheitlichen Belange selbstbestimmt und informiert zu gestalten.
Ein Bündnis aus über 30 Organisationen, darunter Fachgesellschaften, Gesundheitsverbände und Patientenvertretungen, hat als Reaktion auf die Studienergebnisse ein umfangreiches Forderungspapier an die Politik übergeben. Dieses umfasst zehn konkrete Maßnahmen – von der schulischen Gesundheitsbildung über die Förderung digitaler Kompetenzen bis hin zur strukturellen Verankerung von Gesundheitskompetenz in allen Politikfeldern.
Auch der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Stefan Schwartze, zeigt sich besorgt über die Entwicklung. Er betonte, dass Gesundheitskompetenz keine freiwillige Zusatzqualifikation sei, sondern eine grundlegende Voraussetzung für eine moderne, sichere und gerechte Gesundheitsversorgung. Die Politik müsse diesem Thema endlich den Stellenwert beimessen, der seiner gesellschaftlichen Relevanz entspreche.
Die Ergebnisse der aktuellen Studie sind nicht nur ein statistischer Befund, sondern ein Spiegel gesellschaftlicher Fehlentwicklungen. Die stetig sinkende Gesundheitskompetenz der Bevölkerung ist Ausdruck eines strukturellen Versagens – sowohl in der Bildungspolitik als auch in der gesundheitlichen Aufklärung. In einer Gesellschaft, in der Gesundheitsinformationen jederzeit digital abrufbar sind, wird zu oft davon ausgegangen, dass Zugang gleichbedeutend mit Verständnis ist. Doch genau das Gegenteil ist der Fall: Die Fülle an Informationen überfordert viele Menschen – insbesondere Jüngere, die im digitalen Raum von widersprüchlichen, ungesicherten und oft manipulativen Inhalten überschwemmt werden.
Besonders bedenklich ist, dass der Rückgang der Gesundheitskompetenz mit einer paradoxen Entwicklung einhergeht: Noch nie war die medizinische Versorgung so differenziert, noch nie standen so viele Informationskanäle zur Verfügung – und dennoch steigt die Unsicherheit. Dies zeigt: Es fehlt nicht an Wissen, sondern an Orientierung. Wer nicht einordnen kann, wann ärztliche Hilfe notwendig ist, welche Präventionsmaßnahmen sinnvoll sind oder wie eine medikamentöse Therapie korrekt durchgeführt wird, gerät leicht in die falsche Versorgungsschiene – mit persönlichen und gesellschaftlichen Kosten.
Ein weiteres Problem liegt in der Kommunikation zwischen medizinischen Fachkräften und Patientinnen und Patienten. Oftmals wird unterschätzt, wie wichtig eine einfache Sprache, anschauliche Erklärungen und die Wiederholung zentraler Botschaften sind. Gesundheitsinformationen, die nicht verstanden werden, verfehlen ihre Wirkung – unabhängig von ihrer medizinischen Qualität. Hinzu kommt ein Zugangsdilemma: Wer keinen Hausarzt hat, Sprachbarrieren erlebt oder digitale Gesundheitsangebote nicht bedienen kann, bleibt außen vor.
Die Politik ist nun gefordert, nicht nur symbolische Maßnahmen zu ergreifen, sondern das Thema Gesundheitskompetenz zur echten Querschnittsaufgabe zu machen. Bildungseinrichtungen, Medienanbieter, Krankenkassen, Arbeitgeber und nicht zuletzt die Gesundheitsberufe selbst müssen gemeinsam daran arbeiten, die Bevölkerung in ihrer Eigenverantwortung zu stärken. Eine umfassende nationale Strategie zur Förderung von Gesundheitskompetenz wäre ein erster Schritt – verbunden mit messbaren Zielen und einer klaren Umsetzungsperspektive.
Gesundheitskompetenz darf kein Randthema mehr sein. Sie ist der Schlüssel zu einer resilienten, gerechten und zukunftsfähigen Gesundheitsversorgung. Wer heute investiert, verhindert morgen Fehlversorgung, Überlastung und unnötige Kosten. Es ist Zeit, das Gesundheitssystem nicht nur technisch zu modernisieren, sondern es auch verständlich zu machen.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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