• 23.03.2025 – Apotheken-News: E-Rezepte, Apothekenprotest und Kassenkrise verändern den Gesundheitsmarkt grundlegend

    ARZTPRAXIS | Medienspiegel & Presse | Die Digitalisierung verändert den Apothekenmarkt grundlegend: E-Rezepte stärken Online-Versender wie Redcare und DocMorris, während ...

DocSecur® OMNI
All-Inklusive Versicherung für alle betrieblichen Gefahren
DocSecur® FLEX
Die flexible Versicherung für alle betrieblichen Gefahren
DocSecur® JURA
Rechtsschutz gibt es nicht auf Rezept!
DocSecur® CYBER
Arztpraxen sicher im Netz

Für Sie gelesen

Sehr geehrte Ärzte,
hier ist der vollständige Text für Sie:

DocSecur® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: E-Rezepte, Apothekenprotest und Kassenkrise verändern den Gesundheitsmarkt grundlegend

 

Digitalisierung, politische Forderungen und wirtschaftliche Belastungen prägen die Zukunft von Apotheken und Krankenkassen gleichermaßen

Die Digitalisierung verändert den Apothekenmarkt grundlegend: E-Rezepte stärken Online-Versender wie Redcare und DocMorris, während Vor-Ort-Apotheken unter wachsendem Druck stehen. In England zeigt das „Pharmacy first“-Modell, wie Apotheken stärker in die Patientenversorgung eingebunden werden können – ein Ansatz, der auch in Deutschland Schule machen könnte. Gleichzeitig wächst der Protest gegen Gesundheitsminister Karl Lauterbach, über 560 Apotheker fordern öffentlich seine Ablösung. Die angespannte Finanzlage der Krankenkassen verschärft die Lage zusätzlich. Neue Reformpapiere von Fachverbänden und eine Apothekerinitiative unter Holger Seyfarth wollen die Zukunft sichern. Doch wirtschaftliche Belastungen wie die Vorfinanzierung teurer Medikamente und fehlende politische Unterstützung bringen viele Betriebe an ihre Grenzen. Innovative Apothekenkonzepte, wie jüngst in Beelitz-Heilstätten, zeigen zwar neue Wege – doch ohne nachhaltige politische und finanzielle Rahmenbedingungen bleibt ihr Erfolg die Ausnahme. Ein professioneller Versicherungsschutz wird zum strategischen Muss, während Verbände und Fachpolitiker im Hintergrund um grundlegende Reformen ringen.


Die Digitalisierung im Apothekenmarkt schreitet in Deutschland mit hohem Tempo voran und verändert die pharmazeutische Versorgungslandschaft grundlegend. Im Mittelpunkt steht die flächendeckende Einführung des E-Rezepts, das nicht nur die Prozesse in den Vor-Ort-Apotheken modernisiert, sondern insbesondere Online-Versandapotheken einen strategischen Vorteil verschafft hat. So konnte Redcare, ein Tochterunternehmen der Shop Apotheke Europe, im Jahr 2024 einen Umsatz von 2,37 Milliarden Euro verbuchen. Für das Jahr 2025 rechnet das Unternehmen mit einem weiteren Wachstum von mindestens 25 Prozent. Auch DocMorris meldet ein starkes Wachstum, insbesondere im Segment der verschreibungspflichtigen Arzneimittel. Dort wird ein Umsatzplus von 50 Prozent allein im ersten Quartal 2025 im Vergleich zum Vorjahr erwartet. Diese Entwicklung stellt die traditionellen Apotheken vor große Herausforderungen und verschärft den Druck, eigene Digitalstrategien zu entwickeln, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Während in Deutschland der digitale Wandel durch das E-Rezept dominiert wird, verfolgt das Vereinigte Königreich mit dem „Pharmacy first“-Programm einen anderen, gleichwohl innovativen Weg. Dieses Modell ermöglicht es Apotheken, bei sieben definierten Krankheitsbildern wie Nasennebenhöhlenentzündungen oder unkomplizierten Harnwegsinfekten eigenständig zu diagnostizieren und zu behandeln. Ziel ist es, die ärztliche Grundversorgung zu entlasten und die niedrigschwellige Versorgung über Apotheken zu stärken. Für die Umsetzung hat die britische Regierung ein Fördervolumen von umgerechnet rund 768 Millionen Euro bereitgestellt. Allerdings zeigt sich bisher, dass nur ein geringer Teil der Mittel tatsächlich abgerufen wurde, was auf strukturelle Umsetzungsprobleme und einen noch nicht ausgeschöpften Handlungsspielraum bei der Programmumsetzung hinweist. Die Erfahrungen aus England liefern wichtige Impulse für eine mögliche Ausweitung der pharmazeutischen Kompetenzen auch in Deutschland.

In Deutschland wiederum spitzen sich die politischen Spannungen im Gesundheitswesen weiter zu. Über 560 Apothekeninhaber aus dem gesamten Bundesgebiet haben sich in einem offenen Brief an die CDU/CSU-Bundestagsfraktion gegen eine weitere Amtszeit von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ausgesprochen. Der Brief wurde maßgeblich von Jan Siegel und Dr. Parniyan Alamdari initiiert, zwei jungen Apothekern, die explizit betonen, dass sie selbst noch eine lange berufliche Zukunft in der Branche vor sich haben. Sie fordern einen personellen Neuanfang an der Spitze des Ministeriums und kritisieren insbesondere die aus ihrer Sicht mangelnde Unterstützung für die inhabergeführten Vor-Ort-Apotheken.

Parallel dazu mehren sich auch die Stimmen aus den Krankenkassen, die auf die finanzielle Schieflage des Systems hinweisen. Carola Reimann, Vorsitzende des AOK-Bundesverbands, machte bei der Vorstellung eines gemeinsamen Positionspapiers von Leistungserbringern deutlich, dass die aktuellen Vorschläge zur Verbesserung des Gesundheitssystems oft zu abstrakt seien und es an konkreten, finanzierbaren Lösungen mangele. Sie betonte, dass Krankenkassen nur so viel leisten könnten, wie ihnen durch Beitragseinnahmen zur Verfügung stehe. In Zeiten wachsender Kosten und stagnierender Einnahmen gerät das Gleichgewicht zwischen Leistung und Finanzierung zunehmend unter Druck, was insbesondere kleine Kassen an den Rand der Belastbarkeit führt.

Zur Stabilisierung der Apothekenlandschaft in Deutschland haben Experten unter der Federführung von Holger Seyfarth, dem Vorsitzenden des Hessischen Apothekerverbands, ein umfassendes Sieben-Punkte-Sofortprogramm entwickelt. Das Konzept wurde von einem interdisziplinären Team bestehend aus Ökonomen, Rechtswissenschaftlern, Professoren und erfahrenen Apothekern erarbeitet und greift sowohl strukturelle als auch finanzielle Aspekte auf. Ziel ist es, die wirtschaftliche Grundlage der Apotheken zu sichern und ihnen Perspektiven im zunehmend digitalisierten und ökonomisierten Gesundheitsmarkt zu eröffnen. In dem sieben Seiten umfassenden Papier finden sich Vorschläge wie eine nachhaltige Honorarstruktur, eine Entbürokratisierung der Abrechnungssysteme sowie eine gezielte Förderung pharmazeutischer Dienstleistungen.

Gleichzeitig spielen sich im Hintergrund der aktuellen Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD zentrale Weichenstellungen für die Zukunft der Gesundheitsversorgung ab. Während die Öffentlichkeit vor allem auf das jüngst verabschiedete Milliardenpaket für Verteidigung und Infrastruktur blickt, ringen Fachpolitiker in der Arbeitsgruppe Gesundheit, der auch Karl Lauterbach angehört, um grundlegende Reformen im Gesundheitswesen. Trotz seiner exponierten Rolle als Bundesminister leitet Lauterbach diese Arbeitsgruppe nicht, was politische Beobachter als Zeichen wachsender Distanz innerhalb der eigenen Reihen werten. Die kommenden Wochen könnten entscheidend dafür sein, ob das deutsche Gesundheitswesen eine echte Reformchance erhält oder im parteipolitischen Verhandlungsnebel verharrt.

Unterdessen entstehen vor Ort neue Konzepte, die das Potenzial haben, als Blaupause für moderne Apothekenversorgung zu dienen. In Beelitz-Heilstätten hat die Apothekerin Franziska Gürtler die neue Heide-Apotheke eröffnet, die gezielt auf technologische Innovation und persönliche Beratung setzt. Die moderne Einrichtung, gelegen in einem neu entstandenen Wohngebiet mit rund 4.000 Einwohnern, zeigt beispielhaft, wie Apothekerinnen und Apotheker durch visionäre Konzepte auf veränderte Patientenbedürfnisse reagieren und gleichzeitig wirtschaftlich tragfähige Modelle entwickeln können.

Doch trotz innovativer Ansätze kämpfen viele Apotheken weiterhin mit erheblichen wirtschaftlichen Belastungen – insbesondere durch den Umgang mit hochpreisigen Arzneimitteln. Diese Medikamente, die oft jenseits der 1.200-Euro-Marke liegen, müssen von Apotheken vorfinanziert werden. Zwar wurde der Großhandelszuschlag gesetzlich auf 38,53 Euro gedeckelt, doch im Verhältnis zu den immensen Einkaufspreisen verbleibt den Apotheken eine äußerst geringe Marge. Das Risiko, auf nicht bezahlten Rezepten oder Retaxationen sitzen zu bleiben, ist bei diesen Medikamenten besonders hoch und stellt eine Bedrohung für die Liquidität vieler Betriebe dar.

Um diesen und weiteren Risiken wirksam zu begegnen, wird ein umfassender Versicherungsschutz für Apotheken immer wichtiger. Neben klassischen Policen für Betriebsausfall und Sachschäden rücken spezialisierte Lösungen wie Allrisk-, Cyber-, Vertrauensschaden- und Rechtsschutzversicherungen zunehmend in den Fokus. Die komplexen Betriebsabläufe, regulatorischen Anforderungen sowie die Lagerung empfindlicher und teils hochpreisiger Medikamente erfordern individuelle Absicherungskonzepte, die weit über Standardlösungen hinausgehen. Nur so können sich Apotheken gegen existenzielle Risiken wappnen und auch im Ernstfall handlungsfähig bleiben.

Schließlich zeigt sich auch auf Verbandsebene ein neuer Wille zur umfassenden Reform. Eine Allianz aus Ärzten, Apothekern und Vertretern der Krankenhausgesellschaft hat ein gemeinsames Reformpapier vorgelegt, das sieben zentrale Forderungen zur Verbesserung des deutschen Gesundheitswesens enthält. Das von einem engagierten Autorenteam entwickelte Dokument adressiert unter anderem die Stärkung der wohnortnahen Versorgung, eine Neuordnung der Finanzierungsstrukturen sowie den Abbau überbordender Bürokratie. Damit setzen die Verbände ein deutliches Signal an die Politik: Ohne tiefgreifende strukturelle Veränderungen droht dem deutschen Gesundheitssystem eine nachhaltige Erosion seiner Leistungsfähigkeit.

Insgesamt zeigt sich, dass die Herausforderungen im deutschen Gesundheitswesen zahlreich und vielschichtig sind – doch ebenso vielfältig sind auch die Lösungsansätze. Zwischen digitalen Innovationen, politischen Machtfragen, wirtschaftlichen Zwängen und unternehmerischem Pioniergeist zeichnen sich klare Konturen eines möglichen Aufbruchs ab. Ob dieser gelingt, wird maßgeblich davon abhängen, ob Politik, Berufsverbände und Leistungserbringer künftig an einem Strang ziehen.


Kommentar:

Die Entwicklungen im deutschen Gesundheitswesen sind ein Spiegelbild einer Branche im Spannungsfeld zwischen Digitalisierung, politischer Orientierungslosigkeit und wirtschaftlicher Realität. Während Versandapotheken wie Redcare und DocMorris durch das E-Rezept unaufhaltsam Marktanteile gewinnen, kämpfen viele Vor-Ort-Apotheken ums Überleben. Der politische Kurs bleibt dabei diffus: Ein Gesundheitsminister, dem über 560 Apotheker öffentlich das Vertrauen entziehen, ringt weiterhin um Einfluss in Koalitionsverhandlungen, ohne dabei die zentralen Sorgen der Apothekerschaft glaubhaft aufzugreifen. Das ist symptomatisch für ein Ministerium, das in der Kommunikation oft an der Lebensrealität der Leistungserbringer vorbeizielt.

Gleichzeitig demonstrieren andere Länder wie Großbritannien mit dem „Pharmacy first“-Modell, wie Apotheken als niedrigschwellige Versorgungszentren erfolgreich in die Primärversorgung integriert werden können – vorausgesetzt, die politische Rückendeckung und die Finanzierung stimmen. In Deutschland hingegen werden wertvolle pharmazeutische Dienstleistungen noch immer unterfinanziert, bürokratisch überfrachtet und strukturell behindert. Dass Apotheken bei hochpreisigen Arzneimitteln zunehmend zum Kreditgeber für das System werden, ohne dafür ein tragfähiges wirtschaftliches Fundament zu haben, grenzt an Verantwortungslosigkeit.

Der Ruf nach Reformen ist laut – und berechtigt. Dass nun interdisziplinäre Expertenteams und Berufsverbände konkrete Maßnahmenkataloge vorlegen, ist ein Hoffnungsschimmer. Aber Papier allein wird keine Apotheken retten. Was es jetzt braucht, ist ein politischer Kurswechsel: weg von der reinen Sparlogik der Kassen, hin zu einer verlässlichen und gerechten Vergütung, die auch innovative Versorgungskonzepte belohnt. Apotheken sind keine Kostentreiber, sondern systemrelevante Partner in der Gesundheitsversorgung. Wer sie schwächt, gefährdet nicht nur wirtschaftliche Existenzen, sondern auch die Versorgungssicherheit der Bevölkerung.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

Zurück zur Übersicht

Kontakt
Jetzt Ihr persönliches Angebot anfordern!
Rückrufservice
Gerne rufen wir Sie zurück!
Suche
  • Die Versicherung mit Konzept

    DocSecur® OMNI | Für alles gibt es eine Police - wir haben eine Police für alles.

Wir kennen Ihr Geschäft, und das garantiert Ihnen eine individuelle und kompetente Beratung

Sie haben einen Beruf gewählt, der weit mehr als reine Erwerbstätigkeit ist. Sie verfolgen im Dienste der Bevölkerung hohe ethische Ziele mit Energie, fachlicher Kompetenz und einem hohen Maß an Verantwortung. Um sich voll auf Ihre Aufgabe konzentrieren zu können, erwarten Sie die optimale Absicherung für die Risiken Ihrer Berufsgruppe.

Sie suchen nach Möglichkeiten, Ihre hohen Investitionen zu schützen und streben für sich und Ihre Angehörigen nach einem angemessenen Lebensstandard, auch für die Zukunft.

  • Die DocSecur® FLEX

    Eine flexible Versicherung für alle betrieblichen Gefahren

Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800. 919 0000 oder Sie faxen uns unter 0800. 919 6666, besonders dann, wenn Sie weitere Informationen zu alternativen Versicherern wünschen.

Mit der DocSecur FirmenGruppe steht Ihnen ein Partner zur Seite, der bereits viele Mediziner in Deutschland zu seinen Kunden zählen darf. Vergleichen Sie unser Angebot und Sie werden sehen, es lohnt sich, Ihr Vertrauen dem Versicherungsspezialisten für Ihren Berufsstand zu schenken.

Aktuell
Ratgeber
Vergleich
Beratung
Kontakt
  • Die DocSecur® CYBER

    Eine einzige Versicherung für alle Internetrisiken

Beratungskonzept

DocSecur® RISKM: Professionelles Sicherheitsmanagement
DocSecur® CHECK: Geld sparen mit dem richtigen Überblick
DocSecur® KOMPASS: Die umfassenden Lösungen der DocSecur
DocSecur® LEITFADEN: Das Leben steckt voller Risiken - Wir begleiten Sie sicher in Ihre Zukunft
DocSecur® BUSINESS: Ihr betriebliches Sicherheitspaket
DocSecur® PRIVATE: Ihr privates Sicherheitspaket
DocSecur® TEAM: Versicherungslösungen speziell für Angestellte
DocSecur® OMNI: Eine einzige Versicherung für alle betrieblichen Gefahren
DocSecur® FLEX: Versicherungskonzept, flexibel wie Ihre Arztpraxis
DocSecur® JURA: Mit berufsständischem Rechtsschutz immer auf der sicheren Seite
DocSecur® CYBER: Eine einzige Versicherung für alle Internetrisiken

Sicher in die Zukunft – www.docsecur.de

QR Code
Startseite Impressum Seitenübersicht Lexikon Checklisten Vergleichsrechner