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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Die Apothekenbranche steht an einem Wendepunkt. Die Insolvenz des Rezeptabrechners AvP hat viele Betriebe an den Rand der Existenz gebracht und die Risiken einer zentralisierten Abhängigkeit offengelegt. Während stationäre Apotheken um wirtschaftliche Stabilität kämpfen, expandiert der Onlinehandel unaufhaltsam – Redcare will seinen Rx-Umsatz verdoppeln und gewinnt weiter Marktanteile. Gleichzeitig bleibt die Notdienstvergütung unzureichend, sodass Apotheken für ihre essenzielle Versorgungstätigkeit finanzielle Verluste hinnehmen müssen. Steigende Einkaufspreise, etwa bei Doppelherz-Produkten, setzen Apotheken zusätzlich unter Druck, da Margen schrumpfen und betriebswirtschaftliche Spielräume enger werden. Während Opioidverschreibungen in Deutschland rückläufig sind, gibt es mit Ixchiq erstmals einen Impfstoff gegen das Chikungunya-Virus – ein Fortschritt in der Infektionsprävention. Doch selbst alltägliche Gesundheitsprodukte bergen Risiken: Wärmflaschen, oft zur Schmerzlinderung genutzt, können mit der Zeit spröde werden und zu gefährlichen Verbrühungen führen. Zwischen wirtschaftlichem Druck, regulatorischen Herausforderungen und neuen Entwicklungen stellt sich die zentrale Frage: Wie können Apotheken ihre Zukunft sichern, ohne weiter an Boden zu verlieren?
Die Insolvenz des Rezeptabrechnungszentrums AvP im Jahr 2020 hat die Apothekenbranche tief erschüttert und die Verwundbarkeit des Systems der Rezeptabrechnung in Deutschland offengelegt. Binnen kürzester Zeit blieben Zahlungen in Höhe von mehreren Hundert Millionen Euro aus, was zahlreiche Apotheken in eine existenzielle Krise stürzte. Besonders kleinere Betriebe mit geringen finanziellen Rücklagen sahen sich gezwungen, kurzfristige Kredite aufzunehmen oder wirtschaftliche Engpässe anderweitig zu überbrücken. Die AvP-Pleite machte deutlich, dass eine zu starke Abhängigkeit von einem zentralisierten Abrechnungsdienst erhebliche Risiken birgt. Seitdem haben Apotheken verstärkt Maßnahmen ergriffen, um ihre finanzielle Stabilität zu sichern, indem sie diversifizierte Abrechnungspartner wählen oder eigene Rücklagen für Notfälle aufbauen.
Die dramatischen Folgen dieser Insolvenz zeigen sich exemplarisch in der Geschichte von Kerstin Elbers, einer Apothekerin aus Nordrhein-Westfalen. Ihre Apotheke geriet infolge der ausbleibenden Zahlungen in massive finanzielle Schwierigkeiten, die sie beinahe zur Aufgabe ihres Betriebs gezwungen hätten. Mit großem Einsatz und der Unterstützung durch ihr privates Umfeld gelang es ihr jedoch, den drohenden Bankrott abzuwenden. Kaum hatte sie die wirtschaftlichen Folgen der AvP-Insolvenz überstanden, wurde ihre Apotheke durch eine Naturkatastrophe erneut schwer getroffen. Doch sie bewies bemerkenswerte Standhaftigkeit und konnte auch diese Krise mit unerschütterlichem Durchhaltevermögen bewältigen.
Während viele inhabergeführte Apotheken um ihre finanzielle Zukunft kämpfen, treibt der Onlinehandel die Expansion im Pharmamarkt voran. Redcare, der Mutterkonzern der Shop Apotheke, verfolgt eine ambitionierte Wachstumsstrategie und will den Umsatz im Rx-Bereich verdoppeln. Bereits im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen seinen Umsatz um 31,8 Prozent auf 2,37 Milliarden Euro steigern, wobei der verschreibungspflichtige Bereich 749 Millionen Euro ausmachte. Besonders in Deutschland verzeichnete Redcare ein starkes Wachstum im Rx-Segment, mit einem Umsatzanstieg von 68,7 Prozent auf 254 Millionen Euro. Diese Entwicklung zeigt, dass der Onlinehandel weiterhin Marktanteile gewinnt, während stationäre Apotheken mit steigenden Betriebskosten und wirtschaftlichem Druck kämpfen.
Neben wirtschaftlichen Herausforderungen stehen Apotheken auch bei der Notfallversorgung unter massivem Druck. In Baden-Württemberg zeigt eine aktuelle Analyse der Landesapothekerkammer, dass die Finanzierung des Notdienstes in vielen Fällen nicht kostendeckend ist. Ein durchschnittlicher 24-Stunden-Notdienst verursacht Kosten von rund 1.943,48 Euro, während die derzeitige Notdienstpauschale von 465,98 Euro und der während des Dienstes erwirtschaftete Rohertrag von etwa 480,63 Euro die finanziellen Belastungen nicht annähernd ausgleichen. Diese Schieflage stellt eine erhebliche Bedrohung für die flächendeckende Versorgung dar und könnte langfristig dazu führen, dass weniger Apotheken den Notdienst aufrechterhalten können.
Während der Apothekenmarkt von wirtschaftlichen Unsicherheiten geprägt ist, zeigt sich in der Arzneimittelversorgung ein differenziertes Bild. Eine aktuelle Studie des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte verdeutlicht, dass die Verschreibung opioidhaltiger Schmerzmittel in Deutschland zwischen 2005 und 2020 um 19 Prozent zurückgegangen ist. Im internationalen Vergleich hebt sich dieser Trend deutlich von der anhaltenden Opioidkrise in den USA ab. Die strenge Regulierung und ein zurückhaltendes Verschreibungsverhalten der Ärzte scheinen dazu beizutragen, dass der problematische Missbrauch von Opioiden hierzulande in Grenzen gehalten wird.
Gleichzeitig sind Apotheken mit steigenden Kosten im Bereich rezeptfreier Gesundheitsprodukte konfrontiert. Eine markante Preiserhöhung bei Doppelherz-Produkten von Queisser Pharma sorgt derzeit für Unmut unter Apothekenbetreibern. Während die Einkaufspreise für die Produkte gestiegen sind, wurde der unverbindliche Verkaufspreis stabil gehalten. Dies setzt Apotheken zusätzlich unter Druck, da sich ihre Margen weiter verschlechtern und Kunden möglicherweise auf günstigere Alternativen ausweichen.
Auf dem Gebiet der Infektionsprävention wurde mit der Einführung eines neuen Impfstoffs gegen das Chikungunya-Virus ein bedeutender Fortschritt erzielt. Das Unternehmen Valneva hat mit Ixchiq den ersten zugelassenen Impfstoff auf den Markt gebracht, der eine Einzeldosis-Immunisierung für Erwachsene ab 18 Jahren ermöglicht. Die zunehmende Verbreitung der Tigermücke, die das Virus überträgt, hat die Entwicklung dieses Impfstoffs besonders relevant gemacht. Er soll insbesondere Reisende in betroffene Regionen schützen und könnte langfristig dazu beitragen, die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen.
Im Bereich der Selbstmedikation wird der Markt für Nahrungsergänzungsmittel kontinuierlich erweitert. Mit Bio-H-Tin Hair Essentials Men Forte hat das deutsche Pharmaunternehmen Dr. Pfleger ein neues Präparat gegen Haarausfall auf den Markt gebracht, das sich gezielt an Männer zwischen 30 und 60 Jahren richtet. Haarausfall hat oft genetische Ursachen, kann aber auch durch Mangelernährung oder Stress verstärkt werden. Das Produkt enthält eine Kombination aus Biotin, Zink und weiteren Mikronährstoffen, die das Haarwachstum unterstützen sollen.
Auch alltägliche Gesundheitsprodukte bergen Risiken, die oft unterschätzt werden. Die Nutzung von Wärmflaschen ist weit verbreitet, kann aber bei unsachgemäßem Gebrauch zu gefährlichen Verbrühungen führen. Experten des TÜV warnen, dass das Material von Wärmflaschen mit der Zeit spröde werden kann, wodurch Risse entstehen, die heißes Wasser unkontrolliert austreten lassen. Eine regelmäßige Überprüfung der Wärmflaschen sowie der Austausch spätestens alle zwei bis drei Jahre wird empfohlen, um das Risiko zu minimieren. Besondere Vorsicht ist bei der Befüllung geboten, da kochendes Wasser das Material zusätzlich belastet und das Risiko von Undichtigkeiten erhöht.
Die aktuellen Entwicklungen in der Apothekenbranche und im Gesundheitswesen zeigen die vielfältigen Herausforderungen, mit denen Apotheker konfrontiert sind. Zwischen wirtschaftlichen Zwängen, regulatorischen Anforderungen und der Notwendigkeit, eine sichere und hochwertige Patientenversorgung zu gewährleisten, stehen sie vor der Aufgabe, ihre Betriebe zukunftssicher zu gestalten. Ob durch eine Diversifikation der Abrechnungsstrukturen, strategische Investitionen oder innovative Produkte – die Branche muss sich kontinuierlich anpassen, um langfristig bestehen zu können.
Die AvP-Insolvenz war ein Weckruf für die gesamte Apothekenbranche – und doch bleibt die zentrale Frage: Wurden die richtigen Lehren daraus gezogen? Die dramatischen Folgen dieses Finanzskandals haben gezeigt, wie gefährlich eine zu starke Abhängigkeit von einzelnen Abrechnungsdienstleistern sein kann. Wer in der Vergangenheit auf die falschen Partner setzte, stand plötzlich vor dem Nichts. Und dennoch wird die Rezeptabrechnung weiterhin als notwendiges Übel betrachtet, statt als strategische Komponente der wirtschaftlichen Stabilität einer Apotheke. Eine diversifizierte Abrechnung und größere finanzielle Rücklagen sollten mittlerweile zur Standardabsicherung gehören, doch viele Betriebe agieren nach wie vor ohne ausreichende Risikovorsorge.
Während inhabergeführte Apotheken um ihre Existenz kämpfen, wächst der pharmazeutische Onlinehandel rasant. Redcare zeigt, wie sich wirtschaftlicher Erfolg im Gesundheitsmarkt gestalten lässt: mit aggressiver Expansion, konsequenter Digitalisierung und einer Strategie, die sich primär an Investoren und nicht an Versorgungsstrukturen orientiert. Die Umsatzsteigerungen im Rx-Bereich sind beachtlich, doch sie haben ihren Preis – und den zahlen vor allem die stationären Apotheken. Denn mit jedem verlorenen Rezept verschärft sich der wirtschaftliche Druck, den viele Apotheken bereits durch steigende Betriebskosten, niedrige Honorare und wachsende bürokratische Anforderungen spüren. Die Frage, die sich stellt: Ist die Politik bereit, diese Entwicklung zu bremsen, oder wird sie weiter zuschauen, wie der Versandhandel sukzessive das Terrain übernimmt?
Besonders alarmierend ist die Lage im Notdienst. Dass Apotheker trotz ihrer systemrelevanten Rolle massive Verluste hinnehmen müssen, wenn sie rund um die Uhr für Patienten da sind, ist ein unhaltbarer Zustand. Wer einen Notdienst für knapp 2.000 Euro Kosten mit einer Pauschale von 465 Euro und einem Rohertrag von weniger als 500 Euro vergütet, darf sich nicht wundern, wenn Apotheken ihre Bereitschaft dafür infrage stellen. Es braucht endlich eine realistische Anpassung der Notdienstpauschale, um eine flächendeckende Versorgung zu gewährleisten. Sonst steht bald nicht mehr nur die Wirtschaftlichkeit einzelner Apotheken auf dem Spiel, sondern die gesamte Notfallversorgung.
Während der Apothekenmarkt unter enormem Druck steht, zeigen andere Entwicklungen Licht und Schatten zugleich. Die rückläufigen Opioidverschreibungen in Deutschland sind eine positive Nachricht, insbesondere im Vergleich zur verheerenden Krise in den USA. Doch auch hier ist Wachsamkeit geboten: Wenn Patienten mit starken Schmerzen nicht mehr adäquat versorgt werden, weil Ärzte aus Angst vor Fehlverordnungen zu restriktiv handeln, droht eine Unterversorgung. Ein differenzierter Umgang mit Opioiden ist entscheidend, um einerseits Missbrauch zu verhindern, aber andererseits auch chronische Schmerzpatienten nicht im Stich zu lassen.
Dass Apotheken neben all diesen Herausforderungen nun auch noch mit steigenden Einkaufspreisen bei rezeptfreien Produkten zu kämpfen haben, ist ein weiteres Beispiel für die zunehmenden wirtschaftlichen Belastungen. Wenn Hersteller wie Queisser Pharma die Preise für ihre Doppelherz-Produkte erhöhen, ohne die unverbindlichen Verkaufspreise anzupassen, werden Apotheken gezwungen, entweder ihre Margen weiter zu senken oder den Preisdruck an die Kunden weiterzugeben. Beides ist problematisch: Geringere Margen machen das Geschäft langfristig unrentabel, während höhere Preise die Kundentreue gefährden. Solche Preisstrategien zeigen einmal mehr, dass der pharmazeutische Markt längst nicht mehr nur von Versorgungsinteressen, sondern von knallharten wirtschaftlichen Kalkülen bestimmt wird.
Inmitten dieser wirtschaftlichen Unsicherheiten gibt es jedoch auch Fortschritte. Die Einführung des Impfstoffs Ixchiq gegen das Chikungunya-Virus ist ein wichtiger Meilenstein in der Infektionsprävention. Mit der zunehmenden Verbreitung der Tigermücke könnte die Nachfrage nach diesem Impfstoff in den kommenden Jahren erheblich steigen. Doch damit solche Innovationen ihren vollen Nutzen entfalten können, braucht es auch eine gute Beratung – und die findet nach wie vor am besten in der Apotheke statt. Ebenso zeigt der Markt für Nahrungsergänzungsmittel, dass es durchaus Wachstumsmöglichkeiten gibt. Produkte wie Bio-H-Tin Hair Essentials Men Forte zielen auf eine Zielgruppe, die Wert auf Prävention und langfristige Gesundheitsvorsorge legt. Solche Segmente könnten für Apotheken eine Chance sein, zusätzliche Erträge zu generieren – vorausgesetzt, sie können sich gegenüber dem Versandhandel mit fundierter Beratung abgrenzen.
Dass auch scheinbar alltägliche Gesundheitsprodukte Risiken bergen können, wird oft unterschätzt. Die Warnungen des TÜV vor der langfristigen Nutzung von Wärmflaschen zeigen, dass auch einfache Hilfsmittel bei falscher Handhabung zur Gefahr werden können. Doch während solche Hinweise wichtig sind, bleibt die Frage, warum das Thema Produktsicherheit in der Gesundheitsbranche oft erst dann Beachtung findet, wenn bereits Unfälle geschehen sind. Eine umfassendere Aufklärung und regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen sollten eine Selbstverständlichkeit sein, nicht nur eine Reaktion auf Vorfälle.
Die Apothekenbranche steht vor gewaltigen Herausforderungen, und es gibt keinen einfachen Weg, sich gegen alle Risiken abzusichern. Doch eines ist klar: Wer sich weiterhin allein auf politische Entscheidungen verlässt, wird auf Dauer verlieren. Apotheken müssen sich wirtschaftlich breiter aufstellen, neue Geschäftsfelder erschließen und gleichzeitig ihre finanzielle Widerstandsfähigkeit stärken. Die Zeiten, in denen Stabilität selbstverständlich war, sind vorbei. Nur wer sich anpasst, wird langfristig bestehen.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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