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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Der rapide Rückgang der Apotheken in Deutschland hat eine neue Dimension erreicht: 530 Schließungen allein im Jahr 2024 zeigen, dass die Krise nicht mehr als bloße Marktbereinigung abgetan werden kann. Während sich in Ballungsräumen große Apotheken behaupten, stehen in ländlichen Regionen Patienten vor wachsenden Versorgungsproblemen. Doch die nackten Zahlen allein reichen nicht aus, um die dramatische Entwicklung zu erfassen – entscheidend sind die Erreichbarkeit, die Kapazität und die wirtschaftliche Stabilität der Apotheken. Steigende Betriebskosten, stagnierende Honorare und zunehmende bürokratische Belastungen treiben viele Betriebe in die Existenzkrise. Die Politik muss sich nun der Realität stellen: Ohne gezielte Maßnahmen droht eine unkontrollierte Ausdünnung der Apothekenlandschaft mit gravierenden Folgen für die Gesundheitsversorgung.
Die wirtschaftliche Lage der Apotheken in Deutschland verschärft sich weiter. Die Zahl der Betriebe sinkt in einem besorgniserregenden Tempo, während gleichzeitig die Anforderungen an Apotheken steigen und die Versorgungslage in einigen Regionen kritisch wird. Neue Daten zeigen, dass sich der Rückgang der Apothekenzahl nicht mehr als bloße Marktbereinigung deuten lässt, sondern ein strukturelles Problem darstellt, das politisches Handeln erfordert.
Jahrzehntelang galt die Apothekenlandschaft in Deutschland als stabil. Doch seit einigen Jahren zeigt sich ein deutlicher Negativtrend: Während 2022 noch 393 Apotheken netto geschlossen wurden, waren es 2023 bereits 497. Im Jahr 2024 ist der Rückgang mit 530 Apotheken erneut gestiegen, sodass die Gesamtzahl der Apotheken nun auf 17.041 gesunken ist. Besonders alarmierend ist die zunehmende Dynamik: Die Zahl der Schließungen nimmt nicht nur kontinuierlich zu, sondern es gibt keinerlei Anzeichen für eine Trendumkehr.
Die Ursachen sind vielfältig. Steigende Betriebskosten, stagnierende Vergütungssysteme und wachsender wirtschaftlicher Druck durch Online-Konkurrenz setzen vor allem kleine und mittelgroße Apotheken unter Druck. Während große Apotheken mit hohen Umsätzen wirtschaftlich bestehen können, geraten vor allem Apotheken in strukturschwachen Regionen in eine Abwärtsspirale. Die zunehmende Zentralisierung verschärft die Lage weiter: Anstelle eines flächendeckenden Netzes verbleiben Apotheken an wenigen wirtschaftlich lukrativen Standorten, während die Versorgung in der Fläche immer schwieriger wird.
Wie aussagekräftig sind Apothekenzahlen wirklich?
Ein häufiger Irrtum in der politischen Diskussion ist die bloße Betrachtung der Gesamtzahl der Apotheken. Während diese Zahl eine allgemeine Entwicklung beschreibt, sagt sie wenig über die tatsächliche Versorgungslage aus. Entscheidend sind zwei Faktoren: die Erreichbarkeit und die Kapazität der Apotheken.
Die Erreichbarkeit ist besonders in ländlichen Regionen ein Problem. Während Städte oft eine hohe Apothekendichte haben, bedeutet jede Schließung in einer dünn besiedelten Region eine längere Anfahrtszeit für Patienten. Eine Betrachtung der Apotheken pro 100 Quadratkilometer kann hier Aufschluss geben – jedoch nur bedingt, da diese Kennzahl städtische Überversorgung nicht von ländlicher Unterversorgung unterscheidet.
Die Kapazität beschreibt, wie viele Menschen sich eine Apotheke teilen müssen. Hier zeigt sich ein bedenklicher Trend: Während in Großstädten oft eine Überversorgung mit Apotheken herrscht, müssen in einigen Landkreisen immer mehr Menschen auf immer weniger Apotheken zurückgreifen. Besonders kritisch ist die Situation in Niedersachsen, wo der Landkreis Osterholz mit nur noch 15 Apotheken pro 100.000 Einwohner eine deutliche Unterversorgung aufweist.
Wirtschaftlicher Druck als Hauptursache
Die wirtschaftliche Situation vieler Apotheken ist dramatisch. Während steigende Medikamentenpreise den Gesamtumsatz der Branche scheinbar stabil halten, zeigt ein Blick auf die Betriebsergebnisse ein anderes Bild. Nach aktuellen Zahlen machten im Jahr 2023 rund zehn Prozent der Apotheken Verluste. Weitere 24 Prozent erwirtschafteten weniger als das Gehalt eines angestellten Krankenhausapothekers. Damit befindet sich ein Drittel der Apotheken in einer prekären finanziellen Lage.
Diese Entwicklung ist auch eine Folge steigender Betriebskosten. Höhere Löhne, steigende Energiekosten und zunehmende regulatorische Anforderungen belasten insbesondere kleine und mittelgroße Apotheken. Während größere Betriebe Skaleneffekte nutzen können, bleibt kleineren Apotheken kaum Spielraum. Besonders problematisch ist, dass sich der wirtschaftliche Druck nicht gleichmäßig verteilt: Während Großapotheken mit mehr als vier Millionen Euro Jahresumsatz zunehmend Marktanteile gewinnen, stehen kleinere Betriebe vor dem Aus.
Ein weiteres Problem ist die fehlende Anpassung der Vergütungsstruktur. Das Festpreissystem für verschreibungspflichtige Medikamente sicherte lange Zeit eine stabile Ertragslage, doch durch die Inflation und steigende Kosten wird dieses Modell zunehmend unwirtschaftlich. Die Honorare der Apotheken wurden in den letzten Jahren kaum angepasst, während die Kosten für Miete, Personal und Betrieb stetig steigen.
Gefahren für die Versorgungssicherheit
Die Folgen dieser Entwicklung sind bereits spürbar. In zahlreichen Regionen müssen Patienten längere Wege in Kauf nehmen, um eine Apotheke zu erreichen. Besonders problematisch ist die Situation bei Notdiensten: In manchen ländlichen Gebieten gibt es nur noch wenige Apotheken, die überhaupt an der Notdienstversorgung teilnehmen.
Auch für chronisch Kranke hat der Apothekenrückgang Folgen. Gerade für Patienten mit komplexen Arzneimitteltherapien sind Apotheken eine zentrale Anlaufstelle für Beratung und Medikationsmanagement. Die zunehmende Zentralisierung der Apothekenstruktur führt jedoch dazu, dass persönliche Betreuung immer schwieriger wird. Während große Apotheken in Städten mit standardisierten Abläufen arbeiten, fehlt in vielen Regionen die wohnortnahe pharmazeutische Betreuung.
Politische Verantwortung und Lösungsansätze
Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass die Apothekenkrise nicht von allein gelöst werden kann. Politische Maßnahmen sind erforderlich, um den weiteren Rückgang zu stoppen und eine flächendeckende Versorgung zu gewährleisten. Dazu gehören gezielte Fördermaßnahmen für Apotheken in strukturschwachen Regionen, eine Anpassung der Honorarsysteme und eine Überprüfung der regulatorischen Anforderungen.
Ein zentrales Problem ist die Vergütung der Apotheken. Während andere Berufsgruppen in den letzten Jahren inflationsbedingte Anpassungen erhielten, blieben Apotheken weitgehend außen vor. Eine gezielte Reform könnte sicherstellen, dass auch kleine und mittelgroße Apotheken wirtschaftlich bestehen können.
Ohne politische Gegenmaßnahmen droht eine weitere Verschärfung der Lage. Schon jetzt ist der Rückgang der Apothekenzahlen kein kontrollierter Marktprozess mehr, sondern ein strukturelles Problem mit direkten Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung. Die Politik muss handeln, bevor die Versorgungslücken irreversibel werden.
Der rapide Rückgang der Apotheken in Deutschland ist kein Zufall – er ist das Ergebnis jahrelanger Fehlentwicklungen, die nun mit voller Wucht spürbar werden. Wer heute noch von einer „Marktbereinigung“ spricht, ignoriert die Realität: Es handelt sich längst um eine existenzielle Krise der flächendeckenden Arzneimittelversorgung.
Besonders besorgniserregend ist die politische Ignoranz gegenüber den wirtschaftlichen Problemen der Apotheken. Seit Jahren steigen die Betriebskosten, ohne dass sich die Vergütung nennenswert verbessert. Apothekeninhaber sollen mit minimaler Marge wirtschaften, während gleichzeitig immer mehr Aufgaben auf sie abgewälzt werden. Bürokratische Auflagen, Lieferengpässe, steigende Löhne und Energiekosten – all das trifft Apotheken mit voller Wucht.
Die Diskussion um Apothekenzahlen muss endlich sachlicher geführt werden. Es reicht nicht, einfach auf die Gesamtzahl der Apotheken zu schauen. Entscheidend ist die Frage: Wo sind Apotheken nötig? Wer versorgt die Patienten? Und welche Apotheken können wirtschaftlich überleben?
Besonders ländliche Regionen stehen vor einer dramatischen Unterversorgung. Wenn in einem Landkreis nur noch eine Handvoll Apotheken existiert, wird die Erreichbarkeit zum Problem. Wer denkt, dass eine Großapotheke in der Stadt das Problem lösen kann, verkennt die Realität. Apotheken sind mehr als bloße Medikamentenlieferanten – sie sind essenzieller Bestandteil der Gesundheitsversorgung.
Die Politik muss sich entscheiden: Entweder sie erkennt die Tragweite des Problems und steuert gezielt gegen, oder sie nimmt in Kauf, dass die Apothekenlandschaft weiter ausdünnt. Doch eines ist sicher: Ohne Apotheken gibt es keine flächendeckende Versorgung. Und ohne eine angemessene Vergütung gibt es keine Apotheken.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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