• 24.01.2025 – Apotheken-News: Kassenabschlag, Cannabis und E-Rezept prägen die Zukunft der Apothekenbranche und bringen tiefgreifende Veränderungen.

    ARZTPRAXIS | Medienspiegel & Presse | Deutsche Apotheken stehen vor einem intensiven Wandel: Während die Rückführung des Kassenabschlags auf 1,77 Euro ab Februar 2025 eine ...

DocSecur® OMNI
All-Inklusive Versicherung für alle betrieblichen Gefahren
DocSecur® FLEX
Die flexible Versicherung für alle betrieblichen Gefahren
DocSecur® JURA
Rechtsschutz gibt es nicht auf Rezept!
DocSecur® CYBER
Arztpraxen sicher im Netz

Für Sie gelesen

Sehr geehrte Ärzte,
hier ist der vollständige Text für Sie:

DocSecur® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Kassenabschlag, Cannabis und E-Rezept prägen die Zukunft der Apothekenbranche und bringen tiefgreifende Veränderungen.

 

Finanzielle Entlastungen, digitale Risiken und Marktumbrüche fordern Apotheken und verändern ihre Rolle im Gesundheitssystem

Deutsche Apotheken stehen vor einem intensiven Wandel: Während die Rückführung des Kassenabschlags auf 1,77 Euro ab Februar 2025 eine kleine Entlastung bringt, bleibt die strukturelle Stabilität der Branche fragil. Im Medizinalcannabis-Markt sorgt das Ende der staatlichen Lieferverträge für Unsicherheit, während günstige Importe die heimische Produktion unter Druck setzen. Gleichzeitig wird die Sicherheit in Apotheken nach einem Überfall in Berlin erneut zum dringenden Thema. Im digitalen Bereich verschärfen sich die Konflikte, da der Bundesgerichtshof über den Arzneimittelverkauf auf Plattformen wie Amazon entscheidet, und die Einführung des E-Rezepts zeigt, wie technische und formale Herausforderungen Apotheken vor neue Risiken stellen. Der Gesundheitskiosk in Solingen offenbart indes die Ungleichheit in der Honorierung von Gesundheitsleistungen, während ein Fall aus Niedersachsen die rechtliche und wirtschaftliche Fragilität der Heimversorgung durch Apotheken beleuchtet. Diese Entwicklungen zeigen, wie dringend nachhaltige Reformen und gezielte Unterstützung benötigt werden, um die Apotheken als wichtigen Bestandteil des Gesundheitssystems zu sichern.


Ab dem 1. Februar 2025 erfahren Apotheken in Deutschland eine geringfügige Entlastung durch die Rückführung des Kassenabschlags auf verschreibungspflichtige Arzneimittel von 2 Euro auf 1,77 Euro. Diese Maßnahme, die nach einer zweijährigen Periode erhöhter Belastung in Kraft tritt, stellt einen Schritt dar, um den Apothekenbetrieb etwas zu entlasten, auch wenn sie keine grundlegende Verbesserung der finanziellen Rahmenbedingungen bringt. Der Kassenabschlag, der als Abzugsbetrag von den Rechnungsbeträgen der Apotheken direkt an die Krankenkassen fließt, war ursprünglich als temporäre Maßnahme zur Stabilisierung der gesetzlichen Krankenversicherungssysteme nach den finanziellen Herausforderungen der COVID-19-Pandemie eingeführt worden. Trotz der Rückführung bleibt die strukturelle Belastung der Apotheken weiterhin hoch, insbesondere in Anbetracht stagnierender Honorare und steigender Betriebskosten.

Im Bereich des Medizinalcannabis-Marktes bahnen sich ebenfalls tiefgreifende Veränderungen an. Die staatlichen Lieferverträge für den Anbau von Medizinalcannabis in Deutschland laufen nach vier Jahren aus, was den Markt neu ordnet. Die bisher durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte geregelten Anbauverträge mit Unternehmen wie Demecan, Aphria und Aurora sorgten für eine kontrollierte Versorgung, die jedoch zunehmend durch günstigere Importe unter Druck geriet. Der Vertrieb über den Großhändler Cansativa, der für die Verteilung der staatlich angebauten Produkte zuständig war, konnte die Konkurrenzfähigkeit gegenüber den preiswerteren Importprodukten aus dem Ausland nicht aufrechterhalten. Damit stehen deutsche Produzenten vor der Herausforderung, sich neu zu positionieren und die wirtschaftlichen Risiken eines liberalisierten Marktes zu bewältigen.

Währenddessen hat ein dramatischer Überfall auf eine Apotheke im Berliner Stadtteil Schöneberg für Aufsehen gesorgt. Zwei 19-jährige Täter, bewaffnet mit Messern und maskiert, drangen in die Apotheke ein und forderten unter Gewaltandrohung Bargeld und verschreibungspflichtige Medikamente. Trotz der bedrohlichen Situation gelang es der Berliner Polizei, die Täter noch am Tatort zu stellen und festzunehmen. Der Vorfall wirft erneut die Frage nach der Sicherheit von Apotheken auf, insbesondere während der Abend- und Notdienstzeiten, die immer wieder Ziel von Übergriffen werden.

Parallel dazu beschäftigt der Bundesgerichtshof sich weiterhin mit der Frage, ob Apotheken Arzneimittel über große Online-Marktplätze wie Amazon vertreiben dürfen. Der Fall, der die Gerichte bereits seit 2017 beschäftigt, thematisiert die Spannungsfelder zwischen berufsrechtlichen Regulierungen, strengen Datenschutzanforderungen im Gesundheitswesen und den wachsenden Anforderungen an die Digitalisierung. Die Entscheidung wird weitreichende Auswirkungen auf die Rolle von Apotheken im E-Commerce haben und könnte den Zugang zu Arzneimitteln in Deutschland nachhaltig beeinflussen.

Die Einführung des E-Rezepts stellt einen weiteren Meilenstein in der Digitalisierung des Gesundheitswesens dar, bringt jedoch erhebliche Herausforderungen für Apotheken mit sich. Besonders problematisch sind Retaxationen, die aufgrund von Formfehlern oder unklaren Vorgaben immer häufiger auftreten. Technische Komplikationen und die Unsicherheiten bei der Interpretation der Vorgaben führen dazu, dass Abrechnungen zunehmend beanstandet werden, was für viele Apotheken spürbare finanzielle Verluste bedeutet. Die Notwendigkeit gezielter Absicherungen gegen solche Risiken wird immer deutlicher.

Auch in Solingen steht ein innovatives Gesundheitsprojekt im Fokus. Der dortige Gesundheitskiosk, der von der AOK Rheinland/Hamburg finanziert wird, bietet Beratung für sozial benachteiligte Gruppen zu einer Kostenstruktur von 250 Euro pro Beratung. Im Vergleich dazu wirken die Honorare für Apothekenleistungen, die sich zwischen 8 Euro für die Abgabe von Arzneimitteln und 11 bis 90 Euro für pharmazeutische Dienstleistungen bewegen, gering. Diese Diskrepanz wirft grundlegende Fragen zur Wertschätzung und Finanzierung der pharmazeutischen Versorgung auf.

Einen Einblick in die Herausforderungen der Heimversorgung von Apotheken bietet ein aktueller Fall aus Niedersachsen. Eine Apothekerin verlor unerwartet ihren Heimbelieferungsvertrag an einen größeren Versorgungsdienstleister, nachdem die zuständige Kammer den neuen Vertrag genehmigt hatte. Die betroffene Apothekerin klagte gegen die Entscheidung der Kammer, doch das Gericht wies die Klage ab und verwies auf die rechtliche Komplexität solcher Vertragsverhältnisse. Der Fall verdeutlicht die wirtschaftlichen und juristischen Risiken, mit denen sich Apotheken in diesem speziellen Bereich der Versorgung konfrontiert sehen.

Diese Entwicklungen zeichnen ein vielschichtiges Bild der Herausforderungen, denen Apotheken in Deutschland gegenüberstehen. Die Balance zwischen finanzieller Stabilität, rechtlicher Sicherheit und der Anpassung an die Anforderungen eines sich wandelnden Marktes bleibt ein Drahtseilakt. Dabei stehen die Bedürfnisse der Apotheken im Spannungsfeld von politischen Entscheidungen, wirtschaftlichem Druck und der Notwendigkeit, sich digital und strukturell zukunftssicher aufzustellen.


Kommentar:

Die Herausforderungen, vor denen deutsche Apotheken stehen, sind ein Spiegelbild der angespannten Lage im gesamten Gesundheitswesen. Die Rückführung des Kassenabschlags auf 1,77 Euro ab Februar 2025 mag eine kurzfristige finanzielle Entlastung bringen, doch sie bleibt ein Tropfen auf den heißen Stein. Während Betriebskosten steigen und Honorare stagnieren, bleibt diese Maßnahme weit entfernt von einer strukturellen Stärkung der Apotheken. Es ist bezeichnend, dass die Politik sich auf symbolische Schritte beschränkt, während grundlegende Reformen weiterhin auf sich warten lassen.

Im Bereich des Medizinalcannabis wird die Liberalisierung des Marktes als Fortschritt gefeiert, doch für die betroffenen Unternehmen birgt dies erhebliche Risiken. Die Beendigung staatlicher Lieferverträge wirft die Frage auf, ob der Markt überhaupt reif für einen solchen Wandel ist. Deutsche Produzenten wie Demecan stehen vor der Herausforderung, sich ohne die Sicherheit staatlicher Abnahmeverträge zu behaupten – ein schwieriges Unterfangen in einem preissensiblen Markt, der von günstigeren Importen dominiert wird.

Auch auf der Ebene der Sicherheit in Apotheken zeigt der jüngste Überfall in Berlin auf erschreckende Weise, wie gefährdet das Personal vor Ort ist. Angesichts solcher Vorfälle ist es höchste Zeit, dass sich nicht nur die Politik, sondern auch die Apothekerkammern stärker mit Präventions- und Schutzmaßnahmen befassen. Es kann nicht sein, dass Apothekerinnen und Apotheker ihre Gesundheit und Sicherheit riskieren, während sie essenzielle Gesundheitsdienstleistungen erbringen.

Der Fall des Bundesgerichtshofs zu Online-Plattformen wie Amazon zeigt die dringende Notwendigkeit, klare Regeln für die Digitalisierung im Apothekenwesen zu schaffen. Solange keine rechtliche Klarheit herrscht, bleibt die Branche zwischen Innovation und Reglementierung gefangen. Dabei könnten digitale Vertriebswege – bei entsprechender Regulierung – eine echte Chance sein, die flächendeckende Versorgung zu sichern und Apotheken neue Einnahmequellen zu erschließen.

Die Einführung des E-Rezepts, ein eigentlich positiver Schritt in Richtung Digitalisierung, zeigt, wie fehlende Vorbereitung und unklare Vorgaben die Belastung für Apotheken erhöhen können. Retaxationen aufgrund von Formfehlern oder technischen Problemen gefährden die finanzielle Stabilität vieler Betriebe. Hier braucht es dringend praktikable Lösungen, die den Verwaltungsaufwand reduzieren und Apotheken rechtlich absichern.

Der Gesundheitskiosk in Solingen verdeutlicht die frappierenden Unterschiede in der Honorierung von Gesundheitsleistungen. Es ist schwer nachvollziehbar, dass Apotheken mit minimalen Honoraren auskommen müssen, während neue Modelle wie der Kiosk mit enormen Kostenstrukturen arbeiten. Diese Ungleichbehandlung sendet ein fatales Signal an eine Branche, die schon jetzt unter Druck steht.

Der Fall aus Niedersachsen zur Heimversorgung macht die strukturellen Schwächen in der rechtlichen Absicherung von Apotheken erneut deutlich. Wenn langjährige Partner durch neue Anbieter verdrängt werden können, ohne dass dabei bestehende Leistungen ausreichend gewürdigt werden, ist die wirtschaftliche Sicherheit kleinerer Apotheken massiv gefährdet. Hier ist mehr Unterstützung seitens der Kammern und eine klare rechtliche Grundlage dringend erforderlich.

In der Summe zeigt sich, dass die Apothekerschaft derzeit eine Vielzahl von Baustellen zu bewältigen hat – von finanziellen Belastungen über rechtliche Unsicherheiten bis hin zu Fragen der Digitalisierung und Sicherheit. Doch anstatt diese Herausforderungen mit nachhaltigen und durchdachten Reformen anzugehen, setzt die Politik auf punktuelle Maßnahmen und Flickwerk. Es ist Zeit für einen umfassenden Neustart, der die Apotheken als unverzichtbaren Teil des Gesundheitssystems endlich nachhaltig stärkt. Ein „Weiter so“ darf keine Option mehr sein.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

Zurück zur Übersicht

Kontakt
Jetzt Ihr persönliches Angebot anfordern!
Rückrufservice
Gerne rufen wir Sie zurück!
Suche
  • Die Versicherung mit Konzept

    DocSecur® OMNI | Für alles gibt es eine Police - wir haben eine Police für alles.

Wir kennen Ihr Geschäft, und das garantiert Ihnen eine individuelle und kompetente Beratung

Sie haben einen Beruf gewählt, der weit mehr als reine Erwerbstätigkeit ist. Sie verfolgen im Dienste der Bevölkerung hohe ethische Ziele mit Energie, fachlicher Kompetenz und einem hohen Maß an Verantwortung. Um sich voll auf Ihre Aufgabe konzentrieren zu können, erwarten Sie die optimale Absicherung für die Risiken Ihrer Berufsgruppe.

Sie suchen nach Möglichkeiten, Ihre hohen Investitionen zu schützen und streben für sich und Ihre Angehörigen nach einem angemessenen Lebensstandard, auch für die Zukunft.

  • Die DocSecur® FLEX

    Eine flexible Versicherung für alle betrieblichen Gefahren

Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800. 919 0000 oder Sie faxen uns unter 0800. 919 6666, besonders dann, wenn Sie weitere Informationen zu alternativen Versicherern wünschen.

Mit der DocSecur FirmenGruppe steht Ihnen ein Partner zur Seite, der bereits viele Mediziner in Deutschland zu seinen Kunden zählen darf. Vergleichen Sie unser Angebot und Sie werden sehen, es lohnt sich, Ihr Vertrauen dem Versicherungsspezialisten für Ihren Berufsstand zu schenken.

Aktuell
Ratgeber
Vergleich
Beratung
Kontakt
  • Die DocSecur® CYBER

    Eine einzige Versicherung für alle Internetrisiken

Beratungskonzept

DocSecur® RISKM: Professionelles Sicherheitsmanagement
DocSecur® CHECK: Geld sparen mit dem richtigen Überblick
DocSecur® KOMPASS: Die umfassenden Lösungen der DocSecur
DocSecur® LEITFADEN: Das Leben steckt voller Risiken - Wir begleiten Sie sicher in Ihre Zukunft
DocSecur® BUSINESS: Ihr betriebliches Sicherheitspaket
DocSecur® PRIVATE: Ihr privates Sicherheitspaket
DocSecur® TEAM: Versicherungslösungen speziell für Angestellte
DocSecur® OMNI: Eine einzige Versicherung für alle betrieblichen Gefahren
DocSecur® FLEX: Versicherungskonzept, flexibel wie Ihre Arztpraxis
DocSecur® JURA: Mit berufsständischem Rechtsschutz immer auf der sicheren Seite
DocSecur® CYBER: Eine einzige Versicherung für alle Internetrisiken

Sicher in die Zukunft – www.docsecur.de

QR Code
Startseite Impressum Seitenübersicht Lexikon Checklisten Vergleichsrechner