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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Island sieht sich einem akuten Fachkräftemangel in Apotheken gegenüber, der zu drastischen Maßnahmen geführt hat: Ungelernte Arbeitskräfte dürfen eingesetzt werden, wenn weder Apotheker noch PTA verfügbar sind. Doch diese Sonderregelung wirft Fragen zur Medikamentensicherheit und zur Zukunft der Branche auf. Während die Regierung die Maßnahme als notwendig verteidigt, warnen Kritiker vor langfristigen Schäden für die Gesundheitsversorgung und einem Vertrauensverlust der Patienten. Ein Blick auf die Hintergründe und die Folgen dieser umstrittenen Praxis.
Island, ein Land bekannt für seine abgelegene Schönheit und seine geringe Bevölkerungsdichte, sieht sich mit einer besorgniserregenden Entwicklung konfrontiert, die die Grundlage seiner Gesundheitsversorgung in Frage stellt. Aufgrund eines akuten Mangels an qualifiziertem Fachpersonal in Apotheken hat die Regierung Ausnahmeregelungen eingeführt, die weitreichende Folgen für die Qualität der Versorgung haben könnten. Apotheken dürfen inzwischen ungelernte Kräfte einstellen, wenn weder approbierte Apotheker noch pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) verfügbar sind.
In ländlichen Regionen ist der Personalmangel besonders gravierend. „Es gibt hier kaum noch PTA, weil viele in besser bezahlte Berufe oder ins Ausland abwandern“, berichtet Lisa Dombrowe, Apothekerin in der Kleinstadt Siglufjörður. „Die Inhaber greifen notgedrungen auf ungelernte Kräfte zurück. Einerseits sichert das den Betrieb, andererseits geht das auf Kosten der Qualität.“
Die Einführung der Sonderregelung wird von der Regierung als pragmatischer Ansatz zur Sicherung der Grundversorgung verteidigt. „Unser Ziel ist es, sicherzustellen, dass auch in den abgelegensten Regionen weiterhin Apotheken betrieben werden können“, erklärte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Kritiker hingegen sehen diese Entwicklung mit großer Besorgnis. Der Apothekerverband Islands warnt vor einem möglichen Vertrauensverlust der Patienten. „Ohne qualifiziertes Fachpersonal leidet nicht nur die Sicherheit der Patienten, sondern auch das Ansehen der gesamten Branche“, betonte ein Sprecher des Verbands.
Besonders alarmierend ist die Abwanderung von Fachkräften ins Ausland. Qualifizierte PTA und Apotheker suchen verstärkt nach besseren Arbeitsbedingungen und höheren Löhnen in anderen Ländern, was den Fachkräftemangel weiter verschärft. Die wenigen verbliebenen Fachkräfte stehen unter enormem Druck, die Versorgung aufrechtzuerhalten, während sie gleichzeitig mit den Herausforderungen konfrontiert sind, unerfahrenes Personal einzuarbeiten.
Diese Entwicklung hat auch finanzielle Hintergründe. „Es ist schlicht günstiger, ungelernte Kräfte einzustellen, als erfahrenes Personal zu beschäftigen“, erklärt Dombrowe. Doch der kurzfristige finanzielle Vorteil könnte langfristige Schäden verursachen, da die Qualität der Beratung und Medikamentensicherheit nicht gewährleistet werden kann. Patienten, die auf verlässliche Informationen und Unterstützung angewiesen sind, könnten durch falsche oder unzureichende Beratung gefährdet werden.
Langfristige Lösungen erfordern umfassende Reformen. Die Förderung von Ausbildungsmöglichkeiten, bessere Gehaltsstrukturen und gezielte Anreize für die Arbeit in ländlichen Regionen sind Maßnahmen, die Abhilfe schaffen könnten. Doch solche Initiativen benötigen Zeit und politischen Willen – Ressourcen, die in Island offenbar begrenzt sind. Bis dahin bleibt die Sonderregelung ein Provisorium, das kontrovers diskutiert wird.
Die Entscheidung, ungelerntes Personal in Apotheken einzusetzen, ist ein drastischer Schritt, der zwar kurzfristig den Betrieb sichert, jedoch langfristig eine erhebliche Gefahr für die Gesundheitsversorgung darstellt. Apotheken sind weit mehr als bloße Verkaufsstellen für Medikamente. Sie sind ein essenzieller Bestandteil der Gesundheitsversorgung, der auf Fachwissen, Beratungskompetenz und Präzision angewiesen ist. Wenn diese Grundpfeiler durch mangelnde Qualifikation ausgehöhlt werden, stehen nicht nur die Patienten, sondern die gesamte Branche vor einem existenziellen Problem.
Das Beispiel Island wirft ein Schlaglicht auf die systemischen Probleme, die viele Länder betreffen. Der Fachkräftemangel in der Gesundheitsversorgung ist keine neue Entwicklung, doch der Umgang damit zeigt die Unterschiede zwischen kurzfristigen Notlösungen und nachhaltigen Strategien. Die Beschäftigung ungelernter Kräfte mag für Apothekenbetreiber finanziell attraktiv erscheinen, doch der Preis, den die Gesellschaft dafür zahlt, ist hoch. Fehlerhafte Beratungen, unzureichende Sicherheitsstandards und ein Vertrauensverlust in die Apotheken sind nur einige der Risiken, die mit dieser Praxis einhergehen.
Besonders problematisch ist die Situation für PTA, die ohnehin in vielen Ländern mit schlechter Bezahlung und begrenzten Aufstiegsmöglichkeiten kämpfen. Die Zulassung ungelernter Kräfte setzt ein fatales Signal: Die Bedeutung von Qualifikation und Fachwissen wird durch die reine Kostenfrage ersetzt. Dies verschärft nicht nur den Fachkräftemangel, sondern mindert auch die Attraktivität des Berufs.
Langfristig muss Island umfassende Reformen einleiten, um den Beruf des PTA und Apothekers wieder attraktiver zu machen. Dazu gehören höhere Gehälter, bessere Arbeitsbedingungen und gezielte Anreize für ländliche Regionen. Auch die Einführung von Förderprogrammen für Auszubildende könnte dazu beitragen, den Nachwuchs zu sichern. Ohne solche Maßnahmen droht die Gesundheitsversorgung in Island weiter zu erodieren.
Die internationale Aufmerksamkeit für dieses Thema sollte auch anderen Ländern als Warnung dienen. Der Fachkräftemangel ist ein globales Problem, und kurzfristige Notlösungen wie in Island könnten bald auch anderswo Realität werden. Doch anstatt die Qualität der Gesundheitsversorgung zu opfern, sollten Regierungen frühzeitig in die Ausbildung, Förderung und Bindung von Fachkräften investieren. Nur so kann sichergestellt werden, dass Apotheken auch in Zukunft ihrer zentralen Rolle gerecht werden können: der Gesundheit und Sicherheit der Patienten.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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