• 08.10.2025 – Apotheken Nachrichten von heute sind GKV/Rente höhere Beitragsgrenzen, Klinikreform 61 Leistungsgruppen, ABDA Führungswechsel

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DocSecur® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken Nachrichten von heute sind GKV/Rente höhere Beitragsgrenzen, Klinikreform 61 Leistungsgruppen, ABDA Führungswechsel

 

Mehrheit der Versicherten unverändert, Transformationsfonds aus Steuermitteln, Osteoporose mit DXA und Therapiepfaden

Apotheken-News: Bericht von heute

Beitragsbemessungsgrenzen steigen: In der GKV wächst die monatliche Schwelle auf 5812,50 Euro, in der Rentenversicherung auf 8450 Euro – spürbar für obere Einkommen, systemisch als planbare Fortschreibung der Lohnentwicklung. Parallel justiert das Kabinett die Klinikreform: 61 statt 65 Leistungsgruppen, mehr Kooperation, flexible Erreichbarkeit in der Fläche, steuerfinanzierter Transformationsfonds und gestaffelte Zeitachsen. Die ABDA richtet sich organisatorisch neu aus: externer Blick in der Hauptgeschäftsführung, Kontinuität und Datenkompetenz als Vize – mit flacherer Hierarchie für schnellere Wege. Medizinisch rückt Osteoporose in den Alltag: Peak Bone Mass vor 20, stille Verluste danach; DXA, Calcium/Vitamin D und ein abgestufter Einsatz von antiresorptiven und osteoanabolen Therapien strukturieren den Pfad. Vier Themen, ein Tenor: Wer Finanzierung, Strukturen, Organisation und Prävention entlang klarer Kriterien liest, schafft Orientierung – und macht Ergebnisse messbar, statt sie zu versprechen.

 

Beitragsbemessung und Rechengrößen, Einkommensgrenzen und Verteilung, Auswirkungen für Versicherte

Das Bundeskabinett hat die jährliche Fortschreibung zentraler Rechengrößen in der Sozialversicherung gebilligt, die an die Lohnentwicklung anknüpft und damit die Finanzierungsarchitektur spürbar nachzieht. In der gesetzlichen Krankenversicherung steigt die monatliche Beitragsbemessungsgrenze von 5512,50 Euro auf 5812,50 Euro, oberhalb dieses Betrags werden keine zusätzlichen Beiträge fällig. In der allgemeinen Rentenversicherung wird die monatliche Grenze von 8050 Euro auf 8450 Euro angehoben, was ebenfalls die Beitragsbasis erweitert. Betroffen sind vor allem Personen mit Einkommen über den bisherigen Schwellen, während sich für die große Mehrheit unterhalb dieser Werte nichts ändert. Der Mechanismus folgt der Logik, steigende Löhne auch in eine höhere kollektive Finanzierung zu übersetzen, ohne die Systematik schlagartig zu verändern. Die Verordnung benötigt noch die Zustimmung im föderalen Verfahren, bleibt in ihrer Zielrichtung jedoch als reguläre Fortschreibung erkennbar.

Für Versicherte mit Einkommen oberhalb der neuen Grenzen erhöht sich die monatliche Belastung, weil der beitragspflichtige Anteil des Gehalts breiter wird. Arbeitgeber tragen den gesetzlich vorgesehenen Anteil mit, sodass die zusätzlichen Kosten auf beide Seiten verteilt sind und die Lohnnebenkosten moderat, aber spürbar steigen. In der Krankenversicherung wirkt die Bemessungsgrenze zugleich als Deckel, der oberhalb der Schwelle keine weitere prozentuale Belastung erzeugt und damit das Verhältnis von Beitrag und Leistung von einem Punkt an konstant hält. Damit verschiebt sich die interne Verteilung leicht in Richtung höherer Einkommen, während die Relation für mittlere Einkommen stabil bleibt. Haushalte knapp oberhalb der bisherigen Grenze werden die Veränderung unmittelbar merken, weil ein größerer Einkommensstreifen in die Berechnung hineinragt. Für Beschäftigte, deren Entgelt unter den Schwellen liegt, bleibt die arithmetische Situation unverändert, die gesamtsystemische Finanzierung profitiert dennoch von der breiteren Basis.

In der Rentenversicherung entfaltet die Anhebung der Bemessungsgrenze eine zweite, langfristige Dimension, weil aus höheren Beiträgen später höhere Rentenanwartschaften entstehen. Kurzfristig erhöht sich die Liquiditätsbelastung, langfristig steigen Entgeltpunkte, was die Balance zwischen aktueller Finanzierung und individueller Vorsorge stabilisiert. Für Unternehmen mit vielen hoch vergüteten Stellen steigen die Personalnebenkosten proportional zur Zahl der Beschäftigten, die über den bisherigen Grenzen liegen. In Branchen mit knapp kalkulierten Margen und spezialisiertem Personal kann das die Spielräume in Tarifrunden, Bonuslogiken und Neueinstellungen verändern. Während die Systematik planbar ist, entfaltet sie in der Summe eine Hebelwirkung, die sich in Budgets und Jahresabschlüssen niederschlägt. Sichtbar wird das vor allem dort, wo Vergütungsbänder gezielt an Schwellen orientiert wurden und nun neu justiert werden.

Politisch spiegelt die Fortschreibung bekannte Linien zwischen Beitragsgerechtigkeit, Solidarprinzip und Anreizwirkungen. Kritische Stimmen verweisen darauf, dass Deckelmechanismen bei sehr hohen Einkommen zu einer relativen Entlastung führen und fordern deshalb höhere Grenzen oder deren Abschaffung, um Spitzeneinkommen stärker einzubeziehen. Befürworter der bestehenden Architektur betonen Planbarkeit, Standortaspekte und die Verlässlichkeit der Sozialabgaben, die in internationalen Vergleichen als Kostenfaktor wahrgenommen werden. In dieser Spannung liegt der Kern der Debatte: Ein breiteres Beitragsfundament erhöht die Einnahmestabilität, verändert aber auch die Grenzbelastung in bestimmten Lohnsegmenten. Die Fortschreibung über Lohnindizes mindert Sprünge, ersetzt aber nicht die Grundsatzfrage nach Verteilungskurven und Leistungszusagen. Dass die Anpassung im Rahmen etablierter Verfahren erfolgt, sichert Kontinuität und erlaubt eine nüchterne Bewertung jenseits punktueller Aufgeregtheit.

Für Apotheken, Praxen und weitere Leistungserbringer hat die Bewegung konkrete Nebenwirkungen, die sich weniger in großen Schlagwörtern als in stillen Kalkulationszeilen zeigen. Höhere Bemessungsgrenzen bedeuten je nach Gehaltsstruktur höhere Arbeitgeberanteile, die in Personal- und Dienstplänen, in Investitionsentscheidungen und in Preisgesprächen mitgedacht werden. Teams im oberen Tarifbereich spüren Nettoeffekte, während Einstiegsgehälter in der Regel unberührt bleiben und damit ihre Attraktivität relativ gesehen stabil halten. In Verhandlungen mit Kostenträgern oder im Rahmen regionaler Versorgungsnetze verschiebt sich der Druck auf Effizienz und Prozessklarheit, weil Lohnkosten einen hohen Anteil der Gesamtausgaben darstellen. Transparente Zeitpfade und belastbare Daten zu Auslastung, Fehlzeiten und Produktivität gewinnen dadurch an Bedeutung. Damit rücken Lohnkosten und Beitragsarchitektur als leise, aber wirksame Achsen der Versorgungskalkulation in den Vordergrund.

 

Klinikreform im Kabinett, Flexibilität mit Leitplanken, Qualität und Finanzierung im Abgleich

Das Bundeskabinett hat Nachbesserungen an der Krankenhausreform beschlossen, die Alltagstauglichkeit und Übergangssicherheit stärker gewichten. Kern bleibt die Abkehr von reinen Mengenanreizen hin zu einer Architektur, in der das Vorhalten definierter Leistungen vergütet und Spezialisierung sichtbar belohnt wird. Der Entwurf reduziert die Zahl der Leistungsgruppen von 65 auf 61 und präzisiert deren Mindestmerkmale, damit Zuständigkeiten und Profile klarer lesbar bleiben. Gleichzeitig werden Erreichbarkeitsvorgaben in ländlichen Räumen flexibler gefasst, ohne den Qualitätsrahmen aufzulösen. Standortübergreifende Kooperationen sollen ermöglichen, dass Häuser zusammen Mindestmengen und Strukturkriterien erfüllen, wenn es ein einzelner Standort nicht allein kann.

Im Mittelpunkt steht die Vorhaltevergütung, die planbare Kapazitäten, definierte Teams und die notwendige Infrastruktur entlohnt. Sie verschiebt das Gewicht im Finanzierungsmix weg von der reinen Fallzahl hin zu einem Anteil, der Verlässlichkeit und Bereitschaft abbildet und damit Notfall- sowie Grundversorgung stabilisiert. Damit verknüpft ist die Anforderung, Mindestmengen, Strukturmerkmale und Prozessqualität transparent zu belegen, sodass Qualität nicht nur behauptet, sondern prüfbar wird. Kooperationen zwischen Häusern sollen Expertise bündeln, Lernkurven verkürzen und Versorgungspfade glätten, ohne Doppelstrukturen zu vermehren. Für Patientinnen und Patienten rückt damit die nachvollziehbare Qualität der Leistung in den Fokus, nicht die Anzahl der Fälle.

Finanziell markiert der Entwurf eine Zäsur, indem Transformationskosten aus dem Bundeshaushalt statt aus Beiträgen der gesetzlichen Krankenversicherung getragen werden. Der Transformationsfonds rahmt die Neuordnung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe und entlastet Beitragszahlende sowie Arbeitgeber, erhöht aber zugleich den Anspruch an Transparenz und Rechenschaft. Für Krankenhäuser heißt das: Umbauten, Zusammenlegungen und neue Leistungszuschnitte lassen sich über Brückenfinanzierungen planen, während der Betrieb parallel stabil gehalten wird. Einzelne Vergütungsbausteine werden um ein Jahr nach hinten geschoben, damit Umstellungen nicht in operative Brüche münden. Die Kombination aus Vorhalte- und Fallanteil soll dabei Planbarkeit sichern und Fehlanreize begrenzen.

Die Reaktionen der Akteure spiegeln die Spannweite zwischen Flexibilität und Strenge. Ärztliche Standesvertreter begrüßen das Ende einer Hängepartie, warnen jedoch vor „Verschlimmbesserungen“, wenn Ausnahmetatbestände Qualitätsraster perforieren oder zusätzliche Meldepflichten Bürokratie mehren. Krankenkassen verweisen auf die Gefahr, dass Sonderwege Mindestmerkmale entkernen und das Zielbild der Leistungsgruppen verwässern, und pochen auf bundesweit konsistente Kriterien. Länderpolitische Stimmen dringen auf längere Übergangsfristen, um Standortnetze geordnet anzupassen und Versorgungsinseln zu vermeiden. Aus Patientensicht bleibt entscheidend, dass Wegezeiten, Notfallreichweiten und Ergebnisqualität in einem für die Öffentlichkeit lesbaren Rahmen zusammengeführt werden.

Im Alltag verdichten sich die Neuerungen zu drei Prüfsteinen. Erstens: Sind Qualitätskriterien so konkret, dass sie in Audits, Qualitätsberichten und Vergleichen bestehen und damit Lenkungswirkung entfalten, statt zu Formalismen zu erstarren. Zweitens: Tragen Zeitachsen, ohne künstlich gedehnt zu werden, damit Umbauten nicht in Dauerprovisorien münden und Personalbindung verlorengeht. Drittens: Bleiben Finanzflüsse nachvollziehbar, sodass Entscheidungen in Häusern, Landesgremien und Kassen auf derselben Datengrundlage beruhen. Wenn zusätzlich Ergebnisindikatoren wie Komplikationsraten, Wiederaufnahmen und Prozesszeiten konsistent veröffentlicht werden, lässt sich Vertrauen in Ausnahmen und Kooperationen eher halten.

Die Anschlussfrage richtet den Blick auf Übergänge: Wo Leistungsbündelung greift, müssen Entlassmanagement, Arzneimitteltherapiesicherheit und ambulante Einbindung ohne Brüche funktionieren, damit die Versorgungskette gespannt bleibt.

 

ABDA-Führung im Übergang, Claudia Korf als Vize, Struktur mit flacherer Hierarchie

Die Umbesetzung an der Spitze der Standesorganisation markiert einen erkennbaren Übergang: Mit Franziska Erdle übernimmt zum Jahreswechsel eine externe Kraft die Hauptgeschäftsführung, während Claudia Korf als stellvertretende Hauptgeschäftsführerin Kontinuität auf der operativen Achse sichert. Korf führt seit Jahren den Geschäftsbereich Ökonomie und steht damit für Haushaltsdisziplin, Vergütungsfragen und die Lesbarkeit betrieblicher Daten in der Berufspolitik. Der Doppelzug aus externer Perspektive und interner Erfahrung bündelt zwei Logiken, die die kommenden Jahre prägen dürften: strategische Öffnung und verlässliche Prozessführung. Dass die Personalie nach längerer Suche zustande kommt, verweist zugleich auf die gestiegenen Anforderungen an Steuerung und Kommunikation im föderalen Gefüge. Die Führungsfrage ist damit nicht nur eine Personalnachricht, sondern eine Setzung für Arbeitsweise und Takt.

Parallel kündigt die Dachorganisation eine flachere Hierarchie an, die bisherige Abteilungsebenen verschlankt und Aufgaben auf Stabsstellen sowie die neue Leitungsebene verteilt. Das Ziel lautet, Informationswege zu verkürzen, Reaktionszeiten zu verbessern und Zuständigkeiten präziser zu bündeln. In der Praxis bedeutet das ein anderes Zusammenspiel von Referaten, Rechts- und Arzneimittelfragen, Bildung und Ökonomie, das stärker entlang von Themensträngen statt entlang von Organigrammlinien arbeitet. Wo Hierarchie abflacht, steigen allerdings die Anforderungen an Priorisierung, Qualitätssicherung und die Abstimmung mit den Kammern und Verbänden in den Ländern. Entscheidend wird, ob die neue Struktur nicht nur schneller, sondern auch belastbarer wird, wenn mehrere Krisenlinien gleichzeitig laufen.

Auf der Sachagenda verschieben sich die Themen kaum, aber ihre Gewichte ändern sich: Vergütungsmechanik, Lieferfähigkeit, Digitalisierungsschritte in TI und E-Rezept, Nachwuchsgewinnung sowie die Rolle der Offizin im Zusammenspiel mit Klinik und ambulanten Netzen. Hier ist Korfs Profil anschlussfähig, weil Budget- und Prozesskompetenz den roten Faden bildet, an dem sich politische Forderungen festmachen lassen. Für die Kommunikation nach außen wird Erdles Verbandserfahrung wichtig, um zwischen Ministerien, Kassen und anderen Leistungserbringern stabile Gesprächsfenster zu halten. Die Kombination erlaubt klare Linien: datenbasierte Argumente nach innen, anschlussfähige Botschaften nach außen. Aus diesem Korridor ergeben sich die Chancen, die Position der Apotheken als nahe Versorger mit nachweisbarer Qualität weiter zu verankern.

Die interne Umstellung ist auch eine Personal- und Kulturfrage. Wenn Abteilungsleitungen entfallen und Referentenstellen zunehmen, verlagert sich Verantwortung in fachliche Knotenpunkte, die ohne formale Ranghöhe wirken müssen. Damit steigen die Erwartungen an Dokumentation, Übergaberegeln und die Pflege gemeinsamer Standards, damit Geschwindigkeit nicht auf Kosten der Konsistenz geht. In föderalen Verbünden bedeutet das, die Vielfalt regionaler Realitäten nicht zu glätten, sondern in wiederkehrende Muster zu übersetzen, die bundesweit argumentierbar sind. Gelingt diese Übersetzungsarbeit, entsteht ein belastbares Bild, das sowohl in Verhandlungen als auch in öffentlicher Vermittlung trägt. Misslingt sie, droht eine Kaskade aus Ad-hoc-Signalen, die nach außen zerstreut wirkt.

Schließlich bleibt die Standespolitik in ein Umfeld aus Klinikreform, Beitragsmechanik und Arzneimittelverfügbarkeit eingebettet, das die Taktung von Positionen vorgibt. Die neue Führung wird daran gemessen, ob sie in dieser Gleichzeitigkeit Prioritäten sichtbar macht und die Ressource Aufmerksamkeit zielgenau platziert. Für die Basis zählt dabei, ob operative Hilfen – von Musterargumentationen bis zu Verfahrenshinweisen – die Arbeit vor Ort spürbar erleichtern. Für die politische Ebene zählt, ob Vorschläge anschlussfähig sind, weil sie Wirkung, Aufwand und Zeitachsen realistisch abbilden. Vor diesem Hintergrund rücken Messbarkeit und Ruhe als Kernkriterien guter Interessenvertretung in den Vordergrund, wenn die Organisation nach innen schlanker und nach außen präziser werden will. In derselben Logik wird die Frage der Kooperationspfade mit anderen Leistungserbringern erneut auf die Tagesordnung kommen, weil Versorgung im Alltag nur an sauberen Schnittstellen stabil bleibt.

Im Umfeld dieser Weichenstellungen wird die Koordination mit Ländern, Kassen und weiteren Partnern zur eigentlichen Bühne, auf der personelle und strukturelle Veränderungen ihren Wert entfalten.

 

Peak Bone Mass und Lebenslauf, Zelllogik von Aufbau und Abbau, Prävention und Therapiepfade

Die Knochengesundheit folgt einer stillen Dramaturgie, die früh beginnt und spät sichtbar wird. Schon vor dem 20. Lebensjahr wird die maximale Knochenmasse erreicht, deren Höhe später über die Reserve entscheidet, mit der Alterungsprozesse abgefedert werden. Ab der Skelettreife verschiebt sich das Gleichgewicht von der modellierenden Neubildung hin zum zyklischen Remodelling, bei dem beschädigte Mikrobereiche abgetragen und ersetzt werden. Diese Balance ist hormonell, mechanisch und metabolisch getaktet; Störungen durch Inaktivität, Mangelernährung oder endokrine Veränderungen lassen den Abbau überwiegen. Weil der Verlust schleichend und schmerzlos verläuft, wird Osteoporose oft erst an der Fraktur erkannt, die sich ohne adäquates Trauma ereignet.

Im Knochen arbeiten drei Zelltypen in einem eng abgestimmten Netz zusammen. Osteoblasten bauen Matrix auf und mineralisieren, Osteozyten überwachen als Sensoren die Mikroarchitektur, während Osteoklasten Matrix gezielt abbauen. Signale wie RANKL und sein Gegenspieler Osteoprotegerin steuern die Aktivierung der Osteoklasten; Estrogen fördert über mehrere Pfade die Erhaltung der Struktur, indem es OPG erhöht und apoptotische Programme in knochenabbauenden Zellen dämpft. Sklerostin aus Osteozyten bremst die Osteoblasten und verstärkt indirekt den Abbau, wodurch mechanische Last und endokrine Lage unmittelbar in Struktur übersetzt werden. Gerät dieses Gefüge in Schieflage, sinkt die Dichte, die Trabekel vernetzen sich schlechter, und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Alltagsbelastungen nimmt ab.

Die epidemiologische Last verteilt sich ungleich über Alter und Geschlecht, folgt aber wiederkehrenden Mustern. Frauen erleben mit der Menopause einen beschleunigten Verlust, weil die estrogenvermittelten Schutzpfade entfallen und die Osteoklastenaktivität zunimmt. Männer verlieren später und flacher, doch Komorbiditäten wie chronische Nierenerkrankung, inflammatorische Darmerkrankheiten oder Leberleiden verschieben die Kurve nach oben. Lebensstilfaktoren wie Rauchen, hoher Alkoholkonsum, geringe körperliche Aktivität und unzureichende Calcium- sowie Vitamin-D-Zufuhr addieren sich zu endokrinen Einflüssen und Medikamenten, etwa Glucocorticoiden, Aromatasehemmern oder GnRH-Analoga. Die klinische Manifestation bleibt häufig verdeckt: Wirbelkörperfrakturen werden nicht selten erst im Nachhinein an Größenverlust, Kyphose oder Zufallsbefund erkannt.

Diagnostisch steht die Knochendichtemessung mittels DXA im Zentrum, deren T-Score die Abweichung von junger Referenz quantifiziert. Ein Wert unter −2,5 definiert Osteoporose, der Bereich zwischen −1 und −2,5 gilt als Osteopenie mit erhöhtem Risiko. Das Ergebnis entfaltet seine Wirkung erst im Kontext: Alter, vorangegangene Frakturen, Sturzrisiko, Komedikation und Begleiterkrankungen schärfen die Abschätzung. Leitlinien raten zur regelmäßigen Verlaufskontrolle und zur Kombination aus Basismaßnahmen und pharmakologischer Therapie, abgestimmt auf das individuelle Frakturrisiko. So entsteht aus der Zahl ein Pfad, der Struktur, Verhalten und Arznei zu einem tragfähigen Plan verknüpft.

Therapeutisch beginnt alles mit Fundamenten, die ohne große Überschriften wirken. Eine verlässliche Versorgung mit etwa 1000 mg Calcium und 800 bis 1000 IE Vitamin D pro Tag stabilisiert die Umgebung, in der Medikamente ihre Wirkung entfalten. Antiresorptive Substanzen wie Bisphosphonate oder der RANKL-Inhibitor Denosumab bremsen den Abbau, während Osteoanabolika wie Teriparatid, Abaloparatid oder der Sklerostin-Hemmer Romosozumab neuen Aufbau anstoßen; häufig folgt eine anabole Phase einer antiresorptiven Konsolidierung. Die Wahl richtet sich nach Frakturrisiko, Verträglichkeit, Komorbiditäten und logistischer Machbarkeit; Therapiedauern sind begrenzt und benötigen geplante Übergänge. In dieser Ordnung gewinnen auch Bewegung, Sturzprävention, Muskel- und Gleichgewichtstraining Gewicht, weil mechanische Signale die Zelllogik unterstützen und Alltagsrisiken senken. In der Summe zeigen sich Prävention und Therapie als zwei Seiten derselben Struktur, deren Qualität im geordneten Verlauf spürbar wird.

 

Vier unterschiedliche, aber ineinandergreifende Linien prägen das heutige Bild der Versorgung und ihrer Rahmenbedingungen. Erstens verschieben höhere Rechengrößen in Kranken- und Rentenversicherung die Beitragsbasis nach oben; spürbar ist das vor allem für Einkommen oberhalb der bisherigen Schwellen, während die Mehrheit unverändert bleibt. Zweitens wird die Krankenhausreform mit weniger Leistungsgruppen, längeren Übergängen und Kooperationspfaden auf Alltagstauglichkeit justiert, ohne den Anspruch auf messbare Qualität aufzugeben. Drittens setzt die ABDA mit einer Doppelspitze aus externer Perspektive und interner Kontinuität auf schnellere Wege und klarere Zuständigkeiten, was die Interessenvertretung in einem dichten politischen Takt stabilisieren soll. Viertens rückt Osteoporose als stille Volkskrankheit in den Fokus: frühe Knochengesundheit, präzise Diagnostik und ein abgestufter Therapiepfad verbinden Biologie mit Alltag. Zusammengenommen entsteht ein Versorgungspanorama, in dem Beitragsmechanik, Strukturreformen, Verbandssteuerung und Prävention über dieselben Stellgrößen wirken: Planbarkeit, Lesbarkeit und überprüfbare Ergebnisse.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will — sondern eine Wirkung, die bleibt. Wenn Regeln verlässlich werden, verlieren Debatten ihre Schärfe. Wenn Strukturen verständlich sind, wird Qualität sichtbar. Wenn Prävention früh beginnt, trägt sie still über Jahrzehnte. So ordnen sich Entscheidungen an nachvollziehbaren Spuren – und Versorgung gewinnt Ruhe aus Klarheit, nicht aus Zufall.

 

Tagesthemenüberblick: https://docsecur.de/aktuell

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